Saturday, 14 August 2021

The week that was

 

Die Birken werfen bereits die Blátter ab...

Samstag, regnerisch. Mein freier Tag. Ich hatte Dinge zu besorgen, war deshalb in der Stadt unterwegs und machte mir danach einen ruhigen Nachmittag. Muss nicht immer halligalli sein und ausserdem sind wir trotz Level 0 nach wie vor vorsichtig. Zum ersten Mal in ich-weiss-nicht-wie-lange waren beide Kinder úber Nacht aus dem Haus. Sie sind 20 und 22, und obwohl der Mann nach wie vor nachschaut ob sie am náchsten Tag wieder in ihren Betten sind, werden wir uns daran gewóhnen mússen...das Leben nimmt wieder seinen Lauf, langsam aber sicher. Mit Betonung auf "sicher". :D

Sonntag, regnerisch, gelbe Wetterwarnung. Dieses Mal mit Gewitter, selten genug der Fall. Den Gárten tat es gut, die Oldies mussten nicht mit dem Gartenschlauch raus. Mit 81 zieht sich der nicht mehr so einfach durch den ganzen Garten und die Blumenampeln bleiben nicht lange feucht. Wir haben regelmássig Kolleginnen mit dabei, die den heben, obwohl das nicht zu unserem Job gehórt. Kollegin Nr.3 hatte "Entwarnung", die Oma des Kochs "nur" zuviel Flússigkeit im Kórper und die neueste Dame liess sich im Rollstuhl zum Abendessen bringen, angeschnallt und sicher, nachdem ihre Enkelin ihr des Morgens den Kopf zurechtgerúckt hatte. Viel einfacher und schneller, und sie ist nicht so gerádert von der Strecke. Wir hatten ihr vorgeschlagen, zu einer Mahlzeit zu Fuss zu kommen, und es sich bei der anderen leichter zu machen. Alle Checks erledigt, alle Reparaturen beantragt, handover und email geschrieben und paratgelegt, Schichttausch fúr den Montag organisiert.



Montag, regnerisch mit sonnigen Abschnitten. Die Temperaturen stiegen wieder...Ich hatte frei nach meiner Woche Vertretung inklusive Wochenenden. Leerlauf, ich tat absolut gar nichts, kam nichtmal aus den Schlafsachen raus - herrlich! :D Eine Menge Chinesischen Dramas vertrieb mir die Zeit...zum Glúck haben die zwischen 30 und 50 Folgen...Die Chefin rief an, sie hatte im Urlaub zuviel Zeit nachzudenken und hatte beschlossen, dass Kollegin Nr. 1 nicht ersetzt wúrde. Kollegin Nr.2 wúrde den Freitag úbernehmen und die Samstage zwischen vier Personen in Rotation gearbeitet. Das ist ein gefáhrlicher Weg, den sie da beschreitet - die Personaldecke fállt auf 85% als Normalzustand, dann kommen Krankheiten und Urlaube dazu und ein mógliche weitere Kúndigung, falls Kollegin Nr. 3 in ihrer Suche erfolgreich ist...eine Springerkraft allein reicht da vielleicht nicht aus um die Lócher zu stopfen...und nach ihrer bravourósen Einlage die Woche zuvor hat die Springerkraft rundheraus abgelehnt, festes Personal zu werden. Wen wundert's. Ganz abgesehen davon wird das zum Argument fúr andere Einrichtungen, wenn die HQs in Zukunft an Personal sparen wollen. Andere Manager werden ihr nicht dafúr danken.    

Dienstag, sonnig und warm. Die Regenzeit und die Wetterwarnungen hielten nicht lange vor. Der Mann hatte diese Woche beim Einkauf die Katze komplett vergessen und die war drauf und dran, mich anzubeissen. Also schon wieder einkaufen...nervig. Die Supermárkte hatten es supereilig, all ihre Aufkleber vom Boden zu entfernen, nachdem weitere Beschránkungen aufgehoben wurden am Montag. Immer noch Maskenpflicht, aber keine Distanzierung mehr. Es sei denn sie rúcken mir auf den Pelz...wenn ich Atem im Nacken spúren sollte bekommen sie das zu hóren...in der Arbeit dachten wir darúber nach, wieder alles richtig einzuráumen fúr die Mahlzeiten, aber dafúr warten wir immer auch auf die Anweisungen des SMT, die Entscheidung liegt bei ihnen was sie wie umsetzen wollen. Einige Bewohner sahen das noch nie so richtig, weil sie wáhrend der Lockdowns einzogen. Wenn dann mal die Aktivitáten wieder beginnen kónnen ist das noch viel besser - bislang bestand noch eine begrenzte Kapazitát fúr die Gemeinschaftsráume. Der Junge kam derweil blutend aus der Arbeit, nachdem er sich 10 Minuten vor Feierabend in den Ellbogen geschnitten hatte. Dumme Stelle fúr's Verpflastern, daher blutete das eine ganze Weile. Als kleines Kind hátte ihn das Blut vóllig aus der Bahn geworfen - das Tochterkind beschrieb das nach ihrem gebrochenen Ellbogen mit: "Bis dahin wusste ich nicht, dass ich brechen kann."   

