Saturday 22 August 2020

The week that was

The week in food? Braised Steak & Mash in Rotweinsoße

Samstag, Hochnebel und sonnig, 16 Grad. Julz war in der Arbeit ein Bißchen "neben der Kappe", wie das daheim heißt. Ihr Partner ist wieder Hochseefischen mit seinem Charterboot und wurde zum x-ten Mal von der Seerettung nach Campbelltown in den Hafen geschleppt. Mittlerweile kennen sie den Chippie dort so gut daß sie voraustelefonierten, damit er ihnen nach Feierabend etwas zu essen warmhielt, da sie den ganzen Tag noch nichts gegessen hatten. Julz verbrachte ihre Mittagspause damit, ihm für seine Heimkehr um Mitternacht Französische Zwiebelsuppe zu kochen, nach der er gefragt hatte. Must be love, looove, loove...:D
Das Tochterkind war Regale kaufen für ihre Wand: Ihr geht der Platz für Bücher aus. Einen Hocker mit Stauraum nahm sie auch gleich mit. Nun fragt sich nur wie lange es dauern wird, bis die Regale auch an die Wand kommen..
Sonntag, Hochnebel und windig, 13 Grad. Angeblich sollten es 20 werden, aber so fühlte es sich definitiv nicht an! Ich hatte all meinen Papierkram erledigt und beendete stattdessen meinen e-Kurs "Managing Change" mit einem Gutteil "How to Reduce Stress in the Workplace" mit reingemischt (wohlgemerkt geht es dabei darum, wie Manager das Arbeitsumfeld für ihre Angestellten angenehmer machen - ich glaube nicht daß meine Chefin den schonmal gesehen hat :D Wobei sie die letzte Woche über genau das war, was eine Chefin sein sollte, sie kann sich also benehmen wenn sie es will).
Die Katze würgte derweil unbemerkt an einem massiven hairball und ist davon scheinbar so traumatisiert, daß sie die Stelle seitdem in weitem Bogen umgeht. Poor kitty. Bislang hatte sie nur kleine immer-wieder-Malchen und plötzlich das Ding. Oh well, wir kauften Teppichreiniger...


Sunday Roast Pork Loin

Montag, regnerisch, 15 Grad. Wir hatten diesen Dauerniesel, der sich auf längere Zeit einrichtete...life goes on...Wir waren zum ersten Mal allesamt wieder im Cafe, track & trace ist natürlich auch in Schottland jetzt Pflicht (nachdem Cummings und de Pfeffel stillschweigend ihre "weltbeste" £100.-Millionen-App eingemottet hatten weil sie nicht funktionierte, sie verwenden nun die Irische).
Das Tochterkind hatte ihren Bruder gefragt ob er ihr die Löcher in die Wand bohrt für die Regale. Da sie ihm mehr traut als ihrem Vater mit den Elektrowerkzeugen. Fair enough, er arbeitet schließlich damit und muß exakt vermessen in der Arbeit. Der Mann hatte einen Schreiner zum Vater - und da hört die Expertise bereits auf. :D
Er hat dessen Werkzeugkiste geerbt, aber nicht dessen Ausbildung. Außerdem war sie so sicher, daß die nicht ein Jahr lang immer noch verpackt herumstehen. Und einmal ausgepackt mußten sie gleich Zubehör zurück in den Baumarkt bringen, weil der Mann das falsche gekauft hatte. Das Gesicht des Tochterkindes sprach davon daß sie das während des Kaufs zu ihm gesagt hat, aber überstimmt wurde. "Das paßt schon!" 
Okaaayy...
Dienstag, regnerisch, 15 Grad. Wieder sollten es angeblich 18 werden - nicht hier im Nieselregen. Ich hatte am Tag zuvor das "Vergnügen", mich fast 6 Stunden lang mit dem neuen "Interface" herumzuärgern - nun loggte das Läppi sich nichtmal mehr in unser Wifi ein. Also saß ich am Schreibtisch mit zwei Laptops nebeneinander. Immerhin habe ich stillschweigend den Monitor des bisherigen geputzt, nachdem ich die so nebeneinander sah...wenn das immer 2-3 Stunden dauert von nun an übe ich mich besser in Meditation, um nicht an hohem Blutdruck zu erkranken!
Am Nachmittag mit gelber Wetterwarnung für Regen gingen wir gleich nochmal ins selbe Cafe, der Mann hatte wohl Entzugserscheinungen. Außerdem kostet das zur Zeit nur die Hälfte, um den Umsatz der Gastronomie wieder anzukurbeln. Wo er vorher unseren Konsum gern gebremst hatte ermunterte er die Kinder nun mehr zu bestellen, als sie es taten. Funktioniert also. :D


