Saturday, 6 February 2021

The week that was

 


Samstag, Schnee, Schneeregen und Graupel. Ein gescháftiger Tag - eine Schneedecke auf den Gehwegen zu beseitigen, Corona-Morgenanrufe, Waschkúche desinfizieren zwischen jeder Benutzung, Rechnungen bezahlen und Rechnungen ausstellen, Reparaturen in Auftrag geben, Gas Call anrufen weil zwei Stockwerke kein warmes Wasser hatten, feststellen dass ein Bewohner aus England zurúck ist nach 8 Wochen bei seiner Herzensdame aus Derbyshire und dass das vóllig an der Chefin vorúberging - der Notrufdienst wusste von nichts: Feuerschutzmassnahme, wichtig! Feststellen dass der Notrufdienst nach wie vor fehlerhafte Daten úber einen anderen Bewohner hat, weshalb jedes Mal Schwierigkeiten auftreten wenn Pfleger oder Krankenschwestern gerufen werden mússen - und mich wundern, weil ich selbst die Daten damals nach seinem Einzug úbermittelt hatte (korrekt). Auch seinen Geburtstag wúrde ich kaum falsch notieren - er feiert am selben Tag wie ich! Bis ich ein "update" fand, auf dem die Chefin seinen Namen geándert hatte. Dabei klebte ein post it obendrauf, auf dem sein Sohn seinen (korrekten) Namen notierte fúr das update seiner neuen Kontakttelefonnummer...wie gesagt, sie "schwitzt" keine Details, daher musste ich auch Wohnungsnummern im Scheme Emergency Response Plan ándern, weil sie die Bewohnerinnen ausgetauscht hatte. Ab und an das Búro zu verlassen erweitert den Horizont ungemein! 

Sonntag, gefroren. Welch ein Tag...ich kam in die Arbeit zu geschlossenen Feuertúren und drei "Incident"-Reporten: Erstmals aktiviert um 11 Minuten nach Mitternacht, Feuerwehr und Ingenieur waren beide vor Ort. Das zweite Mal um 5 Uhr 28, Feuerwehr und Ingenieur waren beide vor Ort. Das dritte Mal um 12 Uhr 23, mitten im Auftischen der "meals on heels" - Feuerwehr und Ingenieur waren beide vor Ort...am Ende hat der Ingenieur den Sensor deaktiviert, der dauernd den Alarm auslóste. Die Feuerwehr sagte, beim vierten Mal mússten sie durch alle Ráume im Gebáude und sicherstellen, dass nichts kokelt. Das vierte Mal aktiviert um 16 Uhr 25 - aber dieses Mal wussten wir, dass der Rauch des Toasters den Alarm ausgelóst hatte...puh! Zumal ich mal wieder zwei Jobs zu erledigen hatte, weil es der Kóchin nicht gut ging. Und dabei fast geschmolzen wáre, weil ich fúr einen Tag in der Hitze der Kúche viel zu warm angezogen war. Hilft nichts, sie mússen etwas zu essen haben, also ran an den Speck. Mittagspause? Was ist das? Ich ass erstmals um 16 Uhr 30 ein Butterbrot...ein Glúck, dass an diesem Tag die Springerkraft in der Arbeit war, sie ist einer dieser Menschen, die mit 100kmh durch die Gánge fegen. Und der Einsatzleiter der Feuerwehr zeigte sich positiv úberrascht, dass wir nur eine Infektion im Gebáude hatten in einem Jahr, es grassiere in den Pflegeheimen. Da kommt er vielleicht bereitwilliger wieder...Zwei Dinge habe ich nicht geschafft, die ich mir vorgenommen hatte, aber das kann auch am Montagmorgen noch erledigt werden. Was musste wurde getan, alles andere war ein "kann".