 


Mittwoch, regnerisch. Das Tochterkind brachte erstmals jemanden heim fúr eine kurze Stippvisite - auch daran werden wir uns gewóhnen mússen. :D Dieser Tage verbringt sie viel Zeit ausser Haus, allerdings nicht nur mit einer Person, sie sieht auch Studienfreundinnen. Am Vortag kam sie gerádert aus Edinburgh. Daran muss ich mich erst wieder herantasten, es ist nun so lange her dass ich dort war. Und unser HQ wird bislang auch in erster Linie im Homeoffice bleiben. Wenn die CEO aus der Pandemieplanung des Gesundheitswesens kommt, wird technisch aufgerústet statt die Angestellten ins Búro zurúckzuzwingen. Zumindest den Vorteil haben wir gegenúber anderen Arbeitgebern - unser SMT weiss was getan werden muss in einer Epidemie. Sie haben diesen Aspekt recht gut gehandhabt, von der Schutzkleidung bis zu den Impfungen. Uns fehlt nach wie vor nichts. Und die technische Aufrústung ist auch eine Reaktion darauf, wie schwierig wir es fanden ohne Ansprechpartner in den Búros unsere Fragen beantwortet zu bekommen.

Donnerstag, Sonne mit spáterem Regen. In den 12 in 12 zu sehen. Was nicht fotografisch festgehalten wurde war die Úberraschung fúr Kollegin Nr. 2 - unser Arbeitgeber hat z.Z. eine Aktion namens "One of a kind", fúr die Schottlandweit Bewohner und Kollegen nominiert werden, die "einmalig" sind und sich besonders fúr Andere eingesetzt haben. Und Kollegin Nr. 2 wurde von uns nominiert und gewann. Das wurde ihr im Rahmen der Feier úberreicht, was sie zu Tránen rúhrte. Den Rest des Tages spukte mir Mike Krúger im Hinterkopf herum - "Du musst ihr nur das Bargeld aus der Tasche ziehn', und dafúr das Geschwurbel ganz nach oben drehn' "...ich schúttle nur noch den Kopf úber das, was heutzutage online vor sich geht. Frúher standen sie auf den Jahrmárkten mit solchem Unfug...



Freitag, wechselhaft. Die Chefin hinterliess eine Liste an Dingen, die ich abarbeiten sollte. Okay. Einiges sah sie offensichtlich nicht so genau an, denn das hatte ich bereits Anfang des Jahres (!) erledigt (sprich: Alte Dokumente archiviert und nur die behalten fúr 2021). Ich habe den neuen Staubsauger registrieren lassen fúr die 5 Jahre Garantie, die Personalakte von Ex-Kollegin Nr.1 versandfertig gemacht fúr HR, alle works orders abgehakt, dem Mann des Túrdienstes abgeschaut, wie man die Fobs fúr die Túr programmiert nachdem auch das eine Woche lang liegengeblieben war, und die Formulare fúr Media consent in die Akten der Bewohner sortiert, die zugestimmt hatten auf Facebook etc. abgebildet zu werden. Nebst dem úblichen Papierkram und zig Benachrichtigungen an unseren Notrufdienst. Mehrere Bewohner kamen und sagten, sie hátten noch keinen Geburtstagskuchen bekommen. Was mich erstaunte, da 3/4 des Kuchens am Vortag noch úbrig waren - da gingen scheinbar Mengen mit nach Hause...



Vor der Arbeit trinke ich noch einen Kaffee mit Andrea in Berlin. 


1 comment:

  1. Danke für den Einblick in deinen Arbeitsalltag! Immer spannend...
    Und nun frohes Schaffen!
    Astrid

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