Wednesday 12 August 2020

12 in 12


6 Uhr früh und der Morgenwecker hat miaut. An sich begann der Tag um 0 Uhr 29 mit dem ersten Blitzschlag und setzte sich die ganze Nacht mit Gewitter fort. Das ist das längste und heftigste Gewitter, das ich in Schottland in 20 Jahren erlebt habe, Straßen sind überschwemmt und von Glasgow aus konnte man mitverfolgen, wie es über Edinburgh blitzte. Da vielerorts der Verkehr stillliegt aufgrund der Überschwemmungen weiß ich noch nicht, ob ich meine Pläne ändern muß...



Frühstückskaffee zum Aufwachen, den brauche ich heute nachdem ich die halbe Nacht der "Lightshow" zugesehen habe. Nicht ganz freiwillig, *seufz:D



Nach dem Gewitter hatten wir erst blauen Himmel, der leicht von "hinten" beleuchtet war von der aufgehenden Sonne, aber bis das Wasser in der Küche kochte verwandelte sich die bodennahe hohe Luftfeuchtigkeit in Nebel. Nun haben wir unten Nebel, oben einen Streifen des Himmels wie er vorher aussah... 



Zeit für die Dusche - nachdem der Junge sie endlich verlassen hat - zum Haare waschen. 7 Uhr 56.

           26 Hi  Glasgow

Nachschauen was mir bevorstehen könnte - laut Wetterbericht scheinbar "tropische Hitze"...während sich woanders ein Eissheet der Größe Manhattans gelöst hat, haben wir nun Monsun: Wer ein Problem mit Flüchtlingen hat, kümmert sich besser um Global Warming! All diese Brexiter, die sich über 12 Syrier im Dinghi aufregen ("Invasion!") gehören meist zu den Ungläubigen, was die Erderwärmung betrifft - genauso wie sie nun zu ihrem Erstaunen herausfinden, daß Frankreich nach dem 1.1.2021 diese Flüchtlinge in den Schlauchbooten nicht mehr zurücknehmen muß - weil sie dagegen gestimmt haben mit ihrer Brexit-Abstimmung. Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es zum Schieflachen...




Darf nicht fehlen: Ein Wäschefoto. Die trocknet im Haus auf einem beheizbaren Wäscheständer. In einem so feuchten Land ist das notwendig, das haben 20 Jahre Erfahrung gezeigt. 




11 Uhr, Bushaltestelle und ich bin auf dem Weg in die große Stadt, in der Hoffnung daß ich nicht wieder umkehren muß. Noch ist Hochnebel und alles feucht.



11 Uhr 13. Mittlerweile kam der Bus. Ich bin später dran als ich es sonst wäre, aber in Zeiten von Corona sollen wir das ohnehin variieren, damit nicht alle gleichzeitig in den Bus drängen. Ich vermeide deshalb Stoßzeiten, wenn Andere arbeiten gehen. Kurz außerhalb der Stadt hellt sich der Himmel auf und die Sonne scheint. Vielleicht sind die 26 Grad der Wetterapp ja doch nicht so übertrieben - da stand auch etwas von einem tropischen Hoch in unseren Breitengraden...



Glasgow ist sonnig und warm. Von Überflutungen sind hier oben "am Berg" keine Spuren zu sehen - zum Clyde hin geht alles abwärts...ich wähle die Straßen, die nicht so geläufig sind, und begegne wenigen Menschen. In Sauchiehall Street wäre das anders!



12 Uhr und ich bin im Buchladen meines Vertrauens angekommen. In früheren Zeiten hätte ich die Stockwerke durchstreift, heute bleibe ich im Eingangsbereich und verwandle meinen Gutschein von Weihnachten in zwei Bücher. Dort liegen die aus, die gefragter sind. Ich nehme zwei "Preisträger" mit und gehe schnurgerade wieder zum Busbahnhof zurück.



12 Uhr 56, wieder im Bus. Ich bin warm, aber nicht verschwitzt, obwohl ich für alle Fälle angezogen bin: Regenjacke und T-Shirt drunter, je nach Wetterlage. Der zusätzliche Knirps ist in der Büchertasche untergekommen, doppelt gemoppelt hält besser in schottischem Regen. :D



Erbeutete Schätze - das dünnere Buch ist über die Underground Railroad und das dickere über Diego und Frida, Frida Kahlo. Nebst einer Saltire-Maske für den Mann.



Daheim wartet das Paket auf mich, das ich bestellt hatte. Drinnen ist das hier: Eine Tasche speziell für mein Laptop, gepolstert und wasserabweisend, damit ich das besser mitnehmen kann. Und schön ist sie auch! :D

Ich verkrümle mich nun den Rest des Nachmittags auf mein Bett und lese weiter, bevor ich bei Caro vorbeischaue.

1 comment:

  1. Von Euren Gewittern in Schottland war selbst hier im Radiobericht zu hören.
    Liebe Grüße
    Andrea

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