Saturday, 15 March 2025

The week that was

 


Samstag, sonnig, 15 Grad. Ich war bis 4 Uhr morgens wach, stand daher erst um 10 Uhr auf. Der Mann fragte ob ich etwas unternehmen wolle dieses Wochenende - ja bitte. An diesem Tag waren wir allerdings nur in zwei Supermárkten. Zwei deshalb, weil in beiden Regale leer waren...wird wieder gehamstert? Oder stimmt etwas mit der Lieferkette nicht? Dieser Tage wúrde beides nicht verwundern. Kanada nimmt gezielt amerikanische Produkte aus dem Umlauf. Der "Greasy Spoon" war voll besetzt weil billig, also machte der Mann kehrt. Stattdessen fuhren wir weiter zum anderen Supermarktcafe. Dort herrschte Angebotsmangel weil scheinbar eine Gefriertruhe kaputt war. Es war der Wurm drin...wir sassen eine ganze Weile dort, ich fand am Ende gar einen Kaffee Latte unter der enormen Sahnehaube in der Tasse :D Danach suchten wir noch, nach Instant-Kaffee fúr den Jungen. Und Vitaminen. Ich kam mit einem wunderschónen pastelligen Zartgelb heim, das bei mir sofort die Stimmung hebt - weshalb ich es in einer Herbst/Winter und einer Frúhling/Sommer Variante mitnahm: Ein Pullover oder eine Leinenbluse, je nach Aussentemperatur. Und da die Pláne des Sonntags Wasser beinhalteten, kam der Pullover gerade gelegen.

Sonntag, Bodennebel, diesig, sonnig, 15 Grad. Ein wunderbares Licht hatten wir an diesem Morgen...der Kamera-Akku war aufgeladen fúr den Tag und um 11 Uhr wollte der Mann losfahren nach Ayrshire. In North Ayrshire kam dann die Sonne richtig durch, aber die Nebelschleier hingen noch úber dem Firth of Clyde. Das Ziel war Largs und ein Brunch bei Nardini's. Das ist eine berúhmte italienische Gastronomenfamilie hier in Schottland, bekannt in erster Linie fúr ihr Eiscafe, einen Art Deco Palast an der Seafront. Ihre bekannteste Tochter Daniela ist Schauspielerin. Dem Mann war nach "deutschem" Eis (= italienischem Gelato) - "Du weisst was ich meine, diese Eisbecher mit richtigem Eis, wie wir sie in Deutschland essen". Da der Coppa Mista mit vier Kugeln plus drei Waffeln und Sahne serviert wird hatte er auch noch den Rest von meinem. Danach hátte ich an der Esplanade entlangrollen kónnen...wir sassen auf verschiedenen Bánken und sahen den zwei Fáhren nach Greater Cumbrae zu, der "Loch Tarbert" und der etwas grósseren "Loch Shira". Die wechseln sich im 10 Minuten Takt ab. Arran am Horizont versteckte sich in Nebelschleiern. Da der Mann fror in der Brise sassen wir eine Weile im von der Sonne aufgeheizten Auto und sahen den Wellen zu - er beobachtete all die Hunde, die vorbeiflanierten. Auf dem Heimweg sagte er "Das mússen wir ófter machen". In einer Stunde sind wir dort mit dem Auto.



Don't let anything stop you


Montag, sonnig, neblig, 8 Grad. Gas Call fuhr vor uns her - die Heizung, wieder einmal. Wie der Ingenieur mir schonmal erklárte schaltet die Heizung ab, wenn die vorgegebene Temperatur erreicht ist. Nur ist die in jedem Stockwerk eine andere...und so beschweren sich immer dieselben Damen, dass die Heizung nicht heize. Eine darunter ist die Kónigin der Beschwerden. Die neue Kollegin kam mit ihrer Horrorgeschichte von einem Zusammenstoss mit der Kante des Holzregals an der Búrowand. Sie hatte es geschafft, sich damit eine Kopfwunde zuzuziehen. Ich erinnere mich an die trockenen Kommentare einer Tutorin úber solche Unfálle, dass wir eben den Raum nicht richtig verinnerlicht hátten. Kann ich natúrlich nicht zu ihr sagen, stattdessen fúllte ich eine Unfallform aus und schickte sie zu H&S. Kam ganz gelegen fúr etwas Drama, dafúr leben manche Kolleginnen (= sie). Am Nachmittag gab ich ihr eine sitzende Tátigkeit. Meine Schreibarbeiten gingen flott voran, vier Checks erledigte ich am Morgen bereits neben der Bestellung. Scheinbar war der Sonntag unfalltráchtig, da unsere Downs-Dame samt Rollstuhl im Foyer umfiel. Sie benótigt fúnf Menschen um sie aufzuheben - Community Alarms sahen sich nicht dazu imstande, deshalb riefen sie die Feuerwehr. Sie liebt Feuerwehrmánner, hatte demnach eine Gaudi...das bekommt die Kollegin dafúr dass sie sich úber Langeweile an Sonntagen beschwert. 

