Saturday 12 October 2019

The week that was

...war eine lange: Insgesamt 10 Tage in der Arbeit, mit einem freien Tag dazwischen. Gott sei Dank hat der Mann das neue Auto, mit zwei Bussen am Tag wäre ich 11 Stunden + außer Haus, obwohl das nur acht Fahrminuten entfernt ist. Das ginge ja, wenn ich nicht daheim jeden Tag zusätzlich Abendessen, Wäsche und Müll für Vier vor die Füße geschmissen bekäme. Und der Tag im HQ in Edinburgh war noch viel anstrengender mit Bus und Bahn.
Die Chefin war krank. Die Bewohner waren im siebten Himmel. 
Einer sagte:"You just made my day, telling me that!", als ich mich "bis morgen" bei ihnen verabschiedete - "Why? Where is she? Oh, thank God!!" Der Koch jubelte als ob er ein Tor geschossen hätte: "Yes! There is a God!!" Er muß nun nur noch zwei Tage mit ihr arbeiten, bevor er die Stelle wechselt.
Ich glaube, sie hat ein PR-Problem, wenn sich alle derart über die Tatsache freuen daß sie eine fiese Magen-Darm-Sache hatte, die ihr das lange Wochenende bei ihrer Tochter vers**t hat. Oh well.



Auf dem Weg zum Bahnhof. Der Bus hält erst eine Stunde später
 auch am Bahnhof, daher schleppte ich durch die halbe Stadt.
Fünf Minuten später kam die Sintflut von oben...

Wenn ich nicht Krankenvertretung war rief das Employee Forum mit Neuigkeiten der dritten Phase der Umstrukturierung. Nun sind die drei Büros dran in Edinburgh, Glasgow und Dundee: Einsparung bisher - £1.6 Millionen. Sie wollen 54 Angestellte weniger haben...leere Stellen füllen sie auch nicht seit das alles anfing. Da wird uns doch klar warum wir niemanden erreichen wenn wir dort anrufen! 
Und nachdem das unerwarteterweise schon am Mittag alles gesagt war, rannte ich spontan kurz auf den Calton Hill zum Mittagessen...im Herbstwind zu Berge wir ziehn, fallera. Da oben zog es wie Hechtsuppe, wie das daheim so schön heißt. :D 
Ein Sandwich von Marks & Sparks, mit Blick auf den Firth of Forth. Fallera!!
Mit Nachrichten von Joanna Cherry QC auf dem Smartphone - FALLERA!!!



Bahnhof. Ich stand mitten im leeren Warteraum unter der
Heizung, um meine Jacke zu trocknen bevor der Zug kam.

Die erste Hälfte des "Nobile Officium" ist gewährt, der Court of Session hat entschieden daß de Pfeffel um eine Verlängerung bitten muß und nichts tun darf um das Benn-Gesetz zu gefährden, wie z.B. die Ungarn dazu zu bestechen ein Veto einzulegen. FALLERA!! Den zweiten Teil haben sie bis zum 21.10. verzögert um zu sehen was er tun wird...und wenn er nicht tut, tun sie's selber. FALLERA!!
Es kann nicht der geringste Zweifel daran bestehen daß die Richter ihm kein Wort glauben. Und die Anwälte arbeiten seit dem Urteil mit Hochdruck daran was sie mit de Pfeffel tun werden, sollte er nicht tun
Schottland hat gesprochen.
FALLERA!!!
Die Engländer reuen den Tag, an dem sie die Schotten angebettelt haben: "Lead us, don't leave us!" um 2014 das Indyref zu gewinnen (= das Erdöl, das Wasser, den Strom, die Lebensmittelexporte und die Steuereinnahmen der Schotten zu behalten - schottischer Whisky wird z.B. durch englische Häfen gezwungen, damit das Einkommen auf der englischen Bilanz auftaucht). Careful what you wish for! Nun haben sie ihre kostbare Union - und sie bleibt ihnen quer im Kragen stecken. :D 




Linlithgow Palace und St. Michael's aus dem Zugfenster.

