Saturday, 7 August 2021

The week that was

 


Samstag, sonnig. Die Kóchin fúhlte sich etwas besser, aber im Laufe des Tages tat ihr das Herumstehen auf dem Betonboden in der Kúche wieder im Kreuz weh. Kollegin Nr.1 arbeitete ihre letzte Schicht, deshalb (und weil das sehr úberraschend war) musste ich neben der Supermarkt-Besorgungen auch noch eine Kleinigkeit fúr sie mitnehmen zum Abschied. Es passiert nicht alle Tage, dass eine Firma am Freitagmittag die Zusage ausspricht mit den Worten, dass sie am Montagmorgen anfange...da sind dann einige Telefonate mit HR und Boss der Chefin etc. notwendig, nebst dem Papierkrieg der dabei anfállt. Monatsende bedeutete auch wieder monatliche Aufgaben abhaken, Rechnungen fúr ad hoc-Mahlzeiten usw. Die Bestellungen gingen dieses Mal sofort per email an den Lieferanten, damit wir nicht wieder so eine Situation erlebten wie letzten Montag. Ansonsten hielten uns die Bewohner und das Wespennest im zweiten Stock auf Trab - eine Krankenschwester traf fast der Schlag, als sie dort aus dem Aufzug kam, sie ist allergisch und genau deshalb ist das ein dringendes Problem: Wúrde sie gestochen, hátten wir es mit Anaphylaxis zu tun. 

Sonntag, bedeckt mit sonnigen Abschnitten. Der Tag begann langsam, der Koch bereitete den Sunday Lunch zu wáhrend ich einige Formulare etc. auszufúllen hatte. Kollegin Nr.3 kehrte aus zwei Wochen Urlaub zurúck und hatte einige Dinge auf dem Herzen - sie habe in zwei Wochen 10kg zugelegt, ihr Rúcken zwacke wie er es sonst nur in einer Schwangerschaft táte (Nachtigall...?) und sie hatte andere leichte Schmerzen...hmmm...Test, kann ich da nur sagen. Sie ist Mutter von fúnf Kindern von 14 bis 21 Jahren, hat zwei Zwillinge und vier weitere Kinder verloren, ihre beiden Júngsten waren im Brutkasten: Test!!! Ihr Mann zog sie damit auf, dass sie schwanger sei mit Zwillingen. Wir sind gespannt...Sie fand die "Einflugschneise" der Wespen, nachdem sie eine zeitlang dort stand und wartete: Die Biester kommen aus den Hohlráumen fúr die Fassungen der Glúhbirnen im Deckenstrahler...wir waren temporár erblindet nachdem wir das eine Weile beobachtet hatten, zwei hell erleuchtete Glúhbirnen auf die Retina eingebrannt. Was tut frau nicht alles! *seufz* Kollegin Nr.1 tauchte derweil nochmal auf um das Insulin abzuholen, das sie im Kúhlschrank vergessen hatte und um das zweite Notfalltelefon zurúckzubringen, das sie am Vorabend mit heim genommen hatte...



Montag, sonnig. Ich hatte Papierkrieg anstehen im Zusammenhang mit (Ex)Kollegin Nr.1, da musste allerhand an HR gemailed werden und sie brauchte noch das Schreiben, das ihre Kúndigung annimmt. Wegen der Umstánde zog das auch lángere Gespráche mit verschiedenen Vorgesetzten nach sich, aber ich hoffe das ist genúgend erklárt und geht nun so durch. Alle Terminangaben waren in Rúcksprache mit dem Boss der Chefin. Der Brief an die Ex-Kollegin landete im Briefkasten - alles soweit erledigt. Ein Schlússeldienst ist beantragt um den Spind aufzubrechen, zu dem sie ihre Schlússel verloren hatte - falls etwas Wichtiges drin sein sollte. Und die Wespen wurden zum vierten Mal gemeldet...und ich fragte mich, was die Chefin den ganzen Tag tut, da ich bis zum Mittag nichts mehr zu tun hatte und der Koch alles rechtzeitig auf dem Tisch hatte, weil er entspannt arbeiten konnte. Scheinbar erledige ich tatsáchlich den gesamten Papierkrieg  fúr die Einrichtung am Wochenende: Das Gefúhl hatte ich seit einer Weile. Die Kóchin berichtete dasselbe von ihrer Vertretung. Damit die Chefin all ihre Zeit in Event-Managment stecken kann - was nicht zu unserem Job gehórt, wie sie so gerne mahnt.  Wir managen unsere Managerin, kann ich da nur sagen - solange sie sich mit Lob bekleckern kann ist sie happy und lásst den Oldies ihren Frieden.

Dienstag, sonnig. Die Gehwege waren feucht am Morgen, vielleicht hatte es in der Nacht etwas genieselt - Donner und Sturm waren jedenfalls keiner. Die Schwiegermutter hatte sich wieder mit uns verabredet im Cafe, weil sie mich sonst nicht zu Gesicht bekáme und das satt hat. Also trafen wir uns dort auf einen Kaffee zum Klónen: Fika. Das Tochterkind ass ihren Brunch, wáhrend die Eiskaffees Pfútzen auf dem Tisch bildeten - ihnen war die Sahne ausgegangen, weshalb sie und einen "Atompilz" aus pulverisiertem Eis mit Schokolade auf das Glas háuften, der ringsum herunterrann...das war unmóglich anzufassen. Der Papierstrohhalm weichte durch, bevor ich das halb leer hatte. Und scheinbar bin ich "zu hóflich", weil ich wartete bis der áltere Herr vor mir bedient wurde bevor ich nach einer Gabel fúr meinen Kuchen fragte - die Schwiegermutter sagte, sie hátte verlangt dass sie die an den Tisch bringen. Der Unterschied ist, dass ich das von beiden Seiten kenne...sie lernten offensichtlich eine neue Kollegin ein und mussten auf sehr beengtem Raum um sie herum manóvrieren. 



