Samstag, Sturmwarnung, regnerisch, windig, 10 Grad. Gestern nach Feierabend hielt der Mann zuerst am Cafe an - ich fragte mich, was er mir wohl zu berichten hatte...:D Er sprach vom Nachbarn, der Jemanden auf dem Dach habe um seine Dachziegel wetterfest zu machen. Er habe ihn gebeten, uns ebenfalls aufs Dach zu steigen (:)), fúr £60.-. Okay. Das tat er dann an diesem Samstag, mit Sturm Darragh auf dem Weg...Und siehe da - er kam runter vom Dach und sagte, das seien etwa £500.- um das zu richten: Aha. Einer dieser Jobs, die stetig teurer werden 👀. Er káme am Nachmittag wieder und sehe sich alle Dachziegel an. Der Mann rannte deshalb aus dem Haus um Geld zu holen, wáhrend ich weitere Geschenke einpackte fúr den nachsten Geburtstag. Nachmittags tauchte dieser Mann wieder auf und geisterte auf dem Dach herum um Moos zu entfernen. Wir hatten nach wie vor keinen Regen oder Wind, trotz aller Androhungen, da hatte er Glúck mit dem Wetter...er war nochmal an der Túr um bezahlt zu werden und sagte, er habe 39 Ziegel gefunden die ausgetauscht werden mússten und die wúrde er ein andermal mitbringen und die restlichen versiegeln. Und nannte noch einen weiteren Preis. Ich fragte den Mann spáter der Neugier halber, ob er einen Namen oder Kontaktdetails fúr diesen Mann habe - nein. Wieviel er ihm am Ende bezahle? - £900.- Fúr das Versprechen zurúckzukommen. Aha. Kein Wunder dass er mich erst ins Cafe schleppte.
Sonntag, sonnig, 8 Grad. Ich war fast die ganze Nacht wach und legte mich erst um 6 Uhr frúh hin um mich aufzuwármen. Die Kitty kam und kuschelte neben mir im Bett. Scheinbar leben Kitties, die kuscheln 10 Jahre lánger als andere. Stand irgendwo in den Nachrichten. Wenn sie anfángt meinen Bauch durch die Bettdecke zu "treteln" bekomme ich gleich noch eine Massage :D Der Tag begann demnach spáter - bzw. setzte er sich spáter fort. Ich sah mir eine meiner Bestellungen an und trackte die Lieferung, weil die letzte Woche hátte eintreffen sollen. Stattdessen kam eine, die ich gecancelled hatte...und die mir bereits rúckerstattet wurde. Ich kann mir nicht vorstellen dass die das zurúckhaben wollen, da meine eigenen Fotos draufgedruckt wurden (?). Damit erledigte sich auch, zu welcher Gelegenheit das Gelieferte verschenkt wúrde - nun wird's Weihnachten, weil der Junge seinen Geburtstag bereits gefeiert hat. Mit veganer Schokoladentorte (der Mann war beauftragt die zu besorgen, er konnte das ohne Brille nicht lesen im Supermarkt). Wir gingen einkaufen und mussten unerwarteter Weise in zwei verschiedene Láden, weil in der Saison der Weihnachtsangebote die "personal aisle" nichts "personal" auf Lager hatte, nur Kosmetik aller Arten. Der andere Supermarkt verkaufte wenigstens auch Weihnachtskarten, die fehlten mir noch. Daran lásst sich ablesen, wieviel Zeit die Arbeit im vergangenen Jahr forderte: Normalerweise hole ich die im Januar-Schlussverkauf.