Scottish Tablet Ice Cream

Mittwoch, sonnig, 20 Grad. Der Junge warf seine Cornflakes mit Schwung und dekorierte sein Zimmer damit, u.a. seinen Memory Foam auf dem Bett. Und der begann zu müffeln...er entfernte ihn also und fragte, ob er den in die Waschmaschine...? Ähhh - nicht so bekömmlich für das Material. Er könne das auf keinen Fall in seinem Zimmer lassen! 
Okay, andernorts deponiert bis wir den entsorgen können. Ich würde ja nur auslüften, aber das dauert ihm zu lange, er will einen neuen haben. Da war ich auf der Suche - und durfte feststellen, daß sich der Preis in ein paar Jahren verdreifacht hat. Was bei mir erstmal den Widerstand anfacht: Nö! So nicht. Das bedurfte der ausgiebigeren Suche ob ich das auch für weniger als das Dreifache finde. Am Ende kostet er immer noch das Doppelte, aber weniger
Mein Kopfkissen mit Memory Foam stecke ich übrigens trotzdem in die Waschmaschine, schön eingeklemmt damit es beim Schleudern nicht zerlegt wird und dann mit Extrarunde im lauwarmen Trockner. Da kennt Muddern nichts! :D  
Donnerstag, sonnig, 21 Grad. Am Morgen tauchte die Chefin, die im Urlaub war, in der Arbeit auf um etwas für ihre Mutter auszudrucken. Ihre Mutter ist erst umgezogen nach Bridge of Allan (am Fuß des Wallace Monuments und Stirling University), in eine Schwestereinrichtung. Und dort fragten sie, warum sie einen persönlichen Notruf brauche, das müßten sie rechtfertigen...woahhh...in unserem Büro zogen alle den Nacken ein - hat die Managerin dort die leiseste Idee mit wem sie es zu tun hat? Bei uns bekommt jede/r neue Mieter/in automatisch einen persönlichen Notruf ausgehändigt, ob sie den verwenden ist ihre eigene Sache. "Hast Du schon jemals davon gehört?? Rechtfertigen??!"
Dieses Mal hat sie ein gültiges Argument...ihre Mutter war mit dem "falls-team" registriert für Menschen, die nicht so mobil sind und öfter in Gefahr zu fallen. Selbst davon abgesehen bekäme sie in den meisten Einrichtungen ohne mit der Wimper zu zucken einen ausgehändigt mit den Schlüsseln für ihren Bungalow. Das trieb die Chefin offenbar derart um daß sie drei Stunden später neben meiner Kollegin Platz nahm, die ihre Mittagspause im Cafe verbrachte, und ihr das alles nochmal schilderte, weil sich das vermutlich nicht erledigen läßt bevor sie nächste Woche ihren Sohn in England besucht. Notfalls hat ihre Mutter noch zwei weitere Enkelinnen hier vor Ort...die haben zwar keine Verfügungsgewalt aber sind Angehörige.


Honeycomb Frostino
Lemon Drizzle Cake

























Freitag, Monsunregen, 18 Grad. Ich war gerade in der Arbeit angekommen als mir Bewegung ins Auge stach. In diesem Beruf bekommt man mit der Zeit ein Gespür dafür, was gewisse Arten der Bewegung bedeuten: Die Art in der die Autos auf dem Parkplatz eintrafen, die Art wie die Insassen in ein Haus gehen - alles gibt einem diesen "Vibe". Mir war recht schnell klar, daß da eine Familie sich verabschieden kam...dazu mußte nicht erst die schwarz getünchte "Private Ambulanz" auffahren, in der die Verstorbene abgeholt wurde. Und selbst wer komplett auf dem Schlauch steht konnte die Bahre nicht übersehen. Oder wie sich die zwei schwarzgekleideten Bestattungsunternehmer vor ihr verbeugten, als sie die Türen hinter ihr geschlossen hatten. 
Dieselbe Dame hatte einen Streit mit der Chefin, weil sie während des Lockdowns ständig ihre Enkelin und die Urenkelin im Haus hatte - in ihren Worten müßte sie ja an etwas sterben und da verbringe sie die ihr verbleibende Zeit lieber mit ihrer Familie. 
Was soll man dazu sagen? Sie hat recht behalten. 
Goodbye, Betty, you were a feisty one! Ganz ihrem Naturell entsprechend hat sie verfügt, daß keine Beerdigung stattfinde - sie sollten stattdessen eine Party feiern.

Strawberries & Cream und Peach Lemonade
Zitronenmuffin und Raspberry-Almond Slice


Heute habe ich zur Abwechslung mal ein freies Wochenende vor mir. Wir sehen uns zum Frühstück!



3 comments:

  1. Eines steht fest: den nächsten August verbringe ich in Schottland! Ich bin wasserfest. So was wie die vorletzte Nacht habe ich nur mal im Hochsommer in der Provence oder an Kretas Südküste erlebt...
    Die anderen Geschichten waren ja mehr oder weniger erheiternd. Aber ich freue mich jetzt jeden Samstag auf deine Homestories. Das ist ein bisschen wie Urlaub...
    Liebe Grüße
    Astrid

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  2. Stimmt, die Berufsfähigkeiten gehen nicht ins Genmaterial über (wobei der Gedanke allein schon witzig wäre). Ich hoffe, das Regal steht jetzt passend und sicher und gut genutzt.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  3. Wow was für eine Woche. Du hast Dir das freie Wochenende sehr verdient. Genieße es. Lieben Gruß Sylvia

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