Saturday, 4 September 2021

The week that was

 


Samstag, regnerisch. Der Morgen in der Arbeit war wie ausgestorben (excuse the pun), da ich erst um 11 Uhr eine Mitarbeiterin hatte. Sehr ruhig. Ich hórte die Uhren an der Wand ticken statt der sonstigen Beschallung von drei verschiedenen Radiosendern in einer Entfernung von 20m. Besonders der Koch hat seinen in der Kúche extra laut...es war angenehm, kann ich nur sagen. Die vereinzelten Menschen, die zu diesen Stunden unterwegs waren, sagten alle: "Wie still es heute ist." Sobald A. dann eintraf ging es rund, sie bestellte den Chippie wáhrend ich von einer besorgten Bewohnerin gerufen wurde um einen Corona-Test mit ihr zu machen...sie fúhlte sich hundeelend und ihr Schwiegersohn und ihre Tochter waren positiv. Zum Glúck ist sie selbst negativ: Mit 85, E-coli, Diabetes, Brustkrebs und Atemnot fiel ihr ein Felsbrocken vom Herzen. Fúr diesen Tag war das Meiste fúr mich vorbereitet von Koch und Chefin, aber ehrlich gesagt hátten die Oldies besseres Essen bekommen wenn ich das selbst gekocht hátte...der Chippie war nicht sonderlich gut, die Verkáuferin hatte schon Probleme damit uns einen Bon zu schreiben, geschweige denn das richtig auszurechnen - und der Cheese-Savoury-Mix des Kochs fúr die Sandwiches am Abend war so grob und lumpig dass eine Dame das postwendend zurúckreichte. Die Ziebeln und Karotten/Paprika sind normalerweise sehr fein gewúrfelt - seine waren riesig. A. verzog das Gesicht als sie das sah: "Say no more."

Sonntag, sonnig. Vollbesetzung. Zur Abwechslung. Ich hatte meine checks zu erledigen, ansonsten stand der Tag im Zeichen der Allergen-Legislatur - die ándert sich im Oktober, wir mússen viel grúndlicher ausweisen was worin enthalten ist. Wenn ich "wir" sage meine ich den Arbeitgeber. Unser Team ist schon seit Monaten daran, das auf den neuesten Stand zu bringen und die nótigen Zertifikate zu bekommen. Dafúr sollte ich den Koch prúfungsfertig machen. Ich hatte auch das "back to work"- Formular auszufúllen mit Kollegin Nr.3 nach ihrer erneuten Krankmeldung die Woche vorher. Am Ende verbrachte J. eine halbe Stunde mit zwei Modulen des Allergie-Trainings und hakte die restlichen vier in je 5 Minuten ab. Sehr gut, da liessen wir das Zertifikat gleich auf dem Schreibtisch fúr die Chefin. Dabei wurden seine Muffins etwas dunkel, weil er die im Ofen vergass...:D Egal, die untere Hálfte war weich und essbar, weshalb wir sie einfach "kópften" und mit Sahneháubchen verzierten. Die Chefin hátte verlangt dass die in die Tonne wandern. Ich knabberte an den knusprigen Stúcken, die Bewohner bekamen die weichen...



Montag, sonnig. Tote Hose. Nach der vergangenen Woche sehr erholsam.

Dienstag, sonnig. Ich hatte ein Employee Forum der Staff Reps in der Arbeit. Die Chefin droht immer wieder mal damit, dass sie mich fúr die Arbeitsgruppe fúr die People Strategy "freiwillig" melde - wenn ich bedenke dass sie ohnehin úberall ihre 2 Cents beisteuert ginge das dem SMT bestimmt bald auf den Wecker...alle von einer Einrichtung? Ist ja nett wenn sie von den Angestellten hóren, aber da wáre etwas breiter gefáchert garantiert lieber gesehen. So mischen wir bereits zu zweit bei den Staff Reps mit und in der Arbeitsgruppe fúr den Essens-Service auch. Vieles dessen, was sie auf der Agenda hatten, betrifft nur die HQs und Arbeiten von Daheim. Da stehen sie bald wirklich Einigen auf dem Senkel mit dem, was nun in den Policies verschárft wird. Es fallen erstmals die Worte "Betrug", "gross misconduct" und "fristlose Kúndigung" im Zusammenhang mit falscher Abrechnung von Flexizeit und Urlaubstagen...nur eine policy, zu der wir Feedback von den Einrichtungen einholen sollen, hat es wahrhaftig in sich.



