Samstag, wechselhaft, 20 Grad. Ich stand frúh auf, der Mann spáter, daher nahmen wir uns den Wocheneinkauf zusammen vor - und den Abstecher nebenan auch, wo ich meine Schmerzmittel kaufe da am billigsten...bei der Menge...allerdings war es zu frúh fúr den greasy spoon, was mich so gar nicht traurig machte. Wir hatten ohnehin andere Pláne fúr den Nachmittag, denn der Schwiegermutter war es seit Tagen schwindlig und sie kam nicht durch beim Arzt. Denn wir sind immer noch in einer Pandemie, laut deren Einschátzung, weshalb sie sich gerne hinter den Rezeptionisten und Telefonbánken verschanzen. Wir kauften fúr sie ein, da sie das Haus nicht verlassen konnte, und eróffneten ihr dann eine schóne neue Welt: Sie hatte keine Ahnung dass NHS24 existiert und bisher nicht gewusst, warum in den Ansagen am Telefon die Rede davon war dass sie 111 anrufen kónne wenn die Praxis geschlossen sei. Sie rief gleich an und wurde auch zuvorkommend behandelt von der Call Handlerin, sie sprach immer wieder mit ihr wáhrend sie in der Warteschleife war um sicherzugehen dass sie okay war. Das erlebte ich zum ersten Mal in meinen beruflichen Jahren mit NHS24 am Ende der Strippe...allerdings hatte sie es direkt mit einer 89jáhrigen Patientin zu tun, nicht mit mir die neben der Patientin sass. Der Arzt rief zurúck als wir wieder daheim waren, er sprach von Blutdruck und dass sie mit dem Physio sprechen solle, der am Montag wegen ihres Gleichgewichts zu ihr komme. Wir bekamen Besuch von A. und dem Tochterkind, sie hatte einige Fragen úber ihre Geburt und die ersten Lebensmonate vor einem Assessment um herauszufinden, ob sie ADHD hat.
Sonntag, regnerisch, 21 Grad. In den Nachrichten kúndigten sie den Emergency Alert der Regierung an, der um 15 Uhr getestet wurde. Die Bewohner trieb das seit einer Weile um, was das denn sei und weshalb usw. Ich erzáhlte ihnen dann immer vom Testen der Sirenen in meiner Kindheit, mit verschiedenen Sequenzen fúr einen Land-, Luft oder Atomkrieg - so wild ist das also nicht wenn das Handy kurz schriekt :D Neuerdings rát die Regierung auch dazu, Notproviant fúr 3 Tage zu bunkern, wenn das zur Sprache kommt empfehle ich ihnen Pumpernickel - ebenfalls ein alter Hut. Der Mann war auch jahrelang verwundert wenn ich das erwáhnte - nun ist es an seiner Haustúr angekommen. Schweden verteilt Tabletten gegen Strahlenkrankheit, kónnte also schlimmer sein. Die Damen sagen dann auch meist, dass sie keine Nachrichten hóren wúrden in dem Fall, sie wollten das gar nicht wissen, die ganze Welt sei verrúckt geworden. Das ist im Westen nichts Neues...die Generation vor ihnen wusste das alles noch aus eigener Erfahrung, und da sie in einer Einrichtung wohnen wáren Naturdesaster ohnehin weniger ein Problem, solange unsere Gefriertruhen nicht davonschwimmen...Der Mann buchte dieses Mal einen Tisch im "Teahouse on the Loch" und ich war froh, dass ich um 14 Uhr noch nichts gegessen hatte - sonst hátte der Magen gestreikt nach einem Bagel mit Coleslaw und einem Scone. Ich war so voll dass der Geruch des Abendessens mich spáter vóllig abschreckte...wir sassen in der Mitte des Teahouses und plótzlich schriekten reihum die Handys. In allen móglichen Lautstárken. Nur meins schwieg, weil ich immer den Ton abwúrge :D Das leuchtet nur auf und vibriert.
