Saturday, 30 November 2024

The week that was


Samstag, 1 Grad, Schnee. Dieser Anblick erwartete mich púnktlich zum Kaffee am Morgen. Nebst einem Klopfen an der Haustúr, weil das Tochterkind aus dem Bus zur Arbeit ausgestiegen war, da ein anderer Bus feststeckte - samt Passagieren. Sie hátte in der Búcherei drei Stádte weiter arbeiten sollen, sah sich aber nicht in der Lage da sicher anzukommen - oder wieder heim, sollte Sturm "Bert" weiter Schneeflocken nach uns werfen. Sie rief dort an bis sie jemanden erreichte, und die Dame war sehr nett, sie sagte zu ihr dass sie daheimbleiben solle, es sei ja nicht so als ob die Manager nicht gewusst hátten dass der Sturm komme, sie hátten das im Voraus anders planen kónnen. Stattdessen trank sie Kaffee zum Aufwármen und wartete ab bis es aufhórte zu schneien. Ich setzte mich an zwei Projekte, die ich online erledigen musste um einen Teil der Liste abzuarbeiten. Der erste Geburtstag steht in zwei Wochen ins Haus, dicht gefolgt vom zweiten, und bislang fehlten mir dafúr einige Sachen. Nach einem gemeinsamen Trip zum Onkel Rajit-Laden (es kónnten ja die nicht im Haus vorrátigen Schokoriegel ausgehen wáhrend der Mann daheim bleiben musste) fuhr er sie nach Hause. In ihre kalte Wohnung, wie sie sagte. Wáhrend ich mir Kirschsirup bestellte, damit ich den/die Winterkaffee/schokolade des Stammcafes notfalls selbst zubereiten kann. 

Sonntag, wármer, regnerisch, um die 10 Grad. Úber Nacht war der Spuk vorbei. Die letzten Ausláufer von "Bert" verabschiedeten sich, es blieben noch einige Windbóen. Ich hatte drei Anlaufstellen auf der Liste, aber erstmal Frúhstúck bei den Kanadiern. Danach úberquerten wir den Parkplatz auf der Suche nach Gewúrzen in Schraubgláschen, weil die lánger streufáhig bleiben als die anderen in diesen feuchten Gefilden. Und andere Supermárkte noch nie von Selleriesalz gehórt haben. Dort bedankte sich zum ersten Mal ein Sicherheitsmensch fúr meinen Besuch - der Mann meinte, ich músse ins Beuteschema passen :D Wie er, wenn er in seinem schwarzen Wollmantel daherkommt und plótzlich als "Sir" adressiert wird. Ts! Erheitert zogen wir weiter, auf der Suche nach einem Sweatshirt fúr den Jungen zum Geburtstag. Ich fand eins, der Mann reagierte úberraschend gelassen auf den Verkaufspreis und ich packte das gleich ein als wir heimkamen. Wáhrend ich so am Einwickeln war dachte ich úber den náchsten Geburtstag nach, der drei Tage nach dem des Jungen gefeiert wird - das Fotoalbum mit der Fellnase schenkte ich ihm ja schon zum 25., zu dieser Gelegenheit dann eine Fotoleinwand?




Montag, milder, fahler Sonnenschein, 8 Grad. Ich hatte nicht viel am Stúck geschlafen Dank Rússelpest, ging aber natúrlich trotzdem arbeiten. Dort erwartete mich eine grosse schwarze Plastiktonne vor dem Búro - ? Wie sich herausstellte gehórte die dem Menschen, der Wasserproben zog. Eine Dame kam aus dem Krankenhaus zurúck nach fast einem Monat, ihr gab ich einen Falls Detector - der uns einen Sturz ihrerseits meldet. Das ist notwendig, da manche Bewohner verheimlichen wollen, wie oft sie fallen - mit dem Ding geht das nicht. Das fand eine andere Bewohnerin heraus, die am Wochenende gefallen war und nun im Krankenhaus liegt. Sie versuchte sich damit durchzuschummeln, dass sie fast nicht mehr gehen kann und zigmal fiel in den letzten Wochen: T. musste einer Pflegerin unter die Arme greifen, die um Hilfe rief weil sie sie gerade so halten konnte bevor sie aus dem Bett fiel - T. tat was eine ausgebildete Pflegerin wie sie tun wúrde und half aus mit einem Gleitlaken (= einer Múlltúte, da kein Gleitlaken vorhanden), damit sie sich nicht verletzten. Was die neue Kollegin aufregte, sie dúrfe das nicht tun...ja, wir sind keine Pfleger, aber in so einem Fall haben wir die Pflicht zu helfen - Duty of Care. Sie hátte schlecht warten kónnen bis sie ihren Sohn angerufen hatten... In ihrem Fall zahlte es sich am ersten Tag bereits aus, das ich ihr einen Falls Detector programmieren liess.

Dienstag, fahler Sonnenschein, 8 Grad. BT erwartete mich am Morgen, sie bohrten in unseren Wánden herum. Offenbar sollte das schon seit einiger Zeit passieren, sie sollten das Gebáude neu verkabeln mit WLan. All unsere Neuzugánge hatten Schwierigkeiten einen Telefonanschluss zu bekommen, das soll in Zukunft úber WLan gehen. Es war also hóchste Zeit...nur lósten sie damit zwei Fehlermeldungen des Warden Calls aus, die ich dann von einem Ingenieur anschauen lassen muss. Ich fragte nach ob sie etwas angebohrt hatten, aber sie dachten das sei nicht der Fall. Ein Ingenieur kam um sich das Feuer-panel anzusehen und Rauchmelder in Wohnungen zu testen, das piepte also vor sich hin wáhrend die Bohrmaschinen ratterten. Die Kóchin modelte das Menú um, weil wir ein Ei úbrig hatten fúr Rúhrei fúr Sechs, ich machte Papierkram fertig um am náchsten Tag auf die Post zugehen - da wir nun keine Bankfiliale mehr haben, und ich musste den PDP der neuen Kollegin ausfúllen, u.a. mit Kommentaren úber die Ereignisse Anfang des Jahres und die Art und Weise, wie sie mit Kollegen spricht. Und am Mittag mit einem Kunden, der uns postwendend sprechen wollte wenn sie nicht in der Arbeit sei...




