Saturday 15 May 2021

The week that was

Samstag, Regen. Mit nachdenklichem Interesse registrierte ich einige Kommentare in den letzten Wochen...das fiel mir nun schon mehrfach auf, dass Anhánger der "Ist-doch-alles-nicht-so-schlimm"-Brigade es scheinbar nicht in sich haben, auf tatsáchliche Lebenserfahrungen zu reagieren, die andere Menschen berichten. Da wird dann zum Tod des Schwiegervaters eine schóne Woche gewúnscht oder vóllig oberfláchlich úber etwas hinweggegangen. Interessant. Ich weiss was der hauseigene Psychologe dazu sagen wúrde, und ja, Manches spricht Bánde. Wer nicht weiss wie er sich ausdrúcken soll, hinterlásst keinen pseudo-witzigen Kommentar in so einem Fall, wúrde ich mal annehmen. Gewogen und fúr zu leicht befunden? In der Arbeit hatten wir nun den anderen Ofen ausser Gefecht und einen lauten Brummton von der Beleuchtung im ersten Stock. Der Elektriker legte ein Licht lahm, weil sie da etwas an der Verkabelung reparieren mússten. Solange uns das nicht um die Ohren fliegt...und der Ofen ging denselben Weg wie sein "Bruder". Die sind im táglichen Dauergebrauch, da gibt es eben Verschleiss. Kollegin Nr.1 musste bremsen an diesem Tag, sie hatte ein Hypo und brauchte Zucker (Diabetikerin). Was aus Unwissenheit nicht alle Familienmitglieder verstanden. Diese Dame kommentierte nun schon das zweite Mal einer Kollegin gegenúber, hat aber scheinbar nicht den Mumm das zu den Managern zu sagen. Kollegin Nr.1 muss sich nicht fúr ihre Gesundheit vor ihr rechtfertigen.

Sonntag, sonnig und kúhl. Schón war es, den Planeten wieder einmal zu sehen :D Der Tag war ruhig, wir konnten unsere Arbeit erledigen ohne irgendwelche Handwerker oder meckernden Zeitgenossen. Die Dame tauchte an diesem Sonntag gar nicht auf, solange ich dort war. Ich schrieb der Chefin eine email darúber...Das einzig Schráge war, dass wir die Túr zum Heizkeller sperrangelweit offenstehen fanden. Wer wollte da ein und aus? Und weshalb? Im Gebáude ist alles abgeschlossen, da káme Niemand weit. Zumal sie auf der Videoúberwachung aufgezeichnet wáren, schon vom Parkplatz aus. Da kónnen wir nach Rúcksprache mit dem Boss der Chefin nachsehen...dafúr ist erst eine Erlaubnis nótig. In den Garten verirrte sich nur einer der Herren, er arbeitete im Freien in seinem Arbeitsleben und war ein Angler in seiner Freizeit, daher zieht es ihn bei fast jedem Wetter an die Luft. In Deutschland wúrde er unter das Vermummungsverbot fallen...nur die Augenpartie bleibt sichtbar, und die hinter einer beschlagenen Brille versteckt...  


Montag, bedeckt. Diese im Vordergrund unscharfen Fotos entstehen wenn der Screen des Smartphones im Tageslicht spiegelt und kaum auszumachen ist. Als Experiment mit Tiefenschárfe stórt mich das gar nicht so sehr. Ich hatte Dinge zu besorgen und zwei weitere Zahnarzttermine zu buchen. Die Tierárzte meldeten sich auch noch nicht mit dem Ergebnis des Abstrichs. Ich konnte zuhóren, wie das Antibiotikum an Wirksamkeit abnahm...es wáre gúnstig gewesen wenn sie wússten womit sie es zu tun haben, bevor ich die Katze fúr weitere zwei Wochen dosieren liess...aber auch nicht spezifisch ausgesucht ging es ihr mit besser als ohne, deshalb wollten wir nicht damit warten.
Die Wahlergebnisse in England waren im Úbrigen interessant - sie prahlten natúrlich mit Hartlepool et al, aber die "stille Revolution" in ihren alteingesessenen Wahlbezirken des wohlhabenden Englands verschwiegen sie lieber...die haben in erstaunlichen Mengen fúr andere Parteien gewáhlt, weil sie genug haben von der Korruption. Die "red wall" in Nordengland (traditionell Labour bisher) wird zunehmend rechtslastiger, wáhrend die "blue wall" (Conservatives) der mittleren und oberen Mittelklasse in Bezirken wie  z.B. Cambridgeshire in sich zusammenfiel. Den Vogel abgeschossen hat ein Wáhler in Hartlepool, der fúr de Pfeffel gewáhlt hatte weil "die Tories uns 6 food banks gaben - Labour gab uns gar nichts! Wir sind ein Jahrzehnt lang vernachlássigt worden!" Food banks existieren úberhaupt erst, weil die Tories ihnen nicht genug Geld zum Úberleben geben, seit úber 10 Jahren. Bock und Gártner...