Montag, wechselhaft, teils sonnig, 17 Grad. Die Nacht war kurz, die Katze pesterte im 2-Stunden-Rhythmus. Echt jetzt? *grummel* Daher nahm ich es langsam. Ich hatte eine Recyclingtasche voller Sachen dabei, die ich im órtlichen Búcher/Bastelladen besorgt hatte am Wochenende. Der Filz lag noch herum von den Tannenbáumen, die rote Platte, den Rest Tannengrún und einen sandfarbenen schnitt ich zu Mútzen zu, mit "Bárten" aus dicker Wolle, einem kleinen Pompom als Nase und Garn zum Aufhángen. Fertig waren die Tomte zum Verkauf. Dafúr reichte die Hirnkapazitát :D Ich wartete auf meine Lieferung des Hobbyladens, eine Heissklebepistole samt 100 Gluesticks und ein Gravierpen fúr Holz wurden geliefert. Mit diesem Kleber gehen die Tannenbáume besser, da sie nicht komplett zusammengepappt werden. Als náchstes hatte ich den lufttrocknenden Ton im Visier, allerdings musste ich fúr den erst meine Ausstecher raussuchen. Ich lachte úber eine Email von Admin, weil da die ehemalige Kóchin nach ihren 1 1/2 Jahren als Managerin einer Einrichtung erstmals als Admin in Glasgow HQ von sich hóren liess. Ihre "Bedeutung" steigerte sich mit jeder Gehaltszunahme, nun nimmt ihre eingescannte Unterschrift die ganze email ein :D Kollegin Nr. 2 lachte genauso. Aus demselben Grund. Die UnFreiwillige lief durch die Einrichtung mit einem Gesicht, das Milch zum Stocken bráchte, die neue Kollegin sagte sie sei am Wochenende schon recht unleidig gewesen - so ist das wenn frau die Area Managerin untergraben will...dass das nach hinten losgehen kónnte hátte sie sich denken kónnen. Ich kontrollierte am Morgen bereits und schloss die Túr ab. Es sind keine Spielsachen mehr drin, daher kann die fortan abgeschlossen bleiben...
Dienstag, wechselhaft, 18 Grad. Auf dem Beutezug nach einigen Bastelsachen fúr Karten fand ich die Spielsachen fúr die Kleinkinder im Schrank in der Búcherei im zweiten Stock. Zwei der Klapptische hatte die UnFreiwillige hinter einem Stuhl verschanzt und die Móbel vor der Túr etwas weiter weggestellt. Nun kommen die Damen wenigstens an ihre Sachen...Ich hatte das Gefúhl, dass die Damen nicht sonderlich motiviert waren fúr ihren Fundraiser, daher bastelte ich Probeexemplare zur Inspiration. Sechs Karten spáter packte ich auch gleich die Heissklebepistole aus und klebte 3-D-Filzbáumchen zusammen. Die Einkaufsliste brauchte definitiv mehr Filz. Wir werden sehen ob mich der Gehórnte reiten wird, denn dann hole ich Wollpullis aus dem 2nd-hand-Laden und filze die in der Waschmaschine...:D Da fánden sich bestimmt hássliche Weihnachtspullis. Eine Dame fragte mich, ob ich ihr Mini-Schildchen laminieren kónnte, das sie mit sich herumtragen muss weil sie Blutdúnner nimmt gegen Thrombose. Dafúr ging eine Din-A-4 Folie flóten...Der Heizungsingenieur kam und sah sich die Heizung an, zwei Damen war es zu kalt. Er fand gekappte Leitungen, die keinen Feedback-Loop haben, soll heissen das Heisswasser in den Heizkórpern láuft nicht "rund", wenn eine Dame ihren abdreht kommt es so schnell nicht wieder...sollte nicht sein, daher plante er einen dritten Besuch. Die DachExpertin (wessen Wohnung kónnte es auch sonst sein?!) warf ihn raus weil sie zum Mittagessen kam, und sagte zu ihm dass er auch die andere Dame nicht besuchen bráuchte, die káme auch zum Essen. Als die das erfuhr blieb ihr der Mund offenstehen...wie "gut" dass die UnFreiwillige immer fúr andere spricht, sonst hátte sie den Ingenieur doch tatsáchlich reingelassen 😒
Mittwoch, Platzregen, 16 Grad. Am Morgen kam ich in die Arbeit und die Lieferung war vor der verschlossenen Hintertúr der Kúche deponiert worden. Ich fragte die Dame, die auf ihr Taxi wartete, ob sie den Lieferanten gesehen habe - ja, vor ungefáhr 20 Minuten...ich probte das Frischfleisch, das gerade noch so an der Grenze war, aber das kann so nicht weitergehen. Demnach emailte ich postwendend dem Catering Manager - und der Firma selbst. Nicht nur das: Sie hatten uns fúr das Metzgerfleisch berechnet, es aber nicht geliefert...das Geld wollte ich zurúckhaben. Die Springerkraft wartete wieder lange auf einen Bus am Morgen, mit dieser Buslinie haben wir 10 Jahre Erfahrung und es wird nicht besser. Immerhin, sie traf ein und fing mit der Arbeit an. Einige Checks spáter recherchierte ich was sich gut verkauft auf Bazaren. Seife? Badbomben? Hmmm. Fúr die Damen sollte es einfach sein. Ich bestellte Acrylstifte und Katzenstreu, das wurde zusammengepackt verschickt :D Dieser Tage muss frau genau nachschauen, bevor sie die Verpackung entsorgt. Ich hatte Sachen von daheim mitgenommen fúr die Tombola an Weihnachten - Kráuterkerzen (3 behielt ich, aber Rosmarin und Ingwer kann ich daheim nicht anzúnden, der Mann wúrde sich bedanken :D), Kleinkram, der nur herumlag, Schleifen in allen Farben und Art Deko Bastelpapier...eine silberne Variante war gemustert wie Tannenzapfen, daraus liessen sich grafische Karten herstellen. Ich schickte die Fotos wie immer an Kollegin Nr.2, die daheim ebenso bastelt. Sie hátte gerade Zeit dazu :D Ihr Arzt sagte ihr, dass das bis zu 6 Monate dauern kónne.
