Saturday, 9 July 2022

The week that was

 

Dreikaiserberg

Samstag, sonnig. Es fing mit einer leichten Brise an, daher nahmen wir uns den Unesco-Geopark vor der Haustúr vor. Bei jeder Visite ist der Pflichtbesuch, da ich schon als kleines Kind von meinem Opa immer wieder auf die Berge geschleppt wurde als er noch kein Geopark und archáologische Ausgrabungsstátte war. Zu der Zeit war der versteinerte Baum einfach ein Stop auf dem Weg, inzwischen ist er den Umwelteinflússen zum Opfer gefallen. Es war eine merkwúrdige Entwicklung der letzten Jahre, in denen das was ich als selbstverstándlich kannte plótzlich zu Kulturerbe bzw. geschútzter Natur und Landschaft wurde, erst unter EU-Regulierungen und dann gar von der Unesco ausgewiesen. So kann's gehen...und ab und an ist nun sichtlich dass manche Besucher deshalb darauf aufmerksam wurden - sie studierten die Informationstafeln um sich ihre Route zu wáhlen. Wir trafen dort eine Tante, die ich seit úber 20 Jahren nicht mehr gesehen hatte, und verbrachten den Rest des Tages mit ihr. Wir stellten fest dass wir im selben Schullandheim waren (mit 10 Jahren dazwischen) und sie zeigte mir Fotos von Aron Strobel (Múnchener Freiheit) in seiner Schulband, mit dem sie zur Schule ging :D

Sonntag, sonnig, heiss. Hier spielte sich ein 2-Tages-Rhythmus ein - einen Tag unterwegs, den náchsten musste der Schotte ruhen..."zuviel heiss". Da konnte er sich glúcklich schátzen dass wir nicht ankamen als es noch 38 Grad waren. Das Leben spielte sich im Garten ab. Am Vortag waren wir deswegen auf den bewaldeten Berg geflúchtet, weil dort eine Brise die Lage ertráglicher machte. Beide mánnlichen Familienmitglieder verschliefen den Tag, war ja auch Ruhetag in Deutschland - das ist in Schottland nicht der Fall. Der Rest der Familie lag lesend in Gartenstúhlen herum, bevor wir des Abends wieder Verwandtschaft besuchten. Das legten wir Dank aktueller Wetterlage auf den 20 Uhr - Zeitpunkt, damit wir nicht unterwegs zu schmelzen anfingen...so eine Siesta hat was! :D  





Montag, sonnig, heiss. Wir hatten Pláne... ab dem Freitag der Vorwoche fand erstmals seit Corona wieder eine Messe in der weiteren Umgebung statt, bei der auch andere Verwandtschaft zu Besuch war. Deshalb machten wir uns auf die Rundreise. Was morgens noch bedeckt war wich bis dahin dem stechenden Planeten...Ich hielt es einige Stunden aus, aber als das Stadium erreicht war an dem man auf meinen dunklen Haaren Spiegeleier braten konnte musste ich kehrtmachen. Waren sowieso zuviele Leute fúr meinen Geschmack. Ich bin nicht so der Fan davon, mich durch Trauben quatschender Zeitgenossen quetschen zu mússen, die natúrlich immer mitten im Weg stehen um ihr Schwátzchen zu halten. Wir sagten kurz "Hallo" zur Verwandtschaft, sahen die Bayern von jenseits des Weisswurstáquators in Dirndl und Lederhosen flanieren und kauften drei Dinge, das reichte mir vóllig. Nebenbei bekamen die Kinder eine rare Landschaft zu sehen: Wacholderheide auf einem geologischen Grund, der nicht oft zu finden ist in deutschen Landen. Was unsereins in der Schule natúrlich nie zu hóren bekam. Unterwegs kamen wir auch an einer Burg vorbei in der ich mal zum Praktikum war, bevor wir in einer Eisdiele Halt machten. Zu Abend hatte ich endlich mal wieder Rigatoni Mafiosi, die bekommt frau nicht úberall. Der Mann verstand das erst falsch und fragte, ob die Pizzeria Mafiosi gehóre - angesichts des Bentleys und des Ferraris davor vielleicht...

