Samstag, sonnig, 8 Grad, Frost am Morgen. 1. Urlaubstag. Nach dem Frúhstúck rief die Schwiegermutter an, sie wollte etwas aus der Apotheke haben das ihr úber das Wocnenende ausgegangen wáre, daher machten wir uns auf den Weg. Ich musste lachen, als wir den Komplex erreichten - die meisten Háuser hatten schwarze Búrstenkópfe aus den Fassaden stecken, als ob der Schornsteinfeger sie damit beschossen hátte...Die Gemeinde isolierte die Hauswánde. Das der Schwiegermutter hatten sie bereits isoliert und die Lócher im Putz zugestrichen, doch der Lárm des Bohrers und der Staub der Nachbarháuser nervte sie trotzdem. Sie war mit dem Gartenschlauch unterwegs, Múlltonnendeckel abspritzen. Wir blieben lange genug fúr 3 Teacakes, 5 Schokokekse und ein Kitkat fúr den Mann. An diesen Kúchenschrank fúhrt immer der erste Weg :D Danach fuhr er direkt zum Gescháft mit dem "Greasy Spoon"-Cafe. An der Eingangstúr sah ich Blumenzwiebeln und árgerte mich, dass ich unsere "Bettelbriefe" der Einrichtung nicht ausgedruckt und mitgenommen hatte...vielleicht wáre da eine Spende zu haben? Zumindest einen Nachmittag dieses Urlaubs werde ich damit verbringen, einige Vorbereitungen fúr den 20. Geburtstag der Einrichtung zu erledigen, námlich eine Fotogallerie drucken lassen - Schwarzweissfotos einiger Meilensteine. 8 Silberrahmen warten im Búro darauf. Sobald ich aus dem Urlaub zurúck bin gehen die Einladungen raus, und die Schulkinder habe ich bereits gefragt ob sie uns Karten malen móchten in den náchsten zwei Wochen.
Sonntag, sonnig, teils bewólkt, 11 Grad. 2. Urlaubstag. Am Morgen stand ich erst um 10 Uhr auf, ich war gerádert. Dauert eine Weile bis ich richtig ausgeruht sein werde. Der Mann hatte zu dem Zeitpunkt 12 Stunden geschlafen...wir hatten Pláne. Vor dem Mittag fuhren wir los Richtung Loch Lomond. Die Sonne verzog sich gerade rechtzeitig hinter eine Wolkendecke. Die ersten Radfahrer und Motorráder waren auf den Strassen unterwegs. Kurz vor Drymen mussten wir umdrehen, die Strasse war gesperrt. Der Mann fuhr einen Umweg von Norden her nach Drymen, dort ging es ungehindert weiter nach Balmaha. Eine Woche lang soll gesperrt sein, da werden die Touristen weniger werden wenn sie nicht wissen, wohin sie ausweichen kónnten. Auf diesen Landstrassen frisst ein Umweg ebenfalls Meilen. Ich ertappte mich wieder dabei, dass ich sehr konservativ war mit den Fotos (am Ende nur 198 statt úber 300), obwohl ich die DSLR dabei hatte. Kein "drive by shooting" mehr :D Seit ich von der Fototasche Rúckenschmerzen bekomme, habe ich meist nur ein Objektiv dabei. In Balmaha holten wir uns ein Mini-Picknick im Dorfladen und sassen auf der Bank. Dieser Tage ist es der Mann, der ins warme Auto flúchtet - ich dachte dass ich der Bremsklotz sein wúrde da schlecht zu Fuss: Ich ging weiter als er es tat. Um drei Uhr mittags war er wieder daheim und schlief im Sessel.