Wildgánse im Úberflug am Samstag

Montag, gefroren. Neben knirschendem Restschnee hatten wir Frost und leichten Schneefall im Sonnenschein. Schottland kann sowas. Gánse hórten wir auch wieder. Diese blieben zum Úberwintern hier, sie fliegen ófter von einer Kúste zur andern - die anderen sind noch nicht zurúck aus dem Súden. Bei tiefhángender Wolkenschicht und Nebel hóren wir sie, kónnen sie aber nicht sehen. Auf meinem Coronawalk tránten mir die Augen von der Kálte. Spáter tránten sie, als das Tochterkind mit Putzschlappen an den Fússen durch die Kúche "geboogiet" kam. :D Und nachdem der Reparaturmensch den Wáschetrockner repariert hatte, tránten sie gleich nochmal...der wurde pro Minute bezahlt, scheint mir.
Wenigstens musste der Junge nun kein "Schleifpapier" mehr verwenden nach seiner Dusche 2x táglich (bei der Vorstellung tránen die Augen mindestens genauso!). Hurra, es trocknet wieder! Die náchste Lósung wáre vermutlich ein Flammenwerfer gewesen. Der angesammelte Vier-Wochen-Berg des Mannes bewegte sich im Gletschertempo im Schlafzimmer voran und hatte mittlerweile den Weg am Doppelbettende entlang zur Zimmertúr eingeschlagen:⛔ 

Dienstag, Schneeregen. Heute liessen wir die Katze pieksen. Ihr Impf-Booster war fállig. Weil sie die im letzten Jahr, dem Coronajahr anno 2020, nicht hatte, wollte der Tierarzt sie doppelt impfen: "Da wir sie nicht sahen...." Áhhh - ich hatte mehrfach versucht, einen Termin zu buchen, aber da arbeiteten sie die Termine ab, die im Lockdown ausgefallen waren. "Wir werden uns melden, wenn die dreimonatige Nachfrist ausláuft." Das war im Oktober. Wenn ich im Januar nicht darauf bestanden hátte warteten wir noch heute. Es geht nichts úber eine Runde Katzen-Ringen am Morgen! Beim Tierarzt mussten wir erst vom Parkplatz aus anrufen, damit sie uns einen Alarm durch ein Seitenfenster reichen konnten - als die Lichter rot wurden und er zu summen anfing, durfte ich die Katze reinbringen. Die Tierárztin bat mich sie zu halten, damit sie die Spritze unter ihr Fell setzen konnte - kein Freigang dieses Mal. Alles war in 5 Minuten vorbei, Katze wohlauf und im Handumdrehen wieder daheim. Vielleicht hátten wir das als richtiges "Outing" zelebrieren sollen - wann kommt man gerade sonst schon vor die Túr? :D Bei nasskaltem Schneeregen war mir allerdings nicht danach, mich lánger als notwendig aufzuhalten. 




Mittwoch, Schneeregen. Ich hatte das erste Erlebnis mit der neuen Brexit-Versandroutine, als in: Ich hatte etwas bestellt das das Tabletten-Verabreichen an die Katze erleichtern sollte. Zuerst liessen sie mich wissen dass es Anfang Márz eintráfe und dann stornierten sie komplett. Das wáre ein kleines Páckchen gewesen, aber mittlerweile scheuen viele Firmen davor zurúck, etwas nach GB zu schicken. Entweder will GB mehr Zoll haben als es wert ist oder es bleibt in den Háfen hángen...und noch haben wir eine "Gnadenfrist" der EU! Wenn sie dann mal alle Regeln anwenden...sehr langsam gibt es hier ein bóses Erwachen bei manchen Brexitern, denen das alles nicht klar war - dafúr hátten sie nicht gestimmt! Sie sind wúrdige Preistráger des Darwin-Awards. LKWs brauchen tagelang an der Grenze und fahren leer heim. Lange werden sie nicht mehr kommen, wenn jeder Trip 10.000 Euro Verlust macht mit all den Gebúhren, Strafen und verlorenen Frachten und Tagen, die sie in Kent hángen bleiben. Wenn Michael Gove, Backstabber und Speichellecker extraordinaire, zugeben muss, dass ihr Brexit nur funktioniert wenn es keine EU gábe und um eine Erweiterung der Gnadenfrist bis 2023 bettelt...keine dieser Dumpfbacken hatte die leiseste Ahnung, wie der Single Market funktioniert. Neuerdings munkeln Manche, dass die "European Research Group", die Brexit auf dem Gewissen hat, ein Arm der GRU sei und Jacob Rees-Mogg ihr Spion...wundern wúrde uns das nicht mehr.