Dienstag, sonnig, heiss. Wir dachten halbherzig an ein Ausflugsziel, aber ein Gang in den Garten genúgte vóllig, um das schnell wieder fallenzulassen...nicht ohne mitreisenden Schatten mit voller Klimaanlage und wassergekúhlten Sandalen, wie mein Deutschlehrer mal gemeckert hat weil bei uns im Gymnasium die Temperaturen zwecks Hitzefrei routinemássig im Keller gemessen wurden (das hatte Methode). Der Mann versuchte des Nachmittags uns in die Eisdiele zu bewegen, die ihm am Vortag entgangen war weil er daheim blieb - ich lehnte dankend ab, das Tochterkind auch nachdem sie kurz vorher im Supermarkt war und sich heimgeschleppt hatte. Der Sohn quittierte das mit dem Satz dass man doch gerade wegen der Hitze Eisessen gehe, trat drei Schritte vor die Haustúr und úberlegte es sich postwendend anders. "Viel heiss"? Am Ende wurde mann allein zum Kartoffeln kaufen und zum Gockelwagen geschickt. Der hatte unser Abendessen auf dem Spitrost drehen: Familientradition - nur war mir nun wirklich nicht nach warmer Mahlzeit, mir reichte der Kartoffelsalat.


Rigatoni Mafiosi


Mittwoch, sonnig warm, nicht ganz so heiss wie bisher. Das Ausflugsziel vom Dienstag stand auf dem Plan - ebenfalls ein geologischer Landschaftsstrich, der etwas seltener ist: Dolomitenfelsen aus dem Jura, die nach der Erosion des Kalksteins drumherum in der Landschaft stehen wie von Fingal verteilt...es ist ausserdem ein Naturschutzgebiet, ein Teil des Geoparks und der Meteorkrater-Landschaft. Wir sahen jede Menge Schmetterlinge, das freute mich, auch wenn die Bláulinge nie stillhalten wollten fúr ein Foto. Das Tochterkind ist bei Schmetterlingen besonders beliebt, sie hatte wieder einige auf sich sitzen. Wir gingen ein gutes Stúck den Lehrpfad entlang, bis uns die Hitze zuviel wurde. An den ausgesetzten Stellen wurde es reichlich heiss, obwohl niedrigere Temparaturen angekúndigt waren und wir frúher losgingen. Ich musste heim...Dort war das trendende Thema "Kann man an Schadenfreude sterben?", als wir zusahen wie in London ein MP nach dem anderen zurúcktrat und die Regierung implodierte...wer einen Clown wáhlt bekommt einen Zrkus. Die Anzahl an Menschen auf Twitter, die den Champagner auf Eis hatten liess sich nicht mehr úberblicken.

Donnerstag, wechselhaft mit einigen Regentropfen. Wir hatten Karten fúr eine Stunde Sterngucken im Planetarium. Im "Anlauf" hatten wir aber erst wieder Spass mit der Bahn...die fuhr nur die Hálfte der Strecke, danach mussten wir unverhofft drei Gleise weiter zur S-Bahn rennen, die dann wegen úberfúllter Waggons und zu spáter Abfahrt zur Bimmelbahn wurde...jede Menge Verspátung weiter schickte uns dann das Bahnprojekt mit der Kirche ums Dorf auf dem Weg zum Planetarium. Meine Gúte. Eine Stunde Nordlichter und Sternenhimmel kamen da gelegen. Danach wagten wir uns ins náchste Abenteuer: die Strasse úberqueren zur Staatsgalerie. Auch nicht mehr so einfach :D Scheinbar bauen sie dort einen Landeplatz fúr Raumschiffe...Kunst und Kultur abgehakt landeten wir im Restaurant mit Bossa Nova-Beschallung und Salat mit Maultaschen (?) und "echten" Linsen mit Spátzle, die zu wenig nach Essig und Nelken und zu súss (?) schmeckten. Oh well. Irgendwie hatten wir dann alle genug und machten uns auf die Abenteuerreise nach Hause.




Freitag, sonnig. Familientag. Soll heissen: Schokocroissants zum Frúhstúck, Macaroons zu Mittag, Erdbeer-Rhabarber-Streuselkuchen hinterher und ein Bananen-Split um 4 Uhr, vor dem Abendessen bei der Familie. Da konnte man mich heimrollen...kurz vor dem Abflug noch etwas Extra-Gewicht, so muss es sein. Oh - und ich bekam eine SMS der Chefin, die mich nach Úberstunden fragte...:D

Nach dem Kaffee mit Andrea brechen wir auf zum Flughafen.

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