Dienstag, sonnig, 8 Grad. Ich stand frúh auf fúr den Bus nach Glasgow. Ich wollte einen nehmen der eineinhalb Stunden frúher losfuhr - mit dem Auto sind es zwischen 15 und 30 Minuten, je nach Verkehrslage, aber erfahrungsgemáss dauert das mit dem Bus ewig. Eine Stunde war's, mit Verkehr im Schneckentempo kurz vor Glasgow. Bis er sich auf etliche Spuren verteilte, dann ging's plótzlich flott. Ich holte mir Brezeln von Sainsbury's um die Ecke vom Busbahnhof und steuerte ein Taxi an. Es sind nur etwa 10 Minuten bis zum Gewerbegebiet am Kanal, aber dafúr wollte er £7.40 haben. Ich registrierte mich mit dem neuen System (nun alles auf einem Bildschirm) und machte mich auf den Weg in den "Keller". Das Gebáude wurde am Hang gebaut...:D Dort fand die Fortbildung statt. Die Trainerin war sehr gut, sie gehórte zu den Pionieren die in Schottland ausgebildet wurden. Das Programm kommt aus Australien, wurde 2003 auf die Beine gestellt - und Schottland adoptierte das als erstes Land mit einem Pilotprojekt 2003. 2005 wurden die ersten Trainer ausgebildet und sie war eine von ihnen, unterrichtet das also seit 20 Jahren. Sie war auch eine Zeitlang ein Teammitglied von Breathing Spaces, einem Verein der telefonische Hilfe fúr Suizidgefáhrdete leistet wenn alle anderen heimgehen am Abend. Der spáte Nachmittag war sonnig, wenn auch frisch, demnach ging ich an Speirs Wharf entlang in die City und schleppte mich zum Busbahnhof fúr die Heimfahrt.



Mittwoch, sonnig, 8 Grad. Fortbildung, zweiter Teil. Am Dienstag dauerte mein Heimweg 2 Stunden +, das musste nicht nochmal sein. Dieses Mal ein frúherer Bus und am Ende des Kurses eine Mitfahrgelegenheit zum Busbahnhof...und 12 in 12 war auch. Daheim warteten zudem Brezeln und Baguette auf mich. 

Donnerstag, sonnig, 8 Grad. Meine Knie beschwerten sich etwas nach den zwei Tagen auf Achse. Interessanterweise war das linke in schlechterer Verfassung als das rechte mit dem Gestell. Hilft nichts, musste arbeiten gehen und mir ansehen, was die letzten zwei Tage nicht geklappt hatte. Der erste Blick zeigte, dass die Kollegin keinen Zugang zu den Apps hatte, die sie gebraucht hátte - vermutlich weil die Area Managerin meine email ignorierte...sie muss das erlauben. Ich schickte nochmal eine email, aber dieses Mal kopierte ich IT mit ein die mir prompt antworteten, dass sie das Formular ausfúllen músse. Was sie dann auch tat...:D In China nennen sie das Killing someone with a borrowed knife. Allzuoft sollte ich das nicht tun, aber immer wieder ist es von Nutzen. Eine Stunde spáter mailte sie zurúck, dass sie es nun getan habe. Ich hatte demnach alle Schreibarbeiten nachzuholen, eine Dame daran zu erinnern dass sie uns fúr zwei Dóschen Thunfisch £17.78 berechnet hatten und neue Tracker hochzuladen fúr das Budget. (Der Thunfisch kostet £2.74 per Dose) Und die Kollegin wollte weiter eingelernt werden am Computer. 



 

Freitag, sonnig, 9 Grad. In der Arbeit wartete ein Laster vor einem der Bungalows. Die Renovierungen begannen...der Boiler wurde ausgetauscht, nachdem der alte 20 Jahre auf dem Buckel hatte. Ich schickte die email an die Area Managerin und den Property Officer. Mir flatterte endlich die volle Rúckzahlung fúr all den Thunfisch in die Inbox, vorher scannte ich die nicht durch. Daran konnte ich der Kollegin zeigen, wie das láuft. Sie holte die Dekorationen fúr St. Patrick's Day aus dem Schrank, ich nahm Geld fúr das Essen ein. Die Menúwahlen sind fast ausdrucksfertig, fehlt noch eine Dame. Ich bereitete vor fúr die Vertretung der Kollegin. Und meldete mich nebenbei fúr die náchste Fortbildung an, mitten in meinem Urlaub. Die wird vom Scottish Housing Network angeboten, da kann ich mir den Termin nicht aussuchen. Das ist die praktische Ergánzung zu dem Webinar, an dem ich vor ein paar Wochen teilnahm. Von einem anderen lud ich mir das "Falls-Toolkit" runter, mit einer Checkliste fúr die Wohnung einer Person die ófter stúrzt. Am Spátnachmittag rief das Gesundheitsamt an, sie hatten Listeria in einer Marke von Eiscremeprodukten gefunden und wollten sicherstellen, dass alle Produkte zurúckgerufen werden. Ich bestelle und kann mit Sicherheit sagen, dass wir davon nichts auf Lager haben. Ich ging trotzdem nachschauen, damit ich diese Box ticken konnte. Wir bestellen diese Marke nicht. Der Mann wollte dann nach Feierabend noch ins Cafe, vor einem feuerroten Sonnenuntergang.

Nach dem Kaffee beginnt offiziell mein Urlaub.

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