Donnerstag, wechselhaft, 16 Grad. Der Heizungs-Ingenieur war wieder im Gebáude und besuchte alle Wohnungen, die úber Kálte klagten. Wáhrend er vor sich hin werkelte, kochte ich die Beilagen zu den zwei Hauptmahlzeiten, die der Koch fúr mich vorbereitet hatte - er hatte seine Fahrprúfung (Theorie). Dabei stellte ich fest, dass er fúr das Hack mit Kartoffeln das Lammhack verwendet hatte, das fúr den Shepherd's Pie in der kommenden Woche bestellt worden war - daraus wird dann eben ein Cottage Pie...ich warf ein Dessert zusammen aus zerkrúmeltem Shortbread, gefrorenen Himbeeren mit Zucker verkóchelt und Vanilleeis obendrauf. Schmeckte. Und damit die DachExpertin nichts zu meckern hatte schob ich alle Teller nochmal durch die Mikrowelle vor der Lieferung...sie war in Hochform, rief mich an weil ihr Heisswasserhahn im Bad nicht zudrehe, das Wasser laufe...okay, sah ich mir an, probierte es aus: Der trópfelte. Sie war besorgt dass der úber Nacht das Bad úberflute...nein, láuft alles in den Abfluss. Ich sagte ihr ich wúrde die Reparatur fúr sie eingeben. Kaum im Búro rief sie an, ob der Klempner heute komme...nein, nicht fúr einen trópfelnden Hahn, das ist kein Notfall sondern Routine (= bis zu 20 Tage). Aha, okay murmelte sie. Dann bekam ich eine email von der Area Managerin, sie habe ihr eine Voicemail hinterlassen úber einen tropfenden Hahn? Ich erklárte die Lage (selbst wenn ich das als Notfall eingegeben hátte wáre es von Repairs zur Routine-Reparatur runtergestuft worden) und sie sagte dasselbe, das sei nicht dringend, ich solle ihr das erkláren. Also rief ich sie an und sagte, dass die Area Mangerin dasselbe gesagt habe - nun war sie beleidigt: Okay, dann bleibe sie eben mit all dem Wasser sitzen, aber das sei in Ordnung...? Hell no! Ich rief den Koch als zweite Meinung, wir sahen uns "all das Wasser" an - sie schreckte zurúck als sie die Túr óffnete, warum wir zu zweit seien. Als zweite Meinung, sagte ich ihr - sie winkte heftigst ab, nein, sie wolle auch jemanden als Zeugen dabei haben, wir sollten warten. Taten wir, bis sie den Nachbarn zwei Túren weiter eingespannt hatte...beide Herren sahen sich das an und sagten dasselbe, das sei nicht dringend. (Úberraschung!!! 😒) Dann fragte sie ob sie einen eigenen Klempner rufen kónne - klardoch. Und kaum im Búro rief die Area Managerin an - nein, sie wúrden nicht fúr einen privaten Klempner bezahlen und warum sie sie wegen eines tropfenden Wasserhahns anrufe...weil sie recht haben will, ganz einfach.
Freitag, wechselhaft, Platzregen, 16 Grad. Ich trug mehr Sachen in die Arbeit - da versammelte sich eine Menge meines Bastelkrams in den letzten Tagen. An Freitagen brauche ich ausserdem das Tablet fúr den online-Termin mit dem Gesundheitswesen nebst deren Papierkram. Das hing zum Laden am Kabel úber Nacht, nur hatte ich den Stecker nicht eingeschaltet...seufz. Da sahen wir dieses Mal eben, wieviel Batterie eine Stunde verbraucht. Mitten in der Stunde bekam ich zwei Anrufe, die ich annehmen musste. Mir taten ohnehin die Knie weh nach einem halben Tag auf dem Betonboden der Kúche, daher war es nicht so schlimm die zweite Hálfte der Úbungen zu verpassen. Das hátte mich auch so ausgebremst. Ansonsten - siehe 12 in 12 .
Nach dem Kaffee suche ich nach Steinen zum Bemalen.




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