Saturday 30 November 2019

The week that was

Eine rasante erste Wochenhälfte liegt hinter mir. Am Wochenende hatte ich mit den Nachwirkungen des abgestellten Wassers zu tun - vor allem die Herren der Schöpfung sind scheinbar komplette Ninnies wenn die Wassertemperatur und  die Wassermenge nicht zum Hummerkochen geeignet ist...was die es wichtig hatten! Dabei hatte ich die Experten im Haus, die sich die Boiler am Sonntag vornahmen. Das ist fast wie ein Placebo-Effekt: Wenn ihnen nicht ausdrücklich mitgeteilt wurde daß ein Mann das repariert hat! , dann war das Wasser viiieel zu kalt. Sagte man ihnen daß der Mann die Temperaturen hochgedreht hat, dann ging das plötzlich. 
Die 80jährigen Frauen? "Ach, ich stand schon öfter voll shamponiert unter der Dusche und das Wasser wird plötzlich nur noch zum Rinnsal - dann wickle ich mich halt in ein Badetuch und wasche das am Waschbecken raus. You just get on with it, don't you?"
Ganz abgesehen davon daß wir nur bis zu einer gewissen Temperatur hochdrehen dürfen, damit wir nicht z.B. unsere Bewohnerin mit Downs Syndrom mit Verbrennungen ins Krankenhaus schicken (unglaublich, wo die Herren sich doch gründlich auskochen wollen! Gibt's da tatsächlich andere Bewohner, für die das nicht zu heiß sein darf?), ist es erstaunlich wie oft sich die Herren beschweren.






Am Montag hatten wir gar den Property Officer im Haus, den Ansprechspartner für all solche Sachen, der den ganzen Morgen auf genau solche Beschwerden wartete - nö, um ihn machten sie einen großen Bogen. Um dann am Abend wieder zu fragen, ob wir denn schon Property informiert hätten, daß ihr Wasser zu kalt sei... yes mate, he stood right there this morningHe knows all about it.
Um das nicht falsch zu verstehen - sie haben jedes Recht sowas anzumerken, nur wurde sehr deutlich daß einigen Bewohnern nichts anderes als eine persönliche, ausführliche Belegung jedes einzelnen Handgriffes eines Fachmannes genügt - wenn sie ihn nicht mit eigenen Augen beobachtet und verhört haben, kann das nicht stattgefunden haben!  
So "nebenbei" hatten wir den ganzen Montag Vorstellungsgespräche. Da war alles dabei, von absolut kompetent und pünktlich auf die Minute bis hin zur Kandidatin, die wir auf einer Job-Schnitzeljagd am Telefon durch den Stadtteil lotsen mußten, bis sie uns fand. Ein und aus wie im Taubenschlag.
 Zwischendurch kam dann die Kollegin und sagte der Agenturkoch sei purpur im Gesicht, sie erwarte einen Herzinfarkt - es ist derselbe, über den die Chefin sich beschwert hatte. Er fährt ein dickes deutsches Auto, weil er die Stoßdämpfer braucht...er klingt zu seinen besten Zeiten wie eine Dampflok, aber wenn er in der Küche arbeiten muß, läuft er noch dazu blau an. Oh boy...und er hat sich gerade wieder all die neuen Schichten gesichert bei uns. Die Chefin fragte nur warum er sich um die reiße wenn sie sich über ihn beschwert habe - vielleicht glaubt er daß er ihr an den Wochenenden entgeht, weil da ja das "A-Team" arbeitet.
Nicht. Ich hab die nächsten zwei Samstage und drei Sonntage frei, weil ich stattdessen die ganze Woche dort bin. Schließlich ist ja das Wasser zu kalt und das muß jemand Property mitteilen in ihrer Abwesenheit...:D





Immerhin, wir haben nun eine neue Kollegin, und die Papiere für den neuen Koch wurden am Montag weggeschickt. 
Am Dienstag ging es munter weiter, wir konnten eine Bewohnerin nicht antworten hören - Warden Call Ingenieure mußten von außerhalb ins System wählen und sicherstellen daß das funktioniert. 
Das Wasser war - na? Zu kalt!!!
Also kam Gas Call gleich nochmal (sehr zur Überraschung eines der Herren, der fast aus allen Wolken fiel als ich auf seine x-te Nachfrage antwortete: "Er ist hier, jetzt gerade." Weil das ja völlig an ihm vorübergegangen war), stellte einen der Boiler ab der eine neue Pumpe brauche (die wurde im März erst gewechselt!) und empfahl den Klempner für die Duschen selbst. In seinen Worten: "Wenigstens die Heizung funktioniert problemlos."
Errrr....
Yep, an jenem Abend kamen prompt einige Bewohner daher und sagten, nun gehe ihre Heizung nicht mehr. Nachdem sie sich vorher über beide Mahlzeiten des Tages beschwert hatten, weil sie - na? Zu kalt waren. So wurde die nächste Beschwerde an die Agentur gemailt, denn wenn die Familie ins Spiel kommt und das durch die Bank der Fall ist, liegt es definitiv nicht an den Bewohnern. Der Springer-Manager wurde am Mittwochmorgen schon von einer langen Liste begrüßt, zu der ich telefonisch noch hinzufügte - und das war noch der angenehme Teil für ihn, denn die Chefin schneite gleich in persona herein um sicherzustellen, daß er nichts anfaßte und nichts änderte. Bevor sie nach Manchster fuhr um in den Flieger nach Afrika zu steigen.