Mittwoch, 2 Grad tagsúber, fahles Sonnenlicht. Bei der Anfahrt kam uns ein LKW entgegen der verdáchtig wie der unseres Lieferanten aussah - und in der Arbeit erspáhte ich schon von der Eingangstúr aus, dass sie das Gefriergut einfach vor der Hintertúr in die Kúche im Flur deponiert hatten. So geht das nicht, wir sind gesetzlich vorgehalten die Kúhlkette einzuhalten! Und es stellte sich auch gleich heraus dass sie uns zwei Dinge zuviel gepackt hatten, die nicht auf der Rechnung standen. Was dann nicht prompt geprúft und beanstandet werden kann, weil kein Mensch anwesend ist. Statt zu streuen verstaute ich deshalb Gefrorenes.  Der Tag war hektisch, zwei Damen kamen aus dem Krankenhaus, ich fand auf der Post heraus dass ich zwar Geld auf unser Bankkonto einzahlen kann aber kein Petty Cash abheben (und die náchsten Bankfillialen sind drei bzw. vier Stádte weiter) und wir somit nominell 2 Pence Petty Cash úbrig hatten, der Property Officer besichtigte das Badezimmer einer Bewohnerin, die Kinoleute kamen mit der grossen Leinwand und zeigten den ultimativen Weihnachtsfilm ("Die Hard" :D), ein Bewohner legte eine offizielle Beschwerde ein, die sich mit einer email von mir traf úber einen anderen Aspekt des Fehlverhaltens einer Person, weshalb ich im hinteren Búro mit der Area Managerin telefonierte, wáhrend die Enkelin einer anderen Bewohnerin Kollegin Nr2 im Búro ihr Herz ausschúttete...immer alles gleichzeitig...

Donnerstag, -5 Grad am Morgen, 3 Grad tagsúber, fahles Sonnenlicht. Die BT-Ingenieure bohrten sich an diesem Tag durch Besenschránke und Stauráume, Gas Call sah sich den Heizkórper des neuen Mieters an und ein Warden Call Ingenieur die Fehlermeldung des Panels. Die Area Managerin bat mich, die Beschwerde auf die náchste Stufe zu erhóhen, HR warf "breach of Code of Conduct" in die Runde und das wird damit an eine hóhere Instanz úbergeben. Weil sich jemand zu deutlich anmerken lásst, dass sie einen ihrer Kunden nicht mag...das ist inzwischen so blatant, dass ihre ehemals beste Freundin, die UnFreiwillige, T. vor Kurzem warnte ihr nichts zu sagen weil sie alles weitertratsche. Die Krebskranke hatte schlechte Nachrichten bekommen, sie dúrfe nicht mehr allein weggehen, der Bewohner mit Lungenkrebs schláft nun die meiste Zeit - im neuen Jahr, wenn nicht schon vorher, kónnten wir wieder neue Bewohner sehen...Ich machte mich an den Versuch unser sehr fleischlastiges Menú etwas zu zúgeln, weil das alles immer mehr kostet: Ich ersetze nach und nach mit Gerichten, in denen der Fleischanteil gestreckt wird oder z.B. mit gewúrfeltem Schinken oder Wúrstchen ausgetauscht. Die Bestellung der kommenden Woche muss die Vorráte wieder auffúllen vor Weihnachten. 




Freitag, regnerisch, 10 Grad. Sie bohrten immer noch, keine Ahnung wie lange das dauert. Sie óffneten wieder sámtliche Stauráume und stapelten die Inhalte im Korridor. Solange sie wieder einráumen...Die Kleinkinder kamen fúr ihre Stunde und wir bereiteten die Tische vor, wir brauchten 3, angerichtet wie eine Rittertafel, fúr St. Andrew's Day. Es fanden sich nur noch zwei Flaggen zum Schmúcken - wenn man Mal einen AntiSocial Club reinpfuschen lásst verschwindet alles. Kollegin Nr.2 suchte Dinge, die wir jahrelang benutzt hatten und nun nirgendwo fanden. Sie war nicht happy. Immerhin hatten wir die Tischláufer noch, kónigsblauer Tartan made in China...sah nett aus, das ist die Hauptsache. Wir arbeiteten als Team, sie und ich servierten, die Kóchin gab Schalen, Teller und Schússelchen aus und sie assen. Leere Teller ringsum, muss geschmeckt haben. Im Hintergrund hatte ich eine Dudelsack-Playliste auf der Karaokemaschine dudeln. Sie setzten sich anschliessend in die Lounge fúr ihren Afternoon Tea. Einige waren so voll, dass sie kein Abendessen mehr wollten. Ich ráumte die Tische ab, wáhrend die Kollegin und Kóchin die Take aways lieferten, die Tischdecken landeten in der Waschmaschine fúr Burns Supper im Februar und dann durfte ich mit normaler Búroarbeit weitermachen den Rest des Tages. So sind die Bestellungen bereits aufgegeben - und dieses Mal wird das eine ganze Menge, damit es uns in Ruhe einschneien kann :D.

Nach dem Kaffee muss ich in den Supermarkt, auf der Suche nach der veganen Reihe Hygiene-Artikel, die derJunge sich sonst nicht selbst kaufen wúrde. 

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