Saturday, 20 September 2025

The week that was

 


Samstag, wechselhaft, 15 Grad. An diesem Tag taten beide Knie weh, Physio am Vortag hatte das nur noch verstárkt. Ich schleppte mich durch den Laden auf der Suche nach dem, was ich in der kommenden Woche brauchte. Und nach Nagellackentferner. Da ich selten damit zu tun habe war das gar nicht so einfach...die fast leere Flasche in der Arbeit stand seit Jahren daheim herum. Demnach fand ich auch keinen, da ich die falschen Láden absuchte :D Die Apotheke hatte auch keinen, oder ich keine Lust richtig danach zu suchen. Ich entferne damit den Klebstoff auf Kaffeeglásern. Der Mann kaufte fúr die Schwiegermutter ein, wáhrend ich in der Apotheke war. Sie wurde mit Vertigo diagnostiziert. Ich mit bleierner Múdigkeit, nachdem der Junge, Mann und Katze sich die Dauerschlafunterbrechungen wáhrend der Nacht teilten. Ich blieb im Auto sitzen als er die Túte ablieferte. Ich brauchte eine gemáchlichen Zeitvertreib, daher putzte ich einige Steine und bemalte die mit Acrylstiften. Das ist der erste Teil des Spieltisches aus Kabeltrommeln und einer Scheibe Holz, die sich noch finden muss: Tic-Tac-Toe, daher bemalte ich zwei als Marienkáfer und zwei als Bienen = "Gegner". Ich wollte sehen, ob die Farben wirklich decken. Der Mann buchte derweil eine Ferienwohnung fúr den Oktober.

Sonntag, regnerisch, 15 Grad. Der Regen war gegen 14 Uhr angekúndigt, deshalb brachen wir frúh auf in Richtung Loch Lomond. In Luss hatte ich einen Kieselstrand mit Steinen in Erinnerung, mir fehlten noch richtig geformte. Der Weg dorthin fúhrt úber die Erskine Bridge, die sehr hoch ist - sie war eine von dreien weltweit, die so gebaut wurden und die anderen zwei sind eingestúrzt...Weil sie so hoch ist stehen an beiden Enden Telefonzellen, damit Fussgánger die Samaritans anrufen kónnen bevor sie sich von dort oben in den Clyde stúrzen. Bei starkem Wind ist sie gesperrt, doch wir hatten nur Bewólkung. In Luss standen die Tourbusse auf dem Parkplatz, die Passagiere schwirrten durch die Ortschaft. Luss ist eine Conservation Village, so erhalten wie einst erbaut und war auch Kulisse fúr eine Schottische Soap, "The Highroad". Natúrlich nach dem Volkslied der zwei schottischen Soldaten, von denen einer frei geht (takes the "high road" úber Land), der andere hingerichtet wird (takes the "low road", wird aber schneller in Schottland sein als der Kamerad). Ich betrachtete die drei blauen Plaketten an der Aussenwand des Village Shops, die hier úblicherweise historische Bewohner/Besucher grosser Bedeutung ausweisen - hier kamen sie etwas traurig daher...Gerard Butler habe sein Brótchen mit Wurst hier gekauft und Joanna Lumley ihre Zeitung. Was Dame Judy Dench dort tat konnte ich nicht lesen hinter dem Gitter...den Rúckweg traten wir úber Helensburgh an, wo wir in einem Oldtimertreffen landeten. Ein Porsche Carrera ist nun ein Oldtimer? Der 50er Chevrolet daneben schon eher, aber was weiss ich schon :D Daheim drehten sie uns abends den Strom ab und wir fanden heraus, wie wenig wir doch darauf vorbereitet sind...der ganze Stadtteil war dunkel.




Montag, Morgennebel, regnerisch, spáter sonnige Abschnitte, 15 Grad. Ich wurde eine Stunde frúher in der Stadt abgesetzt als notwendig, da der Mann einen Termin in der Klinik am anderen Ende des Landkreises hatte. Ich wanderte durch den Supermarkt, stellte fest dass sie nun ein Einsehen hatten und das fúrchterliche blaue Licht in den Toiletten mit normalem ersetzt haben und sah mir wenig motiviert einige Regale an...am Ende nahm ich nur einen Meal Deal mit. Weil ich das Gefúhl hatte dass der Tag lang wúrde. War er auch, denn die temporáre Kollegin, die mit der neuen Kollegin die Schicht getauscht hatte, kam nicht. Ihr sei úbel. Mit einer kommerziellen Kúche war sie damit automatisch drei Tage ausser Gefecht. Also war ich allein mit dem Agenturkoch. Zum Glúck kommt dieser seit Jahren zu uns. Am Nachmittag feierten sie den 90. Geburtstag einer Dame in der Lounge mit Kaffee, Kuchen und Sekt. Ihre Tochter wollte mir welchen einschenken, aber das darf ich nicht wáhrend der Arbeitszeit...Der Unterschied zwischen dem Koch und diesem Agenturkoch ist krass - dessen Kúche sieht immer aus als ob eine Bombe eingschlagen hátte. An diesem Tag sah sie aus wie bei mir, wenn ich mal einspringen muss: Keine Spur, dass darin gekocht wurde. Eine ehemalige Kollegin lachte darúber, weil sie den Koch gewóhnt war. Ich putze eben nicht gern ewig :D 

