Saturday 1 August 2020

The week that was



Samstag, wechselhaft, 16 Grad. Ich beschäftigte mich nun schon eine Weile mit dem neuen blogger "interface", das sie voller Begeisterung anpreisen. Problem meinerseits: Wenn ich versuche, damit einen post zu kreieren, komme ich nicht weiter als bis zum Titel. Alles andere funktioniert nicht auf dem desktop, nichtmal eine "preview" bereits fertiger und vorgeplanter posts. Na wunderbar. Ich hab's also am Mittwoch voriger Woche mit dem P30 versucht - bloggen mit dem smartphone? Eher ein Dauerärgernis! Einmal fehlen sämtliche Umlaute und ich suchte nach Alternativen, die diese vermeiden. Und dann änderte "predictive text" alle deutschen Worte in englische und ich mußte dreimal über den Text gehen, damit der annähernd Sinn macht. Das kostet Zeit und Nerven, weshalb der Eintrag für letzten Mittwoch kurzangebunden war...zumal nur ein sehr schmaler Streifen Text auf dem screen zu sehen ist, während ich das tippe. Nein, das braucht eine andere Lösung. 
Demnach habe ich mein Galaxy Tablet ausgegraben. Dummerweise ist das das recht anfällige Tab3, das gerne mal "einfriert" und andere Mucken hat - und meins läßt sich entweder nicht ein- oder nicht ausschalten, und es schafft es schon gar nicht bis zum home screen - mir scheint, da ist ein factory reset fällig...denn ab dem 24 August ist das alte "interface" nicht mehr erhältlich und ich könnte nicht mehr bloggen ohne eine Alternative. Die Zeit für all das Herumgewurstel habe ich an sich auch nicht, ich arbeitete fast ohne Unterbrechung bisher und bis in die erste Augustwoche. 
Es wird sich was ergeben. *seufz*
Sonntag, wechselhaft, 16 Grad. Am Samstag hatte ich mitten in einem Geschäft einen Anruf von meiner Vertretung bekommen. Ich mußte erstmal nach draußen gehen damit ich sie verstand, zumal sie flüsterte. Sie wollte wissen wem sie "Symptome" mitteilen müsse - ein Krankenwagen käme für einen Bewohner mit Fieber und Magen-Darm. Uff! Nicht die "klassische Palette", aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Sie hat postwendend das ganze Gebäude desinfiziert.
Am Sonntagmorgen rief die Tochter des Herrn an und teilte uns mit, daß die Tests für Schlaganfall, Herzinfarkt und SARS-CoV-2 negativ waren, er habe einen anderen Virus, sie würden weitertesten um herauszufinden welcher es denn nun sei. Entwarnung für alle, die gestern arbeiteten. Glücklicherweise mußte ich nicht am Montagmorgen meinem Housing Officer mitteilen daß ich die Vertretung an diesem Tag nicht übernehmen könne da ich eine Woche selbst-isolieren müsse..."shit hitting the fan" wäre die akurate Beschreibung dafür.
Daheim blinkte derweil die Waschmaschine rot, leerte in die Küchenspüle bis zum obersten Rand und das Wasser floß nicht ab. Das Tochterkind mußte während der Krise erst auf die Idee kommen, die Maschine abzuschalten bevor sie die Küche überschwemmte. Der Mann mußte das Wasser mit einem Eimer ausschöpfen und ins Bad leeren. Und unseren Notfallservice anrufen, damit der ihm einen Klempner schickte am Montag. Alle waren gewarnt, die Wasserhähne in der Küche nicht zu benützen. 
Und was tat der Mann zwei Stunden später? Drehte an der Waschmaschine - "Ich will sehen, ob die leert."
????
"Willst Du das wirklich riskieren???" - "Nicht sonderlich...blinkt die Waschmaschine oft rot?"
NEIN! STELL DAS DING AB!

Meine Nerven!!!