Dienstag, sonnige Abschnitte, wármer. Die Bestellung unserer Schutzausstattung musste mal wieder doppelt angefordert werden, da die speziell dafúr vorgesehene mailbox scheinbar nicht gelesen wird und der Property Officer trotzdem selbst fragte, ob wir was bráuchten. Well, yeah...das wird nun eben von ihm zugestellt werden náchste Woche. Das ist alles hervorragend organisiert - wenn es denn funktioniert. :/  Bei 14 Grad war ein Spaziergang durch die Bluebells nótig, um deren Duft zu inhalieren. Ich verbuche das immer noch unter "Coronawalks", auch wenn wir nun wieder innerhalb des Landes reisen dúrfen. British Airways warnte die Unbelehrbaren, dass sie immer noch nicht nach Portugal fliegen dúrften, obwohl sie postwendend fúr Montag gebucht hatten - sie wúrden sie umdrehen und heimschicken mit einer Geldstrafe, da ein Urlaub keine notwendige Reise sei. Da hat die Fluggesellschaft mehr Verantwortungsgefúhl als die Politiker. Von der Springerkraft weiss ich, dass englische Flugháfen Pásse kontrollieren und dass Schotten die dachten, sie kónnten von England aus fliegen, heimgeschickt wurden, so auch der Freund ihres Sohnes - da in Schottland noch verboten. Manche Zeitgenossen haben wirklich nur sich selbst auf dem Schirm. 

     
 
Mittwoch, wechselhaft mit sonnigen Abschnitten. Es war wieder der 12. des Monats, daher die 12 in 12. Was ich da nicht erwáhnt habe war, dass der Tag eigentlich um Mitternacht begann, weil ich erst um 2 Uhr morgens ins Bett kam. Ich sah dem Tochterkind zu, wie sie den halben Kúchenschrank aus ihrem Zimmer zur Spúle trug. Sie hat das Problem des kochenden Vaters damit gelóst, dass sie sich Essen bestellt sobald er schláft - und seins stehenlásst. Der Junge geht es direkt an: "Kannst Du náchstes Mal Salz und Pfeffer verwenden?!? Das schmeckte nach úberhaupt nichts!" Bratháhnchen a la "Mann". Zu Weihnachten wáre ein Kochkurs eine Idee...Das Tochter-Laptop kam in die Reparatur, die Katze auf den Untersuchungstisch des Tierarztes und in zwei Wochen nochmal, da will er sehen ob die Medizin half oder die Antibiotika. Sie bekam ihre letzte Dosis Medizin mit der Abendfútterung. Ich sah mich nebenbei nach homóopathischen Mitteln um, weil sie ja nicht dauerhaft diese Spritzen bekommen kann. 