Mittwoch, sonnig. Die Wespensaga ging weiter. Wir hatten den dritten Menschen am Start, der das beseitigen sollte. Dieser verbrachte immerhin eine halbe Stunde damit zu beobachten, wo sie herumschwirrten - und er fand zwei Eingánge zum Nest. Den einen hat er fumigiert, den anderen konnte er nicht erreichen, da am hóchsten Punkt des Gebáudes. Dafúr brauchte es entweder spezielles Gerát, einen Hebekran, oder die Isolierung músste herausgerissen werden um von innen dranzukommen. Solche Entscheidungen sind natúrlich nicht mehr unsere wegen des Kostenfaktors, der in beiden Fállen enorm wáre. Das liegt nun an Property und Health & Safety - zu guter Letzt ist jetzt, unser Health & Safety Officer auf dem Plan. Was spúrbar war, da dieselbe Firma, deren vorherige Mitarbeiter mit den Achseln zuckend wieder gingen, uns eine Stunde nach seiner email diesen Mann schickten, der hochgestiegen wáre wenn irgend móglich. Die Springerkraft hatte auch einen "netten" Morgen, da die Chefin mir einige Dinge aufgetragen hatte, die ich mit ihr besprechen sollte. Und sie in diesem Zuge herausfand, wie das in der Arbeit láuft: Nicht nur dass sie etwas bemákelte was sie ihr ausdrúcklich erlaubt hatte in der vorherigen Woche, nein, auch dass sowas in der Regel mir aufgetragen wird: "Warum kann sie mir das nicht selber sagen?" Gute Frage. Tut sie stándig, selbst wenn sie 5 Minuten vorher noch mit der Person sprach...was die Kóchin damit konterte, dass sie keinerlei social skills habe - stimmt nicht ganz, sie hat sie wenn sie sie fúr nótig befindet, sprich gegenúber Vorgesetzten. Kollegen sind einfach nicht wichtig genug, die werden delegiert. 

Donnerstag, bedeckt mit einer Brise und Schauern. Die Schauer waren recht kurz, selten und nieselig, nichts Ernstes. Wir hatten eine interessante Zeit mit der neuesten Bewohnerin, die Probleme mit ihrer Mobilitát hat. Sie hat einen dieser vierrádrigen Rollatoren mit Sitzkissen und hatte begonnen, sich darauf sitzend rúckwárts den Gang entlang zu hangeln, indem sie die Griffleiste verwendete um sich zum Fahrstuhl ziehen. Und wann immer sie steckenblieb klopfte sie an die náchste Wohnungstúr und bat um Hilfe. Das geht nun leider gar nicht, denn es ist nicht sicher, sie kónnte herausfallen und wir dúrfen sie nicht heben, und wer sie darauf schob/zog kónnte strafbar sein wenn etwas Grósseres passiert. Daher versuchte sie nun, das vor uns zu verstecken...aber da wir nicht erst gestern geboren wurden ging die Springerkraft die Treppen hoch und sah ihr aus der anderen Richtung des Ganges zu - in ihrem Rúcken, sie wusste nicht dass A. dort stand. Ich hatte ihre Enkelin verpasst aufgrund eines Notrufs, aber das wird angesprochen werden. Zumal sie scheinbar einen Rollstuhl in der Wohnung hat. Das mag ihr nicht gefallen, aber es ist zumindest sicher.   



Freitag, regnerisch, gelbe Wetterwarnung fúr Donner und strómenden Regen. Und? Dieses Mal fing es an zu donnern und zu regnen, allerdings war das trotzdem noch kein Monsun - wáhrend drei Ortschaften weiter unter Wasser stand. Ich hatte einen Notruf am Morgen und die helle Freude an NHS24 und der Arztpraxis, die beide so nútzlich waren wie eine Teekanne aus Schokolade. Wenn denn die am anderen Ende mitziehen wúrden wáre das wunderbar...am Ende musste ihre Tochter dick auftragen wegen Nierenversagens usw., damit sie sich dazu bequemten sich mit ihrer Mutter zu befassen. Nicht dass das nicht Teil des Problems wáre - und wie sich herausstellte gefielen den Sanis ihre Werte gar nicht. Was sie ohne Hyperbole nicht herausgefunden hátten. Ich hatte auch den Koch im Auge, nachdem seine Oma drei Tage frúher ins Krankenhaus kam und die Sanis seinen Vater vor der Patientin fragten, ob sie sie zurúckbringen sollten falls sie sterbe...echt jetzt? Sie mag schwierig sein, aber das hat niemand verdient. Entsprechend war die Stimmungslage des Jungen. 



Heute habe ich zur Abwechslung frei, deshalb beschliesse ich erst nach meiner Tasse Kaffee mit Andrea was ich tun werde.



1 comment:

  1. Du charakterisierst die Dame, die sicher besser bezahlt wird als du, sehr gut: Social skills beim Buckeln nach oben, ansonsten bevorzugt sie, dass ihr den Manager managed... Ich lache immer über deine treffsicheren Beschreibungen und deinen Humor, mit dem DU das alles managed. Daumen hoch und herzliche Grüße!
    Astrid

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