Saturday 5 December 2020

The week that was

 



Samstag, kalt und zeitweise sonnig. In der Arbeit gab es gute Nachrichten aus der Klinik, die Dame werde nun von Physio und Occupational Health betreut, auf dass sie langsam wieder beweglicher werde und sich traue zu gehen. Das Argusauge auf ihre táglichen Kalorien- und Wassermenge war auch nicht unwichtig. Wir hoffen, sie zum 2. Advent wieder daheim zu haben. 
Die Kartons fúr Spenden an die Foodbank in unserem Foyer fúllten sich zusehends mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Spielzeug, Tierfutter, Seife, Desinfektionsmitteln (ein Zeichen der Zeit, mittlerweile so wichtig wie Deo oder Shampoo),...unsere Altersgruppe erinnert sich an Zeiten, in denen sie mit nicht viel auskommen mussten und nun ist es wieder soweit, dass um die 4 Millionen Kinder ihre einzige warme Mahlzeit in der Schule bekommen. Oft genug ihre einzige...Das ist bereits unsere zweite Sammlung, die erste wurde schon Anfang des Monats an hungrige Menschen verteilt.

Sonntag, frostig. 1. Advent. In der Arbeit erwarteten mich geschlossene Feuertúren, aber das Panel hatte keinen Alarm verzeichnet und wir hatten auch keine Benachrichtigung unseres Notfallservices. Eigenartig. Ein Warnlicht fúr den Boilerraum leuchtete mir auch entgegen, aber eine Untersuchung der drei Boiler, pressure vessel und zwei Heisswassertanks ergab ebenfalls nichts Ungewóhnliches. Ich legte den Tag úber immer wieder die Hand auf den Heizkórper - nein, funktionierte ohne Probleme und ich bekam weder Beschwerden dass das Wasser kalt sei, noch dass die Heizkórper kalt blieben. Einziger Hinweis: Die Aussenbeleuchtung war komplett dunkel, ringsum. Ein Bewohner bestátigte dann, dass in der Nacht eine Minute lang der Strom ausgefallen sei. Das kommt hier scheinbar recht háufig vor...
Nach Feierabend erwáhnte der Mann auf der Heimfahrt einen Weihnachtsbaum - er habe das kleine Exemplar gefunden (ein Erbstúck von seiner Mutter) und aufgestellt im Wohnzimmer. Das wáre der mit den Plastikkugeln fúr die Katze. Die sich dann auch mit wildem Blick und seitlich gestellten Ohren darauf stúrzte... 




Montag, sonnig und kúhl. Der neue Boiler wurde angezahlt, der náchsten Montag eingebaut werden soll. Ein Glúck dass ich an dem Tag arbeite...dort muss ich nicht frieren, wenn sie alles abgestellt haben. Solange sie die Katze nicht entwischen lassen. 
Ich hatte Geschenke zu verpacken - den Tiree Gin fúr den Mann zum Geburtstag und einen "Secret Santa" fúr unseren nicht-so-secret Santa in der Arbeit - wenn sich die Dose mit Namen nicht findet, muss jede/r auf einen Zettel schreiben, wer bereits gezogen wurde, damit wir wissen wer noch úbrig ist. Ich packte mal den hellgrauen Chunky Scarf ein, den ich vor einiger Zeit gestrickt hatte: Fúr die Damen passt das. Nur wenn ich den Koch ziehe muss ich nochmal aufbrechen...
Eine Tasche voller Stofftiere und Malbúcher und anderer Kleinigkeiten kam auch zusammen fúr die Spende an die Foodbank.  


Der Secret-Santa-Schal fúr Kolleginnen


Dienstag, kalt und trocken. Ich habe Weihnachtskarten geschrieben, damit ich die Post heimsuchen kann mit meiner Jutetasche voller Páckchen und Umschláge. Nachdem sich auf meine Nachfrage niemand in der Familie freiwillig gemeldet hatte, um das nach 20 Jahren mal selbst zu versuchen...Die Adventskalender standen auch vor den Schlafzimmertúren der Kinder - wir sagen Euch an den lieben Advent. Ich bin noch nicht zu einem Entschluss gekommen, ob wir dieses Jahr den Nikolaus noch reinlassen, weil er hier laut de Pfeffel keine Maske tragen muss. Der úberlegt auch, ob er jetzt nach dem Lockdown vor Weihnachten die Láden bis zu 24 Stunden offen bleiben lásst (wobei sie das normalerweise kónnen wenn sie wollen, in Nicht-Pandemie-Zeiten). Damit sein ganzer Lockdown umsonst war. Das ist das Problem wenn der Job verlangt, die Bevólkerung zu schútzen, aber die Freunde und Júnger im Ohr verlangen, dass er ihnen maximalen Profit ermóglicht, komme was wolle. 