Donnerstag, bedeckt. Der Paketbote verursacht dem Hund fast einen Hirnschlag, nachdem er dreimal an die Túr klopfte. Die Fellnase kriegte sich gar nicht wieder ein, ich musste ihn in sein Bettchen schicken damit er sich abregt. Die Katze verwandelt sich dagegen zunehmend in eine Wachkatze - als der Hund Gassi war vor Kurzem, schlich sie sich zum Eingang und sass ganz mutig auf der Treppe, um den Stórenfried an der Haustúr zu begutachten...bisher lauschte sie dem nur von unter dem Sofa hervor. Bei Kindern sagt man in meiner "Branche" ja gerne, dass sie an Krankheiten wachsen - gilt das auch fúr Miezen? :D Der blaue Umschlag fiel auch auf die Túrmatte, den sie nur fúr Covid-Impfungen verwenden. Dieses Mal am anderen Ende des Landkreises in einem Impfzentrum, das 14.000 pro Woche impfen kann. Vielleicht kann ich nach der zweiten Dosis den Satellitenempfang unserer nicht vorhandenen Schússel verbessern: Britisches TV ist grauslig, eine Reality-Show nach der anderen. Solange es fúr Arte reicht...
Nun da ich vorerst durch bin mit der Liste von 12 in 12 kann ich nur sagen: Das war diesen Monat ja eine veritable Tour de Force in WTF??? Stellenweise schwebte mir Frank die Mówe aus "Happy Feet" vor dem inneren Auge - "Two words: Alien Abduction." Da wurden Fotos mit "nutzwertigen und inspirierenden Haltungen" gezeigt, da betrieben Menschen "ethisches Networkmarketing", die "zu 100% ihre Berufung zur Fúhrungskraft leben" und dafúr "brennen", ihre Expertise an Andere weiterzugeben, um z.B. deren "Geldbewusstsein auf Erfolg auszurichten" und deren "innere Tore zu óffnen, damit sie die Landkarte ihrer (inneren?) Welt erweitern". Am meisten interessierte mich die "intrapsychische Tiefenókologie" einer schamanischen Lehrerin. Wer jedoch mehr an den Diensten zweier Sexologinnen interessiert ist - einfach nachsehen in der Liste, es sind die voll ausgeschriebenen Namen, taktisch verteilt...:D Manche haben den "brief" der "Content Society" scheinbar nicht so ganz verstanden und direkt zum post verlinkt, statt einen erst durch die Haupt-Webseite zu schleusen. Jedem das Seine...



Freitag, sonnig aber kúhl. Wir bereiteten die obere Lounge/den Puzzle- und Búcherraum vor fúr den Montag. Nur drei Sessel sind benutzbar, alle anderen wurden beiseitegeráumt und die Tische sind im Wandschrank verstaut. Mit 2m Abstand geht das nicht anders - und Oberfláchen anfassen sollen sie ja auch keine. Neben dem úblichen Papierkrieg hatte ich mich auch durch einen Berg an Reparaturen zu arbeiten, nachdem eine Bewohnerin das Foyer geflutet hatte diese Woche. Kollegin Nr.2 sagte zu mir dass es egal war welche Frage sie an die Chefin richte, ihre Antwort sei jedes Mal dass ich mich darum kúmmern kónne. Womit sie vermutlich recht hatte...nachdem sie das Geburtsjahr der neuen Mieterin als "21" an den Notrufdienst weitergab. Demnach wurde sie entweder noch nicht geboren oder dieses Jahr 100 Jahre alt. Beides falsch. Auf der Bank war ich auch, das tut sie gleich gar nicht gern, weil frau da endlos warten muss. Das ging im Schneckentempo. Ich mag diese Bank sowieso nicht. Ich fúllte Mal einen anonymen Fragebogen aus úber diverse Banken und was ich von ihnen halte - da erwáhnte ich diese jedes Mal als die, der ich am wenigsten trauen wúrde. Hinterher stellte sich natúrlich heraus, dass sie den in Auftrag gegeben hatten...:D  Als ich "Business Banking" als Grund fúr meinen Platz in der Warteschlange angab, entschuldigte sich die Angestellte dafúr, dass sie mich aufhalte. Auch n
ach etlichen Jahren hinken sie nach wie vor hinterher in den Kundenumfragen.    



Nach dem Kaffee mit Andrea stúrze ich mich gleich wieder in den Papierkrieg, es gibt noch viel zu tun.

3 comments:

  1. Ich hab zwar nicht vor nach Portugal zu reisen (Seeeehnsucht...), aber vielleicht irgendwann man, wenn ich im Juni zweimal geimpft bin, in die Schweiz. Einfach wieder in die Fitness und auf den Hundeplatz. Was manche unter "notwendigen Reisen" verstehen, sah man in der Vergangenheit hier vor manchem Supermarkt an den Schweizer Kennzeichen...
    Ich hoffe, du findest was Homöopatisches für die Mieze. Ich bin froh, dass meine TÄin das am liebsten verschreibt.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. Da war ja ordentlich was los. Ich bin auch immer wieder überrascht, wie Menschen mit Informationen umgehen. Aber ich denke, das war immer so. Ich bin jedenfalls gespannt, wie es mit Schottland und Johnson weitergeht. An dem ganzen Exportdilemma ist sowieso die EU schuld. Es gibt sie halt überall, die Superbesserwisser.
    LG
    Magdalena

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  3. Hallo Du Liebe,
    da hast du den Mai ja ganz schön in deinen Bildern eingefangen. Ich hole mir jetzt auch noch eine Tasse Kaffee und setze mich noch zu Andrea.
    Ich wünsche die ein schönes Wochenende.
    Liebe Grüße
    Annette

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