Ich habe mich rudimentär nach Möglichkeiten für den Sohn umgesehen, die ich ihm zum Geburtstag einpacken könnte, aber er hat weder Bedarf nach einem Bartpflegeset, noch brauchte er Männer-Feuchtigkeitscreme oder sonstwas dieser Art. Seine Kleidung sucht er sich selber aus und auch seinen Süßkram kauft er sich. Eine handgefertigte Holz-Armbanduhr mit seinem eingravierten Namen auf der Rückseite habe ich ihm letztes Jahr schon geschenkt. Am Donnerstag hatte ich demnach gar keine Lust schon wieder auf die Suche zu gehen, das quetschte ich Freitagfrüh vor der Arbeit noch 'rein weil mir ohnehin keine zündende Idee kam. *seufz*
Mir teilten gleich zwei Kolleginnen mit daß sie auf unserer Arbeits-Weihnachtsfeier im Dezember nichts trinken dürften, weil sie sonst jemandem die Meinung sagen würden über ihre "charmante" Natur und die Art, in der sie sich selbst nur 51/2 Stunden "Weihnachtsdienst" organisiert hat während wir anderen den Rest der Zeit abdecken...angeblich sollen wir uns da abwechseln von Jahr zu Jahr - ich war letztes Jahr die gesamte Weihnachtswoche im Dienst und wurde nun wieder für den ganzen 2. Weihnachtsfeiertag und Neujahr eingeteilt, nur so als Beispiel (mir ist der 26.12. an sich schnuppe, da sitzt der Mann ohnehin nur im Sessel den ganzen Tag). 
Kollegin 1 hatte vor Monaten 2 Tage Urlaub eingereicht da sie kleine Kinder hat - die will sie ihr nicht genehmigen, weil sie dann "2 1/2 Tage ohne Hilfe!" dastünde - ich hab gerade erst drei Tage ohne gearbeitet: Dann putzt und serviert frau eben selber.  
Kollegin 2 fragte nach dem Weihnachtsmorgen, damit sie ihrer Tochter das Weihnachtsessen kochen könne - sie ist nun stattdessen bis 19 Uhr im Dienst, weil die Chefin dann nach dem Morgen dort den Rest der Feiertage frei hat...das wurde mir auf den letzten Drücker getextet bevor sie in den Urlaub ging: Vollendete Tatsachen. 
Und das Kollegium ist sauer.





Wenigstens die Oldies sind happy - drei Wochen ohne sie bezeichnete eine der Damen als ihr "frühes Weihnachtsgeschenk". Advent, Advent, die Teamwork brennt...so ging es gleich weiter - ich habe mit Kollegin 2 die Schicht getauscht und arbeite nun an meinem "freien Sonntag", weil sie weder allein arbeiten wollte noch mit diesem Agenturkoch. Ich hab's geschafft daß Kollegin 1 wenigstens für drei Stunden am Sonntagmorgen kommt und das Notwendigste erledigt, weil wir da die Reste der St. Andrews-Feier wegräumen müssen. Und das tut sie nur weil ich gefragt habe.
Kollegin 2 sagte, daß sie nach Neujahr einen neuen Job suche weil sie die Nase voll hat von der Chefin, aber vorher will sie noch ein Wort mit ihr haben über ihre Weihnachtsrota - oh, das wird eine "reizende" Weihnachtsfeier werden. Sie zitterte vor Wut für die erste Stunde nachdem sie das erfuhr. Genauso wie Kollegin 1. Und genau deshalb wurde mir das per SMS mitgeteilt.
Immerhin hatte ich die richtige Stimmung, um mich mit der Agentur dieses Kochs zu befassen. Sein Boss versuchte mich tunlichst zu vermeiden, er ließ sich am Telefon verleugnen solange es ging, aber er kennt mich nicht - red rag to a bull. (Julie wollte vorübergehend das Gebäude verlassen, weil sie meint ich sei immer so ruhig - sie fürchte sich vor dem Tag an dem mir der Kragen platze...aber mitnichten! :D) Ich sage nur: Er schickt nun einen anderen Koch für seine Schichten...
Erstmal ist das abgehakt und ich werde mich mit St. Andrews und dem Papierkram der Neuanfänger beschäftigen, nachdem die Post scheinbar den des Kochs verloren hat. Die Frau am Schalter sagte: "Aber das geht nicht verloren!" 
??? 
Wäre nicht das erstemal daß was verschwindet! Ich spreche aus Erfahrung.
Ich glaube ich wünsche mir Baldrian zu Weihnachten. :D
Abwarten, was heute unseres Weges kommt: Festliche Tafel, Buffet, Highland Dancers und Entertainment am Abend. 
Stromausfall???
Wir sehen uns in Berlin.

1 comment:

  1. Ja, das ist doch wunderbar. Die Familie weiß wenigstens, was sie Dir zu Weihnachten schenken kann. ein paar Flaschen BAldrian. ...
    Du musst wirklich eine Engelsgeduld haben.
    Liebe Grüße
    Andrea

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