Samstag, sonnig. Den Vormittag verbrachten wir auf dem Flughafen Brandenburg, nachdem wir zweimal gefragt wurden ob wir die Mánner dort abholen wúrden. Sie kamen an diesem Morgen nach. Ihr Flug war eine Stunde spáter als unserer und der Mann fuhr mit dem eigenen Auto statt mit dem Taxi, aber er stresst gerne vor einem Flug und so enden wir úblicherweise drei Stunden zu frúh am bag drop...mit dem Sohn im Tandem? Bei der Hitze hier? Ging alles relativ gut ab, auch wenn der Sohn ab und an aussah wie ein Pfleger, der dem Vater erkláren musste wie die Neuzeit funktioniere...waren beide zu múde zum Streiten. :D Nach einem Pistenstopp im Mickey Ds liessen wir die zwei allein unsere Schritte vom Vortag nachvollziehen, wáhrend wir Schlaf nachholten. Im Hintergarten wurde hier abends in die Nacht hinein gefeiert, mit DJs und Trockeneisschwaden. Unser Schlafrhythmus war etwas perfunktorisch, gelinde gesagt.
Sonntag, sonnig, heiss. Die Familie traf sich beim Frúhstúck zur Planung. Angesichts der Temperaturen waren wir uns einig, dass ein Grossteil des Tages in verschiedenen Gebáuden verbracht wúrde. Museen sind nicht nur fúr Regentage. Um 10 Uhr flúchteten wir bereits ins Sealife Center am Alexanderplatz, weil's da dunkel und kúhl war. Mir gefiel die Bemalung aller Wánde, da hat sich wer Múhe gegeben. Das Center hat den gróssten freistehenden Aquadom der Welt, der mitten im Radisson Hotel steht und in den ein Aufzug hochfáhrt. 22cm dicke Plexiglasscheiben mit 33.000 Litern Meerwasser und Fischschwármen, die vor Hotelzimmerfenstern herumschwimmen...ein Zitroneneis und eine Monsterbrezel spáter wanderten wir zum Lustgarten ins Neue Museum. Das hatte sich das Tochterkind unter den fúnf Museen der Museumsinsel ausgesucht - Rómer, Etrusker, Griechen und Ágypter, u.a. die Búste der Nofretete. Schón. Und vor allem schón kúhl...
Montag, sonnig und heiss. Nach dem Frúhstúck reisten wir weiter. Wir fuhren zum Hauptbahnhof fúr den ICE Nr.1 von Berlin nach Frankfurt, der etwa vier Stunden unterwegs sein wúrde. Im Anschluss nahmen wir in Frankfurt den ICE Nr.2 von Frankfurt nach Stuttgart, der nicht so lange unterwegs war. Es nahm trotzdem den ganzen Nachmittag in Anspruch, aber klappte reibungslos. In Stuttgart angekommen ereilte uns dann námlich die Nachricht, dass genau unsere Bahnlinie zur Weiterfahrt gesperrt war nach einem Notfall. Familie textete die Umstánde: Eine junge Frau mit Kopfhóhrer auf und Handy in der Hand war vom Zug erfasst worden weil sie zu dicht am Bahngleis entlangging. Die Notárzte arbeiteten an ihr da sie natúrlich schwer verletzt war. Der Zug stand mit zerschmetterter Scheibe 2 Stunden lang auf der Stelle und wir sassen fest, bis sie nach 22 Uhr die Strecke wieder freigaben. Es war ein langer Tag.
Dienstag, sonnig. Ruhetag.
Mittwoch, sonnig, heiss. Wir erkundeten die Heimat wieder, die wir nun einige Jahre nicht mehr gesehen hatten und es hatte sich doch ein Bisschen was verándert. Einige Láden gab's nicht mehr. Und die Bepflanzung wird zunehmend tropisch, vom blúhenden Oleander úber Palmen bis zu Bananen...kein Wunder bei solchen Temperaturen. Noch wurden wir die Schicht Sonnencreme mit LSF 50 nicht los. Der Mann beschwerte sich nach einer Stunde, dass das kein Wetter fúr einen Schotten sei, viel zu warm: Nach einer Stippvisite in einer kúhlen Kirche aus dem 12. Jahrhundert fanden wir Schatten unter dem Sonnenschirm des Eiscafes. Auch Kirchen sind nicht nur fúr Regentage :D Diese war frisch restauriert, die Wandmalereien strahlten im selben Lapis-Pigment wie die der Ágypter im Neuen Museum in Berlin...wunderschóne Farbe, sehr edel. Abends besuchten wir Familie, um endlich das Geschenk zu úberreichen das wir sonst links úberholt hátten.
Donnerstag, sonnig, heiss, spáter mit Gewitter und Unwetterwarnung. Seele baumeln lassen in der Hitze, es war so schwúhl dass der Mann nicht vor die Túr wollte nachdem er vom Bácker heimkam am Morgen. Die Sonne habe ihm auf den Pelz gebrannt. Um 19 Uhr kam das angekúndigte Gewitter mitsamt des angekúndigten Unwetters in Form von Hagelkórnern, die uns schlagartig die Sicht auf die Nachbarháuser nahmen...die Frage des Tochterkindes, ob wir wieder zu Besuch gingen am Abend, erledigte sich damit von selbst. Denn dann ging die Welt unter...tropische Regenmassen fielen vom Himmel, der Mann záhlte die Blitze die zu einem Zeitpunkt alle 5 Sekunden zu sehen waren und die schottische Familie erlebte erstmals das Echo hier in der "Ecke", die auf drei Seiten von Bergen umgeben ist - der Donner hallte nach wie eine Explosion. Heureka! (Ich kannte das ja von Kampfflugzeiten der GIs, wenn die kurz vor den Bergen die Flugzeugnase hochzogen und der Krach eine Minute lang ausgesessen werden musste.) Dem lauschten wir die halbe Nacht...
Freitag, kráftige Regenschauer mit Sonne spáter. Die Gárten hatten es abbekommen, die Gurken der Familie waren zerfleddert und mussten vorzeitig geerntet werden. Laut Nachrichten war die Region eine der am stárksten betroffenen mit Úberflutungen und Erdrutschen. Kein Wunder bei dem was da alles die Hánge runterlief. Die Feuerwehr hatte zu tun. Wie immer gilt: Kónnte schlimmer sein. War auch schon schlimmer in vergangenen Jahren. Diese Entwicklung zu den mega-heissen Sommern mit den entsprechenden Unwettern gibt auf alle Fálle zu denken...das war erst fúr 2050 vorausgesagt, findet aber jetzt schon statt: Ich bin froh dass unser Haus daheim karbonneutral ist, nun sollten wir es in den negativen Bereich drúcken.
Nach dem Kaffee in Berlin sehen wir was wir heute in der Hitze treiben.
Das hört sich ja mega anstrengend an, dieses Wetterchaos. Hoffentlich ihr könnt die Zeit trotzdem genießen.
ReplyDeleteLiebe Grüße
Andrea
Abenteuerurlaub in Germany inklusive Bahn- und Feierchaos und dem inzwischen üblichen Sommer(un)wetter? Ich hoffe, es hat auch genießbare Momente!
ReplyDelete❤️lich
Astrid