Montag, regnerisch, 12 Grad. Während der Mann auf den Anruf des Klempners wartete hatte ich meinen ersten Arbeitstag in der Schwestereinrichtung vor Ort. Davor mußte ich noch mein Läppi testen (also mein eigenes, das ich letztmals im Urlaub in Lochcarron eingestöpselt hatte, weil es da an den letzten Tagen gestreikt hat und sich nicht mehr einschalten ließ - der Plan war, das in den Computerladen zu bringen zum Check-up. Vor Lockdown...), weil meine Anweisung war zu desinfizieren und mich dann mit Notfalltelefon und Läppi zum e-learning in einen kleinen Raum zu verziehen. Da dort nur auf Notfälle reagiert würde, nicht auf jedes kleine Ärgernis. Von meinem Freitag letzter Woche rechnete ich bereits mit einer ellenlangen Liste an Works orders von Property, aber obwohl die Einrichtung soviel größer ist als unsere scheinen da nur ein Bruchteil der Reparaturen anzufallen. Oder sie kamen noch nicht bis zu ihrem backlog...
Es ergab sich auch, daß ich die meiste Zeit im Büro war, wenn nicht gerade im Gebäude unterwegs für allerlei Checks. Das Läppi kam an diesem Tag nicht zum Einsatz. Dafür waren zuviele andere Dinge auf der Liste, für die ich physisch präsent sein mußte. Als der Mann mich abholen kam war der Klempner gerade erst seit zwei Minuten aus dem Haus. Er hat scheinbar kurzerhand das Staubsaugerrohr in den Abfluß gesteckt und die Blockade rausgesaugt...thinking outside the box - I like...dat könnte ich auch selber! :D 
Dienstag, wechselhaft, 14 Grad. Morgens kam gleich ein weiterer Klempner, der das Abflußrohr des Bades begutachten sollte. Im Gegensatz zum Schreiner drehte er den Wasserhahn auf und sah sich das Rohr an: Kein Leck. In seinen Worten ist nur eine neue Silikonversiegelung notwendig, das könne der Mann doch selber tun.
*räusper
Das führte letztes Mal zu genau diesem Problem... 
In der Arbeit wurde dann auch action geboten - zwischendurch kontaktierte ein Mann das Büro über den Notruf: 
"Da kam gerade ein Kerl aus dem Garten eines der Cottages gerannt! Ich arbeite als Supermarkt-Security, ich kenne den, der rennt garantiert vor Security davon!" (Über der Straße befindet sich einer der größten Supermärkte der Stadt) Also ging ich das Gelände ab, während er ihm zur Unterführung am Ende des Weges folgte - der war natürlich längst über alle Berge. Ich habe eine grobe Beschreibung dessen was er trug. Und ich sah mir das Cottage und den Gartenzaun genau an und fand keine Spuren. Die Bewohnerin war nicht daheim, ihr blieb der Schrecken zum Glück erspart. Ich habe den Kerl weder gesehen noch den Vorfall miterlebt, deshalb hinterlasse ich erstmal nur eine Notiz - das fehlte noch, daß die Bewohner sich nun über mögliche Einbrecher sorgen, wo sie doch zumeist alle daheim in ihren Cottages sitzen. 
Sowas geht ja gerne herum wie ein Lauffeuer.



Schottisches Sommerwetter - die graue Schneise in der Mitte
 ist eine Straße. Aussicht der Schwestereinrichtung, Tag 1.