Meinen freien Donnerstag wollte ich daheim eingemümmelt verbringen angesichts unseres Sauwetters zur Zeit, aber da in der Küche Dürre herrschte was Salz und Suppe anging, trabte ich stattdessen zum Einkauf. Ein Nachbar sägte gerade einen Teil seines letzte Woche erst gestrichenen Zauns ab als ich aus der Haustür kam, und als ich das "Loch" so betrachtete dachte ich - er wird ja wohl hoffentlich nicht sein Auto reinstellen wollen. Der Fußweg zwischen unseren Häuserreihen ist von der Straße nur an einem Ende zugänglich, ansonsten sind wir mitten in einer reinen Wohngegend mit seiner Hausreihe, einem weiteren Fußweg mit Mauer und einem Parkplatz von der Straße entfernt.
Bei meiner Heimkehr stand ein Auto quer über dem Fußweg, mit dem rechten Vorderrad in seinem Garten. Oh, for f**** s***! Er manövrierte ewig bis er das endlich ganz im Garten hatte. Wie er da wieder rauskommen will ohne das Nachbarhaus nebenan zu beschädigen, ist mir ein Rätsel. Genauso wie was er damit vorhat - abends goß er es erstmal mit dem Gartenschlauch. Abwarten, ob kleine Autos wachsen werden...???
Das Haus auf unserer anderen Seite steht ja immer noch zum Verkauf, kein Mensch interessiert sich dafür. "Sie" hatte den 2010-Preis dafür bezahlt, "er" nahm £10.000 zusätzlich auf (Gerichtskosten) - erst wollte "sie" fast denselben Preis haben, dann £80.000 Festpreis, mittlerweile sind es £75.000. Mit einem Auto als Bepflanzung in der Nachbarschaft können wir das bald selbst kaufen und die Wand durchbrechen...  


The Glasshouse
Edinburgh Playhouse



Am Freitag stand natürlich wieder Arbeit auf dem Plan, aber dieses Wochenende ist anders: T -3, denn danach habe ich 18 Tage frei und zwei Tage vor Brexit den 20. Hochzeitstag. Auf daß ich nächstes Jahr deportiert werden kann...nun haben sie es öffentlich zugegeben daß das der Plan ist für alle EU-Bürger, die nicht vorher "settled status" beantragt haben. "Settled status" kommt mit der erzwungenen Akzeptanz, all unsere Daten freizugeben damit die Regierung damit tun kann was sie will, ohne uns das mitteilen zu müssen - dieser Bruch des neuen Datenschutzgesetzes wurde vor der Ratifizierung sorgfältig von Theresa May mit eingebaut, damit das Home Office Anträge ablehnen kann ohne daß man ein Einspruchsrecht hat: Sie müssen einem nicht sagen, warum sie ablehnen, und es gibt keinen rechtlichen Weg das herauszufinden. So ist das in dieser "Wiege der Demokratie". 
Ohne das Ticken dieser Box und das Aufgeben all unserer Rechte wird der Antrag gar nicht erst bearbeitet. Weshalb ich das erst tun werde wenn es gar nicht anders geht, kurz vor Ablauf der Frist im Dezember 2020.



Auf dem Weg zum HQ

Bis ich Freitagabend heimkam zäunte der Nachbar das Auto ein - es ist nun ein Gartenornament.
Ich wurde zu Überstunden mitten in meinem Urlaub überredet - und nach Feierabend sagte der Mann, daß er den Tag freigenommen hat weil er dachte, ich sei daheim...oh well...wir haben trotzdem noch 5 Tage am Stück zeitgleich frei. Samstagmorgen, T -2, ich hänge Wäsche auf und habe den Trockner angeworfen bevor ich diesen post fertigschreibe, nach Berlin schicke und in die Arbeit gehe.

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