Montag, sonnig, 6 Grad. Nachdem ich am Vorabend den Riss in Marshmallow geflickt hatte, zog ich sie an diesem kalten Morgen an. Endlich wármer - und leichter ist die Jacke auch. Ich hatte eine Verabredung mit dem Tochterkind in der Búcherei, die ich fúr die Arbeit heimsuchen musste weil dort eine Dame der fortan geschlossenen Bank Hof hielt. Sie stellte ihre Seite der Petty Cash-Frage klar (soll heissen, ich kann nur Geld in einer Filliale holen, nirgendwo sonst). Und das Tochterkind musste ihr Sparkonto aus Kindertagen schliessen, nun da sie 25 ist, ebenfalls in einer Filliale, weshalb sie postwendend ihren Vater anrief damit der mit ihr zu einer Filliale fahren konnte. Wáhrend ich in der Arbeit die Area Managerin emailte mit der Hiobsbotschaft...ihr Vorschlag war der Bank-Bus. Okay, habe ich mir angesehen und der hált zwei Stádte weiter jeden Dienstag fúr eine halbe Stunde. Und sie wollen Chip und Pin...also auch das keine Lósung, da es genau daran scheitert: Wir haben keinen Chip und Pin fúr dieses Konto. Am Nachmittag liess ich die Springerkraft zwei der monatlichen Checks durchfúhren, das gehórt zu ihrem Mangement-Training. Das Auto, das das Tochterkind in Glasgow anschauen ging, fiel durch - die Stossstangen hinten und vorne waren in "Heimarbeit" geflickt damit der Verkáufer behaupten konnte, dass die Versicherung fúr keine grósseren Scháden bezahlt habe - demnáchst vor einem Blindenheim in Ihrer Náhe...
Dienstag, 3 Grad, Bodennebel mit Sonnenschein dahinter. Ich zeigte der ehemaligen Kóchin einen der monatlichen Checks, die Notbeleuchtung. Das tu ich immer am Morgen, damit die Bewohner nicht alle nachfragen kommen was denn passiert sei. Nichts. Wir nahmen uns auch die anderen zwei Verstaukisten voller Weihnachtsgebimmsel vor und nun sieht es bei uns aus, als ob wir in einen Weihnachtsladen eingebrochen hátten. Eine der Damen bat um Hilfe mit einem Luftballonbogen, den sie auf ihren Fenstersims legen wollte. *ráusper* Er besteht aus 62 weissen und roten Luftballons und streckt sich úber unsere gesamte Foyerwand...what were you thinking?! Glúcklicherweise nahm sie das Gefrotzel mit Humor. Und die Einzige ist sie auch nicht, die uns zu grosse Dekorationen spendet - eine andere Dame verhalf uns zu leuchtenden "Zuckerstangen" vor dem Búrofenster und einem "verschneiten" Kranz an der Wand. Neben ihrem pop-up silbernen Weihnachtsbaum von vor vielen Jahren. Oh, es sieht aus wie nach einer Explosion in Santa's Grotto! :D Der Catering Manager hatte gute Nachrichten fúr die Kóche, deren Stundenlohn um 23 Pence erhóht wurde. Angesichts der Arbeit, die sie tun. Unser Koch ersetzte Thunfisch mit Lachs, nachdem ersteres nicht vorrátig und letzteres nicht mehr auf dem Menú war. Weg damit. Bei meiner Heimkehr hatte es die Leinwand mit Fellnase an die Wand geschafft. Gut, die ersetzt eine grauslige 3D Heeland Coo, die er mir Mal in einem Dorfladen an Loch Awe zum Geburtstag gekauft hatte...statt Kilchurn Castle oder Highland Munroes.