Mittwoch, wechselhaft, 14 Grad. Es war mein letzter Tag in Vertretung, und nachdem die ersten zwei Tage bereits so interessante Dinge wie flüchtende Ladendiebe und Schnecken in der Küchenspüle beinhalteten, war ich gespannt was sie sich noch alles einfallen ließen. :D  Wie sich zeigte gestatteten sie mir stattdessen meine Corona-Tutorials nachzuholen - nun da Corona-Lockdown mir endlich Zeit dafür ließ...bißchen spät für all das "Wie man auf seine Stresslevels achtet in Zeiten einer Pandemie", aber gut...die zweite Welle kommt bestimmt? Nicht daß die erste Welle in England je nachgelassen hätte, die sind immer noch mittendrin. Nun verschweigen sie der Öffentlichkeit die Zahlen, weil die sie so schlecht aussehen lassen. Und de Pfeffel sucht einen Regierungssprecher (£100 000.- per annum) für Pressekonferenzen, weil er einmal so grottenschlecht ist wenn er Sinn machen soll oder sobald ihn jemand Unbequemes fragt, und zum anderen ist er ja viel zu faul für die Vorbereitung und regelmäßige Anwesenheit. Dann schon lieber full-on Trump...sie bekommen ja beide keinen zusammenhängenden Satz heraus.
Ich sehe die Auswirkungen an den Bewohnern, die noch zur Loyalität zu "Queen and Country" erzogen wurden - und die ihn nicht mehr hören können geschweige denn wollen: "Now, I'm not too keen on that Nicola Sturgeon usually, but I have to say she has done exceptionally well. And, well, compared to him...I'm so glad I'm in Scotland!"
Donnerstag, regnerisch, 11 Grad. Ein freier Tag, hurra! Ich hatte geplant zum ersten Mal seit März nach Glasgow zu fahren, aber bei dem Wetter konnte ich die Kamera nicht riskieren. Ich sollte mir einen durchsichtigen Schirm zulegen, dann ginge das mit dem Smartphone...:D Thinking outside the box und so. 
So habe ich stattdessen nach einem neuen Bettlaken gesucht - unsere reißen immer an der unteren rechten Ecke ein und nun haben wir noch eins übrig das nicht genäht werden muß, und das ist im Moment auf dem Bett. Solange der Schreiner die Küchendecke nicht repariert hat leben wir mit dem Inhalt des Badezimmers in unserem Schlafzimmer und dem der Küche auf dem Eßtisch: Kein Platz für die Nähmaschine. Das war natürlich alles nur für einen Tag gedacht...so kann ich nun Bulli-Leben ausprobieren, in dem meine Seite des Bettes nur vom unteren Ende zugänglich ist weil von einem Schrank eingekeilt - ähhh - nicht unbedingt mein Fall!
Bei dem Wetter wusch ich dann auch gleich meine Sommer-Flatterhosen, da kein Bedarf, samt einiger Masken, da reger Bedarf. Müll rausbringen durfte auch nicht fehlen - warum wird der in der Ecke gestapelt statt drei Schritte vor die Tür getragen? Dasselbe mit Hand- und Badetüchern: Warum auf der Rückenlehne des Sofas statt oben im Schrank? Der direkt neben dem Badezimmer zu finden ist? Das bewildert mich ebenso wie der Junge, der seine Pizzaboxen runter in die Eßzimmerecke trägt, statt rechts zur Tür hinaus zur Tonne - was der kürzere Weg wäre... *seufz*
Immerhin habe ich festgestellt daß das neue blogger "interface" auf meinem Läppi scheinbar funktioniert...


