Morgens wartet die Stubentigerin auf Futter in ihrer gefáhrlich-wilden Art...:D Frau fúrchtet regelmássig um Leib und Leben, wenn sie sich in der Frúh ans Bett pirscht und um Streicheleinheiten bettelt hungrig knurrt.
Eine Viertelstunde vor meinem Abreitsbeginn muss ich den Mann aus dem Tiefschlaf holen, damit ich nicht zu spát dort antanze. Das passiert nicht alle Tage. Ich bin nach dem Frúhstúckskaffee wach trotz 4 Stunden mangelnden Schlafs.
Eine Minute vor Schichtbeginn treffe ich in der Arbeit ein. Das Auto guckt etwas grimmig aus der Wásche...
Erste Tat: Feuerpanel-check, "on site" schalten, Telefon voicemail anhóren, Computer hochfahren und emails fúr Incident Reports checken - keine mail und kein Report, gut. Náchster Schritt: Alles aufschliessen.
5 Minuten spáter grússt mich dieser Anblick aus dem Búrofenster und es ist klar, dass das ein langer Morgen wird...Rechts die "Vorhut", links die Raritát auf die wir seit 17 Stunden gewartet haben. Das ist das Leben 101 mit Krankenháusern in "Code black" wegen Covid, also spart Euch Euer Geschwurbel und Anti-Impf-Gedóse, wir am harten Ende der Realitát kónnen diesen Schwachsinn nicht mehr hóren.
10 Minuten nachdem die Raritát auf dem Weg in ein úberfúlltes Krankenhaus am Rande seiner Kapazitát ist, erreicht mich ein Anruf unseres Notfalldienstes dass eine Bewohnerin um Hilfe bat bei ihrem "sure call", also mache ich mich auf den Weg in den zweiten Stock. Und verbringe weitere 1 1/2 Stunden damit, die NHS direct Helpline fúr sie anzurufen, um ihr einen Arzt im Notdienst zu organisieren. Eine Stunde davon bin ich in der Warteschleife.
Siehe oben.
Die Kollegin rettet mich vor dem Schwummrig-werden mit einem weiteren Kaffee und dem ersten Essen des Tages, das sie mir wortlos vor die Nase setzt, 15 Minuten vor dem Mittagessen der Bewohner.
Nach dem Mittag kann ich dann endlich alles Andere in Angriff nehmen, was heute noch ansteht. Das ist nicht wenig und sollte alles abgehakt werden. In der náchsten Woche stehen eine Fortbildung, ein Afternoon Tea und das erste Meeting úber die Umstrukturierung unseres meal service an, allesamt arbeitsintensiv und zusátzlich zu allem Úblichen.
Der Koch stellt mir ebenso wortlos ein Mittagessen und diese Schússel auf den Tisch. Sie wollen mich wohl mit Nervennahrung versorgen.
Letzter check des Tages. Den habe ich an jedem anderen Sonntag seit Stunden erledigt, diesen Sonntag kam ich eine halbe Stunde vor Schichtende dazu, als bereits das Abendessen serviert wurde.
Das Begrússungskommittee steht bereit bei meiner Heimkehr. Ganz uneigennútzig hat sie úberraschenderweise genau dann Hunger, wer hátte das gedacht. :D
Ich auch.
Mehr sammelt wieder Caro.
Hab etwas die Luft angehalten angesichts der bedrückenden Verhältnisse im Gesundheitswesen. Frau will ja, dass den alten Herrschaften geholfen wird und nicht das Finale ansteht. 17 Stunden ist eine stolze Wartezeit, ich möchte nicht wissen, wie das hier ist. Meine Nerven würden da zerplatzen...
ReplyDeleteIch hoffe, heute ist ein neuer Tag mit weniger nervenaufreibender Verantwortung...
Herzlich
Astrid
Puh, was für ein Tag! Dann war aber hoffentlich Entspannung angesagt!
ReplyDeleteLiebe Grüße
Andrea
Das Begrüßungskomitee ist jedenfalls sehr sympathisch. Ich kann das Geschwurbel auch nicht mehr hören. Ich merke, dass ich immer aggressiver werde.Dir wünsche ich jedenfalls gute Nerven und ganz viele nette Kolleginnen.
ReplyDeleteLG
Magdalena