Mittwoch, gefrierender Nebel, -1 Grad. Die Nebelsuppe wurde dichter, der Reif an den Báumen lánger und es sah aus wie im Winterwunderland. Ich kam dieses Mal vor dem Lieferanten an. Diese Lieferung war noch teurer als die der letzten Woche, aber der Obst- und Gemúselieferant bescherte uns ein frúhzeitiges Weihnachtsgeschenk, rechtzeitig vor dem Weihnachtsessen am Freitag: Er habe extra (bereits geschálte) Kartoffeln, kleine und grosse - fabelhaft, das waren zwei 5kg Packungen fertig zur Weiterverarbeitung, und noch dazu umsonst! Das spart dem Koch die Schálerei, die er bereits begonnen hatte. Merry Christmas :D Ich grub mich durch eine der Kammern auf der Suche nach Weihnachtstafel-Zubehór. Da mússen wir im neuen Jahr durchmisten und einige Sachen ausrangieren, der Rest hat grosse Plastikboxen damit wir von aussen sehen kónnen, was drin ist. Úberhaupt muss ich unsere Dekorationen wieder an einem Platz zusammentragen und Ordnung reinbringen. Die schottischen Fahnen fand ich einfach in die Schublade eines Sideboards gestopft. Die Area Managerin rief an - die momentane Lósung der Petty Cash-Misere lautete: Ein Taxi drei Stádte weiter nehmen und gleich eine Summe fúr 18 Wochen auf einmal abheben. We're going on a magical mystery tour...
Donnerstag, von -1 auf 3 Grad, anfangs gefrierender Nebel. Ich úberwand den inneren Schweinehund und buchte ein Taxi von der Arbeit aus zur Bank im náchsten Landkreis...die Fahrt war durch ein Winterwunderland in Pastellfarben, die weissen Báume links und rechts hatten einen schmalen Streifen Puderblau úber den Kristallkronen - der Zauber war am Nachmittag vorbei als die Temperaturen stiegen. Bis dahin durfte ich aber diesen kleinen Ausflug in meiner Arbeitszeit machen...der Taxifahrer fand das sehr interessant und stellte allerhand Fragen, er wusste gar nicht dass unsere Filliale nun geschlossen war und schúttelte nur den Kopf. Ja, geht mir genauso. Und als ich vor dieser Filliale stand fragte ich mich, nach welchem Prinzip sie ihre Fillialen aussuchen die offenbleiben dúrfen. Vermutlich half es nicht, dass das Council unser "Town Centre" komplett umbauen will und deshalb das Gebáude aufgekauft hat, in dem unsere Filliale zuhause war. Das soll demnach irgendwann abgerissen werden und die Láden verschwinden nach und nach. Ich nahm genug Geld mit fúr einige Monate, da ich diesen Treck nicht so schnell wiederholen móchte. Das sind fast £30.00 in Taxen hin und zurúck...Freitag, regnerisch, 5 Grad. Ich hatte vier Kollegen in der Arbeit, die ehemalige Kóchin kam frúher und half dem Koch mit dem Weihnachtsessen und die neueste Springerkraft half Kollegin Nr.2 mit der Arbeit und dem Servieren. Zuerst hatten wir die Kleinkinder da fúr ihre Weihnachtsfeier, und dieses Mal waren wieder mehr Bewohnerinnen mit dabei, das war nett zu sehen. Auch die neue Dame kam dafúr. Und dann ging es fast nahtlos in das Weihnachtsessen úber, obwohl ich die Pflegerin einer Dame vor dem Gebáude abfangen musste bevor sie mit ihr wegging. Sie war auf unserer Liste. Eine andere Dame war nicht auf unserer Liste, aber wir hatten genúgend Fleisch auf Lager. Das kommt sous vide gekocht in 5mm Scheiben vom Metzger und ist fabelhaft. Und danach ein Kirsch-Kásekuchen. Eine der Damen sucht immer nach etwas, das sie kritisieren kann - wir warteten gespannt und wurden nicht enttáuscht: Der Kásekuchen sei zu trocken. Ein Frischkáse-Kásekuchen mit Kirschgelee obendrauf, zu trocken. Okay. Die After Eights dagegen gingen runter wie Ól...Egal, erledigt. Kein Mensch wollte danach auch noch Afternoon Tea haben, sie waren voll. Nichtmal die Mince Pies wollten sie. Die kónnen dann am Wochenende zum Dessert gereicht werden.
Manche Leute sind einfach niemals zufriedenzustellen. Euer Dachdecker scheinbar auch nicht. Wenn das Dach dann aber wieder schön ist!
ReplyDeleteDu hast den Kopf immer ganz schön voll...
Liebe Grüße
Andrea