Montag, 11 Grad, sonnig mit Wolken. 3. Urlaubstag und St. Patrick's Day. Die Kelpies wurden von Tourism Ireland beleuchtet. Der erste Tag seit Arbeitsende, an dem ich Post aufgeben konnte, daher hatte ich den Schlússel mit heimgenommen, den ich zurúckschicken sollte an den Lieferanten. Weil der nur halb ins Schloss der Túr passte. Offiziell soll ich keine Briefmarken kaufen fúr die Arbeit und stattdessen alles ans HQ emailen was verschickt werden músse - wie ich einen Schlússel emaile ist mir allerdings nach wie vor schleierhaft...und selbst wenn ich den ins HQ schicke muss ja erst eine Briefmarke drauf, also gleich direkt an den Empfánger. Manchmal wundere ich mich nur noch. Dieses Postamt ist in der Supermarktfilliale am anderen Stadtende, da zog es den Mann prompt ins Cafe bevor wir woanders Katzenfutter kaufen mussten. Ich nahm mit einem Teil einer Geldspende Blumenzwiebeln fúr die Arbeit mit, Kollegin Nr.2 ist begeisterte Gártnerin, die dafúr Verwendung finden wird. Und die Spende dieses Familienangehórigen soll ja allen Bewohnern den Alltag verschónern, selbst denen die ihre Wohnung kaum verlassen und den Garten nur aus dem Fenster betrachten. Ich sichtete Fotos fúr ein anderes Projekt anlásslich der 20-Jahr-Feier, die ich an die Wánde hángen will.
Dienstag, sonnig, 11 Grad. 4. Urlaubstag. Die Katze nahm mich frúh am Morgen als Trampolin und miaute mir direkt in die Ohren...darúber werden wir uns unterhalten mússen, Fellohr! Am Vormittag sah ich einem Mann zu, wie er meine Fotos vom Handy auf seinen Drucker schickte - und entdeckte dabei die Scan-Funktion meiner Handykamera. So ist das wenn frau sich null fúr smartphones interessiert :D Er wusste dass die Kamera diese Funktion hat. Er druckte fúnf Fotos in Schwarzweiss aus, in einem kleineren Format, weil A4 das Doppelte gekostet hátte. Dann kommt eben ein Papp-Rahmen drumherum im Bilderrahmen. Die kónnte ich in Regenbogenfarben zuschneiden...er fragte wer die Menschen in den Bildern seien. Das sollte ich dazuschreiben. Da ich auf den Mann mit dem Auto wartete (aus Grúnden, mein linkes Bein gab des Ófteren nach) sah ich mich bei der Gelegenheit nach Jogginghosen um. Ich fúhle mich in denen ja nicht richtig angezogen, aber mit dem Gestell am Bein sind die einfacher zu handhaben. Dann sollten sie wenigstes prásentabel aussehen: Sandfarben, schlicht. Den Markennamen in Strass sieht man nicht unter einem Top :D Die Kollegin rief an, sie habe gerade mit dem Enkel eines Bewohners gesprochen, der den Opa besuchen wollte, den er seit Jahren nicht mehr gesehen habe - der Bewohner ist vor Jahren gestorben. Warum sagte ihm das niemand? Er sei weinend gegangen. Wir sehen allerhand in diesem Job...Am Spátnachmittag zog es den Mann gleich nochmal in ein Cafe, er kam aus einem Cafe als er mich abholte am Mittag. Er war etwas nervós weil sich sein Job veránderte und er noch nicht wusste, wie. Und mir wurde am Abend bewusst, dass ich mich im Zaum halten muss - beide Knie gaben nach. Irgendwas war zuviel...