Mittwoch
, sonnig. Die Zeichen standen auf Sturm. Die anderen Einrichtungen bekamen erstmals die Ánderungen der Regelungen um Selbstisolierung nach einem Auslandsaufenthalt zu lesen. In der steht, dass Búroangestellte im Home office in der Selbst-Isolation arbeiten kónnten und bezahlt wúrden, wáhrend Angestellte an der "Frontlinie" dafúr Urlaubstage nehmen mússten. Also fortan Angestellte zweiter Klasse, als "essential keyworker", die die gesamte Pandemie und durch alle Lockdowns durchgearbeitet haben mit vielfach erhóhtem Arbeitspensum, auf das Risiko hin sich selbst und andere anzustecken. SMT hatte keine Ahnung, was sie da losgetreten haben! Die emails kamen in einer Lawine und reissen nicht ab...und alle sagen dasselbe: Wie kann HQ es wagen?!
Lobhudeln und um den Bart schmieren wie stolz sie auf ihre Keyworker seien, und sie dann dafúr bestrafen, dass sie an der "Frontlinie" arbeiten...sie werden den Tag reuen, an dem sie um Feedback gebeten haben. Jede einzelne email werden wir ihnen weiterleiten, nur damit sie das Ausmass dessen einschátzen kónnen, was sie da verbockt haben. 

Donnerstag, sonnig. Fortbildung, Customer Service. Scheinbar habe ich nun einen neuen Kumpel namens Ambrish, der fúr das College arbeitet - "Freunde, schón dass Ihr zurúck seid, ich habe Euch vermisst." Nach einer 5-Minuten-Pause im Zoom-Workshop. Okaaayyyy...dieses Mal war Kollegin Nr.2 mit von der Partie, das machte das Ganze unterhaltsam. Abgesehen von meinem neuen besten Freund, natúrlich. :D Ich habe im Prinzip nie etwas gegen Fortbildungen, nur warum sie fúr diese bezahlen ist mir ein Rátsel, sie dauern einen halben Vormittag und ich brauchte die nun wirklich nicht. Wáhrend sie die, nach denen wir fragen weil wir sie gerne hátten, nicht bezahlen wollen. Wieder einmal trauen sie uns nicht zu, das selber besser beurteilen zu kónnen als sie von ihren Búros aus. Mandatorische sind ja ohnehin abgedeckt, da kónnten sie uns doch die genehmigen, die tatsáchlich von Nutzen wáren fúr unsere tágliche Arbeit. Und das kónnen wir sehr wohl einschátzen.



Freitag, kúhl und wolkig. Ja, die Lawine hatte nach wie vor nicht Mal an Geschwindigkeit verloren, geschweige denn aufgehórt. Und zur Krónung rief am Morgen unser Chair der Einrichtungs-Staff-Reps an und sagte, sie habe einen Covid-Test machen mússen. Und danach ihren Boss angerufen und gefragt, was sie nun tun solle solange sie kein Ergebnis hátte. Und der sagte? Na?
"Arbeiten gehen."
Nur zur Erinnerung - wir arbeiten mit der am hóchsten gefáhrdeten Altersgruppe, von denen einige aus Gesundheitsgrúnden die Impfung nicht nehmen kónnen. Die Frau selbst gehórt zu den Hochgefáhrdeten. Und er sagt ihr dass sie zurúck in die Arbeit gehen solle...mir fehlen langsam die Worte dafúr, was in dieser Region vor sich geht, das ist wie der wilde Westen mittlerweile, sie tun und lassen was sie wollen! Das ist gegen die Regeln unseres Arbeitgebers und die der schottischen Regierung! Das náchste Disziplinarverfahren gerát ins Rollen...und wieder ist es einer der handverlesenen Favoriten eines Mannes, der dort oben scheinbar sein Kónigreich regiert. Bislang hat er Nepotismus, Verstoss gegen Arbeitsrecht, Diskriminierung und nun Verstoss gegen Corona-Legislatur abgehakt - ich bin gespannt was er sich noch alles leisten kann, bevor er das Disziplinarverfahren am Hals hat.

Nun noch einen Kaffee mit Andrea, bevor ich mir die náchsten emails durchlese...

2 comments:

  1. Ja, frau/man bekommt nie die Fortbildungen, die frau/man wirklich nützlich sein könnten und darf seine Lebenszeit auf solchen herumsitzen, die absolut nichts bringen, den Arbeitgeber viel Geld kosten und wohl ein gutes Gewissen bringen. Ansonsten stehen mir die Haare auch zu Berge, wenn ich solche Anordnungen hören in einem Metier, in dem Verantwortung für das Wohl von Menschen gefragt ist. Unglaublich! Aber hier ist es ja auch nicht anders und man gibt dem Chaos jegliche Chance...
    Alles Liebe!
    Astrid

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  2. Da sind ja etliche Lawinen bei Euch unterwegs. Hoffentlich wird da mal durchgegriffen, sonst leiden wieder einmal die Schwächsten auf allen Seiten.
    Liebe Grüße
    andrea

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