Dienstag, sonnige Abschnitte, 17 Grad mit Wind. Schon wieder eine Stunde frúher in der Arbeit, schon wieder endete ich allein mit einem Agenturkoch. Wenn der Wurm drin ist, dann richtig. Die Bewohner raten mir dann immer, mehr Personal zu beantragen - wir operieren jetzt schon mit drei unbesetzten Stellen, die temporár abgedeckt werden...ich erledige beide Jobs gleichzeitig, Chefin und Vize in einem. Und dieser Tage auch noch Assistentin dazu. An sich sollten sie mir drei Gehálter zahlen. Wenigstens war auch dieser Agenturkoch schonmal bei uns, so konnte ich mir die Einweisung ersparen. Er werkelte in der Kúche vor sich hin, ich im Búro und wo ich sonst gebraucht wurde. Diesen Monat erlaube ich mir doch tatsáchlich, meine Úberstunden abzurechnen - normalerweise berechne ich die selten. Ich kam fúnf Jahre lang frúher in die Arbeit, weil die Úbergabe der Ex-Chefin in schriftlicher Form ein absolutes Disaster war. Als Pause bemalte ich vier weitere Steine fúr Tic-Tac-Toe und drei unfórmigere mit Weihnachtsmotiven fúr das Taschengeldkórbchen des Bazars. Und dachte úber Preise nach...was sollten wir fúr wieviel verkaufen? Daher standen noch zwei 3D-Christbáume und 2 Tomte auf der Liste, dann multipliziert sich der Preis mal 10. Ich suchte seit Wochen vergeblich nach schlichten Sternaufklebern fúr Sterntaler-Mobile. Gestricktes wird genug vorrátig sein...die Kaffeegláser sollten auch noch bemalt und zu Hurrikanlampen umfunktioniert werden, aber da will ich wirklich die Damen mit einspannen. Bisher drúcken sie sich :D Ich werde das Basteln einfach in die Lounge verlegen, da kann ich sie leichter aufrunden.




Mittwoch, wechselhaft, 17 Grad. Angeblich...am Morgen in der Arbeit wunderte ich mich, wer im WC umbaute, aber ich hatte die temporáre Kollegin vor Ort - sie tat ihren Job :D Schnell, bevor sie an den Computer musste zur Fortbildung. Demnach hatte ich nur halbtags Hilfe. Besser als gar keine, denn das wurde zum Leitmotiv der Woche - ein Agenturkoch und ich allein auf weiter Flur. Weder die Bewohner noch Handwerker et al sahen den Unterschied zu sonst, die wollten nach wie vor ins Búro schneien, wenn ich eigentlich mit dem Essenservice zu tun hatte - da sonst niemand ein Essen geliefert bekáme. I know I'm good, but I'm not that good...das Basteln wurde Stressbekámpfung. Denn auch da stand ich bislang allein auf weiter Flur, die Kollegin, die helfen wúrde, war krankgeschrieben und wird das auch eine ganze Weile bleiben. So bemalte ich zwischendurch einen Stein fúr ein paar Minuten. Da die grósseren Vorhaben keine Zeit hatten, und die rennt uns davon, die Zeit. Ich verlagerte die Sachen ins hintere Búro, da hat es mehr Platz fúr trocknende Modelliermasse. Einen Karton fúr das Sprayen mit Klarlack/Gold/Silber zweigte ich von der Lieferung ab. Der letzte Tag dieses Agenturkochs - Nr.2 diese Woche, gefolgt von einer Kóchin. Wenigstens hatte ich die, sonst wáre das alles danebengegangen. Zusátzlich noch die ganze Woche kochen kann ich beim besten Willen nicht.