Mittwoch, anfangs gefroren, dann sonnige 11 Grad. 5. Urlaubstag. Wie am Dienstag kam es auf die Lage des Hauses/Parkplatzes an, ob jemand im Winter oder im Frúhling aufstand: Im Schatten war alles gefroren und Autoscheiben mussten enteist werden, auf der Sonnenseite ging's einfach los. Mein Plan war ein Pausentag fúr die geschundenen Knie, aber das Leben hatte andere Ideen...die Kollegin rief um Hilfe, sie war am Verzweifeln mit all den Rechnungen. Ich ging daher unerwarteterweise in die Arbeit. Immerhin liessen sich dabei die Blumenzwiebeln und die Fotos gleich abliefern. Ich zeigte ihr nochmal, wie die Rechnungen bezahlt und die Works Orders abgesegnet werden. Sie lernt praktisch, was andere Menschen ihr am Telefon erkláren wollten ist vergebliche Liebesmúh. Wenn sie es ein paar Mal sieht ist das eine andere Sache. Der Koch empfing mich mit einer Liste des Gesundheitsamts, wir hatten eine weitere email des Catering Managers úber Produkte, die ebenfalls von jener Firma hergestellt werden. Wieder war keins auf der Liste das wir im Gefrierschrank hatten, aber ein anderes Produkt unter dem Markennamen - das liess ich ihn vorsichtshalber in eine Tupperdose mit Deckel stecken und labeln, falls sie doch noch mit eben diesem anrufen und das Gesundheitsamt das abholen will...in Krankenháusern starben nun drei Menschen an Listerien, die deren Schokodessert serviert bekamen. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
Donnerstag, sonnig, 14 Grad. 6. Urlaubstag. Die Area Managerin hatte sich fúr eine Scheme Development Visit angemeldet, die musste sie mit der Kollegin abhaken. Mein Handy war an, fúr alle Fálle...Ich werde mit der Area Managerin besprechen mússen, dass ich u.U. sehr kurzfristig in die Heimat fliegen músste in absehbarer Zukunft, die Nachrichten von dort wurden nicht besser. Ob das Tochterkind diesen Besuch wegstecken kónnte wage ich zu bezweifeln. Das Wetter versprach Frúhling, die Knie versprachen kompletten Zusammenbruch, daher wurde das mein Pausentag. Nun tat beim Treppensteigen das andere Bein weh. Ein Gestell an beiden Beinen tragen zu mússen wúrde ich doch lieber vermeiden. Stattdessen wurde endlich das Schátzchen aus der Heimat eingeweiht. Nach den Erfahrungen mit meinem alten Schnellkochtopf auf Elektrik hatte ich mich auf eine lángere Session eingestellt, das dauerte. Dieses deutsche Wunderwerk auf Induktion? 15 bis 20 Minuten. In Schwabilon hat frau es gerne effizient :D Der Mann wollte dem Jungen am Abend dann gar noch seine Portion wegessen...er grummelte weil ich "nein" sagte und ass stattdessen eine ganze Quiche alleine.
Freitag, sonnig, 16 Grad. 6. Urlaubstag. Die Báume schlagen aus...zum Weissdorn gesellten sich die ersten rosa Blúten und eine Forsythie sah ich an einer geschútzten Stelle. Sie macht ihrem Namen "Goldflieder" alle Ehre. Vielleicht hebt Gelb deshalb meine Stimmung, weil es eine der ersten hellen Farben ist nach dem Winter...Die Krankenhausapotheke rief an und teilte mir mit, dass sie ein Rezept fúr mich hátten - ob ich úberrascht sei...áhhh...ja, ziemlich úberrascht. Das Gesprách mit der Krankenschwester, die dafúr zustándig ist, fand nie statt. Der Hausarzt fragte dann Wochen spáter etwas pampig nach meiner Unterschrift dafúr, da mir das ja erklárt worden sei, ich halte den Prozess auf...klardoch, meine Schuld, was?! Arse over tits. (Sorry) Wat mut dat mut, wenn's schonmal eingetroffen ist holen wir das eben ab und fragen hinterher, was ich damit tun soll...der Mann hatte nicht damit gerechnet, vor dem Cafebesuch noch drei Stádte weiter fahren zu mússen. :D Traf sich hervorragend dass es mitten in meinem Urlaub soweit war, da das Rezept natúrlich unerwúnschte Nebenwirkungen haben kann. Noch weniger rechnete er damit, dass seine Arztpraxis sein Rezept in eine Apotheke am anderen Ende der Stadt geschickt hatte: Mit der Kirche ums Dorf.
Nach dem Kaffee lese ich Risiken und Nebenwirkungen und sehe mir YouTube Tutorials an mangels Anweisungen...
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