Der Garten der Schwestereinrichtung

Freitag, sonnig, 27 Grad. Na klar, nun da die Flatterhosen zum Trocknen aufgehängt waren...nicht daß ich viel von der Sonne gesehen hätte, ich hatte endlose Mengen an Papierkram abzuwickeln - und dann rief meine Vertretung der letzten Monate an und sagte, sie schicke mir ihre Gehaltsabrechnung über Messenger. Weil sie ihr sage und schreibe 90 Wochenstunden gutgeschrieben hatten, von denen sie nur 30 gearbeitet hat über den Monat verteilt. Und da niemand im Büro ist dieser Tage hieß das unzählige emails schicken, bis jemand antwortete. Als ich eine Antwort bekam stimmte sie mir zu daß V. zuviel bezahlt wurde - das muß nun alles darauf warten geregelt zu werden bis nächste Woche eine bestimmte Angestellte arbeitet - und sie tut das nur an Dienstagen und Mittwochs.
Das erinnert mich an eine Dame in München, die nur an Mittwochnachmittagen für drei Stunden im Büro war, aber die Einzige, die sich mit einem ganz bestimmten Antrag befaßte...ohne den sich nichts weiter erledigen ließ...
Zum Glück waren die beiden Köchinnen ein Team und alles andere ging reibungslos von selbst, ohne daß ich mich hätte einmischen müssen.
Einer unserer Bewohner reiste am Morgen für 6 Wochen nach Darbyshire, auf Freiersfüßen. Ich bat unseren Romeo sich von Yorkshire fernzuhalten, nachdem das nun wieder im Lockdown ist. Ebenso wie Greater Manchester. Wer weiß, in 6 Wochen könnte er dort festsitzen - er ist einer der Höchstgefährdeten, trägt Sauerstoff mit sich herum. Da riskiert er lieber nichts.
Der Abend ging mit Platzregen, Blitz und Donner zu Ende. Der Mann buchte den provisorisch ausgemachten Urlaub bindend, mit Anzahlung. Aufgrund der Lage, die sich von Woche zu Woche ändert, kommen wir wieder nicht weiter als Schottland. Bis dahin kann niemand voraussehen ob die Grenzen wieder dichtgemacht werden oder was sich tut, und plötzlich zwei Wochen Quarantäne an den Urlaub dranhängen zu müssen kann sich momentan niemand leisten in unserer Familie. Die Vernunft behielt die Oberhand...abgesehen davon sind wir vermutlich das größere Risiko, aus Großbritannien kommend, wo Corona nach wie vor fröhliche Urständ feiert! Ich setze dieses Jahr keinen Fuß in einen Flieger mit all diesen Engländern! :( 





Bevor ich nun wieder in die Arbeit verschwinde für den Tag, trinke ich meinen Frühstückskaffee mit Andrea in Berlin.

3 comments:

  1. Hallo und guten Morgen,
    ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mit dem neuen Blogger zufrieden bin.
    Nach wie vor halte ich Wordpress für besser und ich hatte ja einen Kurs an der VHS dafür gebucht, aber die Situation. Dabei könnte mein Sohn das locker machen. Er ist aber der Meinung, wenn ich das möchte, soll ich es selbst tun. Er hat ja recht.:-))

    Dass immer alle Menschen an den Virus denken, zur Zeit ist ja auch die Sommergrippe akut und jeder denkt gleich an Corona dabei ist das meist nicht der Fall.

    Naja, das sind so die Dinge im Alltag, die mich manchmal schon sprachlos machen und wenn man hier nicht mitzieht, dann wird man nur schlecht gemacht.

    Wenn man nicht auf der gleichen Welle schwimmt, wird man schlecht gemacht, das ist der Ausdruck tiefer innerer Unsicherheit und hier brillieren Frauen in erster Linie.
    Schade, dass man andere Meinungen nicht gelten lässt.

    Das Gegenüber könnte ja recht haben....!!!
    Mit lieben Grüßen Eva

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  2. Ein trotz der Einschränkungen und Regentropfen beschaulicher Wochenrückblick.
    Sommersonnige Grüße von Heidrun

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  3. Oh, Waschmaschinenprobleme! Auch hier und zweimal war ein Techniker da und fand alles in Ordnung. Nun ja, schlimmer ist der Kaffeevollautomat in Reparatur. Zu dem Typen in Downing Street musste ich heute auch mal wieder was sagen. Tröstlich, dass die alten Herrschaften da wohl kritisch sind. Ich möchte nicht alle Hoffnung in Bezu auf die Bewohner der Insel fahren lassen...
    Bon week-end!
    Astrid

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