Mittwoch, regnerisch, gelbe Wetterwarnung fúr Schnee. Das Kind hatte den náchsten facetime-Termin und danach war sie etwas durch den Wind, weshalb wir einen langen Spaziergang in Angriff nahmen. Es war sehr kalt, aber wir hielten es eine ganze Weile aus mit Pitstop fúr Sandwiches und Getránke zwischendurch...der Mann hatte sich wieder das Kreuz verrenkt, gerade als er auf dem Weg in die Arbeit war. Er bekommt bereits starke Schmerzmittel, ich weiss nicht wie hochdosiert der Arzt damit noch gehen kann. Mich rief unser Apotheker an, gleich zweimal. Nachdem ich letztes Mal die falschen Sachen bekam, hatte ich dieses Mal einige Details auf das Rezept schreiben lassen - er hatte die Hauptvertretung der deutschen Firma hier in GB am Telefon. Hátte er mir das deutsche HQ gegeben, hátte ich das bis ins letzte Detail kláren kónnen - nun muss ich mal wieder abwarten, was sie mir schicken.
Die Schottische Regierung beschloss im Úbrigen, dass sie es nicht beim Klatschen fúr uns belassen werden - frontline Angestellte im Gesundheitswesen und im Sozialwesen bekommen eine £500.- Prámie, als Dankeschón. Wir werden sehen, ob sich das auf den dritten Sektor (=uns) erstreckt...

Donnerstag, gelbe Wetterwarnung fúr Schnee. In den frúhen Morgenstunden hórten wir einen allmáchtigen Schlag - ich war mir nicht sicher ob das nach Donner klang, oder ob auf der Baustelle neben der Strasse etwas sehr Grosses umgefallen war. Und dann begann es zu schneien. Demnach war ich nach dem Frúhstúck wieder einmal auf einem Fotowalk...der Mann hatte immer noch Rúcken, wie passend, da er bei Schnee nicht gerne fáhrt seit es ihn Mal bei Glatteis auf der Strasse fast in die Botanik geschleudert hátte auf dem Weg in die Arbeit. Nur der neue Boiler in vier Tagen kónnte damit zu einem grósseren Problem werden.
Die Nachrichten úber den neuen Impfstoff sind auch in der Óffentlichkeit. Wenn sich das (ebenfalls) auf den dritten Sektor erstreckt komme ich an zweiter Stelle der Impfprioritáten, nach den Bewohnern und ihren Pflegern an erster. Und das soll náchste Woche bereits beginnen! Wir kónnten ziemlich bald zur Impfung bestellt werden... 



Freitag, windig und regnerisch. Am frúhen Morgen hatten wir Blitz und Donner und eine Stunde spáter lasen sie eine Nachricht von Edinburgh Police im Radio vor, dass Menschen bitte aufhóren sollten sie úber "Explosionen" anzurufen, das sei "Donnerschnee". Daran zeigt sich, wie merkwúrdig das ist: In den letzten zwei Jahren kúndigte sich Schnee hier wie ein Gewitter an und ich kann es diesen Menschen nicht verdenken, dass sie das nicht einordnen konnten, siehe gestern...
Das zur Impfung-bestellt-werden kónnte gar noch frúher passieren, als in: bereits am Montag! Denn in Schottland impfen sie uns zuerst und das Serum traf heute ein. Nach dem Motto der Sauerstoffmasken in Flugzeugen - die, die helfen kónnen zuerst. Es ist zum Glúck das deutsche Serum, dem traue ich eher als dem amerikanischen und das aus Oxford ist nicht so wirksam.
In der Arbeit werden einige der Oldies zunehmend morose, das Wetter half da kein Bisschen, so glatt wie es unter Fusse war nachdem es auf den zertrampelten Schnee regnete. Das ist es hier mit Schnee, der liegt normalerweise nicht lange.


"It's sooo shiny, I must murder it!"


Heute gehe ich nach dem Kaffee gleich wieder in die Arbeit, aber vorher noch einen kleinen Plausch mit Andrea.

3 comments:

  1. Oha, die Katze hat ja schon einen scharfen Blick... Dann bin ich sehr gespannt, wie schnell du deine Impfung bekommst. Hoffentlich wirkt sie sicher und ist gut verträglich.
    Liebe Adventsgrüße
    Andrea

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  2. In Deutschland brauchen wir wohl noch ein bisschen mit dem Impfstoff. Mal sehen, wie das dann hier klappt. Eine CoronaPrämie, werden wir wahrscheinlich nicht bekommen, hier wird nur geredet.
    Ich hoffe du musst nicht mehr frieren und deinem Mann gute Besserung. Rücken ist nie schön!
    Einen schönen zweiten Advent für euch
    Andrea

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  3. De Peffel muss doch endlich was liefern!?! Aber so weit ich das verstanden habe, geht das auch nur so schnell, weil unter diesen Bedingungen zum Beispiel auch den Herstellern eine Haftungsfreistellung gewährt wird und wenn was schief geht, zahlt der Steuerzahler... Dennoch würde es mich für euch an eurem Arbeitsplatz freuen, wenn da ein gewisser Schutz zu erreichen wäre. Hier ist es momentan schlimm in den Alten- & Pflegeheimen. Die Wahlverwandten arbeiten 12 Stunden am Tag, und der eine, Pflegedienstleiter, macht momentan die Nachtdienste, weil Mitarbeiter infiziert und keine Leute mehr von den Zeitarbeitsfirmen geschickt werden. Und das nur, weil einer ungetestet am WE seine Angehörigen im Heim besuchen musste. Also doch nicht alles so richtig gelaufen hier. Es gibt einfach zu viele Solidaritätsverweigerer.
    Bleibt gesund bzw. werdet es wieder!
    Herzlich
    Astrid

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