Donnerstag, wechselhaft, windig, 17 Grad. Anfangs regnete es. Die Kóchin hatte Verspátung, da sie morgens noch einen Termin in der Klinik hatte. Sie kam, alles andere ist Nebensache. Die neue Kollegin hatte um 7 Uhr morgens abgesagt, nachdem sie am Dienstag noch sagte sie wáre okay fúr Ende der Woche. Ich emailte die temporáre Springerkraft, mit wenig Erwartung dass sie das las...war abzusehen dass ich die meiste Zeit allein sein wúrde. Allerlei Handwerker schneiten durch die Túr, unter ihnen jemand der unser Dach decken soll - an der hóchsten Stelle des Gebáudes. Aufgrund des Windes sah er sich das nur von unten an. Ich sah an diesem Morgen zwei Mánnern in roten High-Vis-Westen zu, wie sie auf dem Dach eines Nachbarhauses herumkletterten und Dachpappe verlegten. Das Dach ist nicht so steil wie unseres - und nicht so hoch. Trotzdem war es nicht der ideale Tag dafúr, wohl aber der notwendige...Ich schrubbte das letzte Kaffeeglas, die sind nun einsatzbereit. Als ich das bisherige Material auf den Tisch stellte, sah es nach nicht viel aus...Natúrlich blieben die Schals und Tomtes in der Schachtel, aber die anderen Sachen sehen etwas verloren aus so ganz alleine. Es wird Zeit dass die Damen mithelfen. Hátte ich gróssere runde Steine wúrde ich Briefbeschwerer daraus machen, ich habe eine Sammlung Metallic-Acrylstifte in verschiedenen Farben dafúr. Bislang suchte ich vergebens nach solchen. Nach der Arbeit holte ich noch vegane Margarine zum Backen aus dem Supermarkt, weil die ausging in der Arbeit. Úberhaupt hatte der Koch seine Bestellung vergessen bevor er nach Mallorca verschwand...



Freitag, wechselhaft, 17 Grad. Der Radiowecker ging falsch, ich hatte weniger Zeit am Morgen als er mir ankúndigte. So fing der Tag schon an...kein Wunder dass ich die Margarine fúr die Arbeit im heimischen Kúhlschrank stehenliess...ich hatte das online-Treffen mit dem Gesundheitswesen und der Physio, stándig unterbrochen von Anrufen, dem Notfalltelefon und Handwerkern. Am Ende setzte das Internet aus. Sollte wohl nicht sein. Zwischen zwei Jobs schaffte ich einen weiteren 3D-Baum und zwei Karten voller Filzreste in Tannenbaumform, die sind ebenfalls beinahe 3D :D Gar nicht so einfach, die in den Umschlag zu stecken, aber so kommen die Reste wenigstens zur Verwendung. Mitten im Essensservice bekam ich den Túralarm úber das Notruftelefon und liess die Person ins Gebáude - wie sich herausstellte war es eine Dame, der die leere Wohnung angeboten wurde. Sie kommt von der Schwestereinrichtung zwei Stádte weiter, findet die zu institutionalisiert und klinisch und wollte sich unsere ansehen - das erste Wort aus ihrem Mund war "homely", gemútlich oder háuslich. Das ist unser Ziel, es soll sich wie ihr Zuhause anfúhlen weil es das ist. Die Tochter hatte die Wohnung gar schon gesehen, da sie mit einem Familienmitglied eines Bewohners verwandt ist - ihre Enkelin ist dessen Schwiegertochter. Sie erzáhlte mir von ihrer Gran in der Schwestereinrichtung und dass sie sie náher vor Ort haben wollte, das scheint zu klappen. Sie nahmen damals ein Recliner-Sofa einer ehemaligen Bewohnerin fúr den Schwiegervater aus eben dieser Wohnung. "Das sieht ja fast schon wie verabredet aus!" (Sorry, Insider-Joke fúr Waldórfler :D) Nach Feierabend nahmen der Mann und ich an einem sozialen Abend teil mit Curry-Buffet und Spielen. Und ich stellte wieder einmal fest, wie anders es hier doch ist als sich da ein Mann mir gegenúbersetzte und mich fragte, wie es mir ginge. Und mir dann von seinem Staatsbesuch im Oval Office und dem Dinner mit King Charles und dem Twittler erzáhlte als ob er mich seit dem Jahr Adam und Eva kenne...der First Minister von Schottland, zurúck aus Washington und Windsor Castle. Er erzáhlte von seinen Bedenken vorher, weil Cheeto sich auf eine gewisse Weise prásentiert in den Medien - er sei úberrascht gewesen, persónlich sei er recht angenehm im Umgang. Klassischer Narzist, die charmante Fasade und die óffentliche Persona, die das Gegenúber einlullen soll...de Pfeffel mark 10. Drumpf habe den Prime Minister nervós gemacht weil er stándig von "Scatlááánd" sprach, ob dies und das "Scatlááánd" nutze, weil seine Mutter ja aus "Scatlááánd" kam...alles normal hier, nichts zu sehen 😂😂

Nachdem ich mich davon erholt habe, trinke ich Kaffee mit Andrea.


(John Swinney)

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