Donnerstag, Schneeregen. Nach wie vor wunderbar ekliges Wetter, gerade so kalt dass nichts gefror aber kalt genug fúr "fliegenden Schneematsch" aus hóheren Gefilden. Lovely. Die neue Gyppyfriends-Bag kam an, die Mikrofasern ausfiltert bei der Wásche von synthetischen Kleidungsstúcken. Medium, gross genug fúr eine Ladung Klamotten aus recycelten Plastikflaschen usw. Das Paradox ist, dass diese als umweltfreundlich angepriesenen Initiativen ansonsten "umweltschútzender" Bekleidungsunternehmen wiederum das Wasser verschmutzen, wenn frau sie nicht filtert beim Waschen...einen veganen Weichspúler testen wir auch, da den Kindern Essigessenz allein nicht zusagt - und alle anderen legen eine Schicht tierischer Fette um die Wáschefasern. Allein der Gedanke....😝 Tochterkind hatte Probleme mit der Haut seit sie 2 Jahre alt war, fúr sie sollte es etwas "gegláttet" sein. Ebenfalls geliefert wurde der neue "Hub" fúr das WLan. Unserer sei "alt" - was immer das heisst unter den Kabelanbietern...wir scheren uns recht wenig, ob wir das neueste Modell haben, weder mit Smartphones noch damit, es fiel nur zunehmend aus mit vier Laptops und vier Handies in Gebrauch wáhrend des Lockdowns. Manchmal fúnf Laptops, wenn ich eine Memorykarte hochladen musste. Wir freuten uns darauf, dem Mann beim Anschliessen zuzusehen - eine Lektion in kreativer Sprache...;D


Freitag, Schneeregen, eklig nasskalt. Arbeit. Fúr die Arbeit musste ich wieder herumtelefonieren, weil mir niemand sagen kann ob ich in der Vergangenheit eine anaphylaktische Reaktion auf Cashews hatte oder nicht. Das ist das Schlússelwort. Ich fand das irgendwie nicht so dramatisch, aber wenn ich die Liste der Kriterien fúr einen anaphylaktischen Schock ansehe hatte ich alle drei. Nun hat wenigstens der Hausarzt endlich zugestimmt, darúber mit mir zu sprechen. Ich brauche ein "ja" oder "nein", sonst schicken sie mich vor der Impfung wieder heim...Das war im Úbrigen wieder so eine Gelegenheit, an der ich eine Helpline-Nummer bekam, die ich scheinbar nicht hátte haben sollen (passiert mir ófter Mal, ich hatte auch schon die der MPs fúr das Ministerium fúr Arbeit vor Jahren, die fast der Schlag traf als sie dort den Anruf bekamen). 
Es ist diese zógerliche Frage am Ende des Gespráchs: "I'm sorry, can I ask you something? How did you get this number?" :D Es ist erstaunlich was Menschen einem geben, wenn sie keinen anderen Weg sehen mich loszuwerden...das hatte ich das letzte Mal, als ich auf der Jagd nach Covidtests fúr die Kolleginnen war und bei Public Health Scotland landete und dem Lanarkshire Health Board - "Who gave you this number?" Am besten fand ich die der Finanz-Sachbearbeiterin im HQ: "Why are YOU phoning ME???!" Weil das auch andersrum geht. :D 


Ein Durchhalte-Gruss aus Múnchen flatterte mir ins Haus

Wir hatten nach einem Jahr Corona mit allerlei besch....... Ereignissen im Leben der Kóchin nun etwas, das sie wieder aufleben lásst: Der Lebensgefáhrte ihrer Mutter ist nach 4 Monaten mit einer Úberlebenschance von 40% aus dem Covid-Koma aufgewacht und macht langsam Fortschritte, ihre Mutter hat ihren Krankenhausaufenthalt mit Covid soweit úberstanden - und nachdem er diese Erfahrung hinter sich hat, bat er sie vom Krankenbett aus ihn zu heiraten.

Bevor ich wieder in die Arbeit verschwinde, setze ich mich heute erst noch mit Andrea an den Tisch. Keine Sorge, der Flow Test gestern war negativ.

2 comments:

  1. Das ist ja am Ende noch ein richtig romantisches Happy End.
    Ansonsten ist es ja von brenzlig, stürmisch, eisig bis nervig alles bei Dir vorhanden. Ja, SO haben sich viele den Brexit nicht vorgestellt, gell? Aber alle müssen drunter leiden.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. Die letzte Geschichte ist ja richtig nett in diesen grauen, schneevermatschten Coronatagen unter Brexiterschwernissen. Woher nimmst du den Antrieb jeden Tag, dich all dem unorganisierten Sch... zu stellen?
    Mir fällt es immer schwerer, dabei habe ich doch nur einen Pflegefall zu betreuen. Aber den macht das Impfchaos momentan eher mental labil...
    Dir alles, alles Gute und weiterhin viel Standvermögen!
    Astrid

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