Samstag, sonnig. Der Tag war so voll dass ich erstmals vergass, den Samstagsplausch zu verlinken...Grillfest mit 40 Gásten, einem Sánger und Karaoke, da die Bewohner sich Abwechslung wúnschten. Wir waren am Aufbauen den Morgen úber, in der Kúche lief eine militárisch organisierte Operation ab und Helfer schwirrten durch die Ráume oder zum Supermarkt, je nach Bedarf. Der Grill wollte erst "Feuer fangen" als wir einige Task sheets darin verheizten. :D Ab 1 Uhr mittags trudelten die Gáste ein und es wurde angegrillt. Bei dieser Gelegenheit fanden wir den "Haus-Cocktail", einen Mix aus Pfirsichschnapps, Vodka, Preiselbeersaft und Limonade, mit Limonenspalten serviert - nennt sich "Woowoo", wobei wir kráftig gestreckt haben...und die die trinken mochten den sehr, fruchtig und leicht sagten sie. In den Worten einer der Social Club-Dignitáre: "Surely our place has got to be the best of them all!" Solange sie das denken machen wir etwas richtig, schátze ich. Nach Feierabend ging es weiter mit dem Feiern, wir waren essen zu fúnft und das Dessert wurde gar spendiert vom Restaurant zur Feier des Tages.
Sonntag, sonnig. "The aftermath"...ich kam in die Arbeit und die Vorsitzende des Social Clubs wuchtete bereits Móbel zurúck an ihren Platz und wirbelte dann mit dem Staubsauger durch die Ráume. Das kam mir gerade recht, denn ich hatte eine Kúche zu putzen, die am Vortag doch sehr gelitten hatte. Das Putzwasser war dunkelbraun...Melonenkerne úberall unter den Edelstahleinheiten. Ich hatte die Kóchin nur halbtags, das Abendessen úbernahm ich selber. Zwischendurch hielt ich Gespráche mit dem Notrufdienst úber eine warden call unit an der Wand des Speiseraums, bis die verstanden hatten dass ich allein war und in der Kúche. