Saturday, 1 March 2025

The week that was

 


Samstag, gelbe Wetterwarnung fúr Sturmwind, 10 Grad, Regen. Meine Knie áchzten dermassen dass ich an diesem Tag "frei" nahm: Kein Gestell am Bein. Am Vorabend hatte ich mich von einer Position in die andere gewálzt, weil es in jeder Stellung weh tat nach fast einer Woche táglichem Tragen, weder im Sitzen noch im Liegen legte sich das. Den Morgen úber heulte der Wind ums Haus und trieb die Regentropfen vor sich her. Ich war múde. Am Morgen war ich online und las, und ich kann nur sagen: "Nie wieder!" ist jetzt. Nachdem der Twittler nun kundtut, dass Polen in Deutschland einmarschiert sei und den Zweiten Weltkrieg verursacht habe...und der andere Nazi aus Apartheid-Súdafrika ihm in Nichts nachsteht. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie es in Deutschland nach der Wahl aussehen wúrde - von wegen "Ossi-bashing"...Der Mann stellte die úbliche Frage. Ich brauchte Nachschub fúr mein Zero Waste Deo, das verkauft nur ein Supermarkt, da ergab sich das náchstgelegene Cafe mit Django am Tresen, Stetson, langem Mantel und allem. Ich hatte keine Geduld fúr einen lángeren Einkauf, rein und raus so schnell es ging wenn Damen mittleren Alters die schóne neue Welt der Supermarkt-App entdeckten und jeden Gutschein einzeln vorlasen - "Oh, that was easy!", wáhrend die Verkáuferin sich zwang nicht mit den Augen zu rollen.

Sonntag, 9 Grad, Regen. Zum Frúhstúck nahm ich die Wásche mit und warf eine Ladung an bevor der innere Schweinehund ausgeschlafen hatte. Die kann ich dann am Mittag wieder in den Schrank legen, sofern die Teile nicht aufhángen. Der Mann schlief derweil im Sessel, bis er sich aufraffen konnte in den Regen. Da er meinen Schmerzmittelnachschub vergessen hatte beim Wocheneinkauf, sonst hátte uns keiner hinter dem Ofen vorgelockt. Er sagte dass der Februar der kálteste Monat sei in Schottland - nein, das war er nicht, nur kaltnasseklig. Sein Lieblingscafe ist eins, das man hier einen "greasy spoon" nennt: Billig. Es ist einem Laden angegliedert, um die Káufer anzulocken. An diesem Sonntagmittag waren die Regale mit Backwaren leergeráumt, das Cafe hatte sich offenbar dort bedient weil ihnen allerhand ausgegangen war. Ich sah die Túten mit Schokocroissants etc. hinter dem Tresen liegen. Mir drúckten sie wieder Vanille aufs Auge - in der Vorwoche war es ein Iced Vanilla Latte statt Karamell, dieses Mal ein Vanille-Milkshake statt Banane. Dabei mag ich das gar nicht so besonders. Und die Wahlkarte aus deutschen Landen war auch mal wieder ein grausamer Anblick - wie erwartet, manche lernen's nie: They p*** on you from a great height and tell you it's raining...



Montag, 7 Grad, wechselhaft mit Schauern. Morgens schien die Sonne...Ich óffnete die Hintertúr fúr die Múllmánner, arbeitete die tasks vom Wochenende auf und bekam den Anruf der Area Managerin úber die neue Bewohnerin: Sie will die Mahlzeiten haben. Die Tatsache dass sie nicht auf der Match-Liste stand fúr die Wohnung zeigte, dass die Warteliste nicht mehr aktuell ist. Ich hátte eine weitere Dame an der Hand, die Mahlzeiten haben will - wenn etwas frei wúrde. Ich sollte nachhaken, ob sie ihre Bewerbung erhielten...wir brauchen mehr Bewohner, die zum Essen zu uns kommen, da sitzen nun drei am Tisch - alle anderen bekommen das geliefert. Ich hakte checks ab, schrieb Rechnungen aus, nahm Geld ein und verstaute einen faltbaren Rollstuhl in einem Schrank, den wir offiziell nicht haben dúrfen, der aber inoffiziell gelegen kommt wenn jemandem die Beine den Dienst versagen...die Schwestereinrichtung hat einen richtigen Rollstuhl, mit dem sie "schwere Dinge transportieren"...(zweibeinige? :D) Die neue Dame kam um ihren Vertrag zu unterschreiben, sie will am Wochenende einziehen. Sie freute sich und sie scheint sehr nett. Sie war glúcklich dass sie bald nicht mehr auf eine Fáhre angewiesen ist.

Dienstag, 7 Grad, regnerisch. Kaum in der Arbeit erreichte mich die Whatsapp der ehemaligen Kóchin, dass es ihr nicht gutgehe. Órks. Da stand ich dann wieder Mal in der Kúche...steamed square sausage stand auf dem Menú (die Ofenkartoffeln waren weniger problematisch). Das ist traditionell Schottisch, eine rechteckige húllenlose Lorne "Wurst", die sie am Liebsten anbraten. Fúr dieses Rezept wurde sie in Sosse geschmurgelt. In solchen Fállen ziehe ich Auntie Google zurate, damit ich weiss was ich tue. Und weil ich keine Lust hatte, Erbsen zu kochen erhitzte ich zwei Dosen "mushy peas" - was einem der Herrn besonders gut schmeckte. Ófter Mal was Neues. Nachdem der Koch letzte Woche erwáhnte, dass er immer dasselbe Obst bekomme - und ich ihn daran erinnerte, dass er das bestellt. Ich teilte mir meine Stunden zwischen der Kúche und dem Búro ein, wo mich auch einige Anrufe erreichten. Bei einer solchen Gelegenheit fallen einem einige Dinge auf, weil frau sie aus der Kúchenperspektive sieht: Abgekratzter Teflon, rostige Springformen und Scone-Ausstecher, eine Gefriertruhe mit zwei úbrigen Brotlaiben, die nicht auf der Bestellliste standen, offene Túten mit 60 Brótchen mit freezerburn...die neue Kollegin taucht Gláser und Tassen nur in Sterilisationsflússigkeit und putzt sie weder davor noch hinterher...und der Catering Manager kúndigte den Audit fúr den Tag an, an dem ich erst den Workshop und dann das Krankenhaus habe.



Mittwoch, 9 Grad, regnerisch. Die ehemalige Kóchin kam wieder in die Arbeit, sie ging noch etwas steifbeinig, aber wer bin ich dass ich dazu etwas sage? :D Sie war beim Arzt, der ihr sagte dass sie die zweite Patientin sei, die nach dem Solarium bei ihm auf der Matte stand - es sei nicht das Spray, das sie verwenden - er schátzte dass die Sonnenbank zu hoch eingestellt sei. Sie behandelt damit ihre Schuppenflechte. Etwas gelernt, sie werde nicht nochmal dort hingehen. Die UnFreiwillige teilte ihr dann im Vorúbergehen mit, dass ihrer Mutter die square sausage am Vortag hervorragend gemundet habe. Oh well...:D Blindes Huhn und all das. Kollegin Nr.2 verbrachte den Nachmittag mit Pfannkuchen backen, die wir einfroren fúr den Tag X, wáhrend die Bewohner einen Kino-Nachmittag auf dem Programm hatten - Gentlemen prefer Blondes. Die ehemalige Kóchin war am Kuchenbacken, die Kollegin am Pfannkuchen backen und nach der Lieferung am Morgen war das Mehl alle. Fúr mich hiess das, nach Feierabend im Supermarkt vorbeizugehen und Nachschub zu kaufen. Die Vanille-Essenz der Vorwoche suchten wir vergeblich - ein halber Liter innerhalb einer Woche??? Inhaliert der Koch die? Kann nicht sein!

Donnerstag, gefroren am Morgen, spáter sonnig mit 9 Grad. Der Koch fand die Vanille-Essenz prompt, hinter dem Salz versteckt. Ich hatte Anfragen, nachdem die jáhrlichen Briefe mit der Mieterhóhung eintrafen - da wird nun aufgelistet, woraus sich die Monatsrente ergibt und das wirft allerlei Fragen auf. Selbst die Admin sagte, dass das die Bewohner verwirre. Warum nennen sie das "Domestic Energy", wenn sie damit Heizung meinen? Warum nicht "Heizung"? Sie haben es mit 80- und 90jáhrigen zu tun. Kollegin Nr.2 war wieder mit drei Pfannen zugange in der Pfannkuchenproduktion, wáhrend der Koch 6 ausbuk - in zwei Stunden. Seine waren fluffig und sahen perfekt aus, aber 6 in 2 Stunden? Das wird nichts. Die Kollegin schaffte 20 in derselben Zeit, neben ihrer Arbeit und seinem Geschirr her. Der Anfang war gemacht, die ersten 40+ im Gefrierschrank. Ich stellte die Tombola-Preise zusammen, da deren Anblick erfahrungsgemáss einige Personen animiert, doch noch etwas zu spendieren: Wir bekamen die grósste Flasche Irischen Whiskeylikórs, die ich je gesehen hatte. (Merke: Schottischer Whisky, Irischer Whiskey. Vom schottischen gab's auch einen Single Malt und ein berúhmtes heimisches Federvieh.) Meine Mission nach Feierabend waren die zwei neuen Nachttischlampen fúr die Gástewohnung, nachdem unser kanadischer Familienangehóriger sich anmeldete fúr náchste Woche. 




Freitag, kalt am Morgen, spáter um die 9 Grad. Die Nachttischlampen fúr die Gástewohnung waren úber Nacht im Auto, es fehlten noch Glúhbirnen dafúr. Ich stellte sie erstmal auf den Schreibtisch im Búro. Denn ich wollte auch noch einige mitgebrachte Tombola-Preise prásentabel machen. Die Tickets dafúr mussten noch besorgt werden - so ging Kollegin Nr.2 zum órtlichen Kramsladen, wáhrend der Koch den Shutter des Kúchen-hatches wieder hochpowern musste...es ist der Wurm drin irgendwo. Die Kleinkinder kamen, die ersten Tickets wurden gekauft, pull cords ersetzt und die dritte Putz-Lieferung traf ein. Der Koch ging Pommes kaufen. Den Grossteil des Monats benótigten wir kein petty cash - und dann in den letzten drei Tagen...laut der Dach-Expertin war das allerdings úberlebensnotwendig, da eine Nachttischlampe nicht ausreichte fúr eine Person. Sie hatte jede Menge darúber zu sagen, dass die Glúhbirne einer der Lampen ausgebrannt war. Eine andere Dame sah die im Búro und fragte nach, sie láchelte nur als ich erwáhnte dass drei Lichtquellen notwendig seien fúr einen Gast, laut deren Rúckmeldung. Ich glaube nicht dass es noch eine/n Bewohner/in gibt, der/die nicht davon zu hóren bekam...:D

Nach dem Kaffee gehe ich nochmal Mehl kaufen fúr den Montag.

1 comment:

  1. Wenn man mal die Perspektive wechselt, dann fallen einem gleich eine Menge Dinge auf, die man besser machen kann.
    Deine Woche war ja wieder mal aufregend gewesen!
    Liebe Grüße
    Andrea

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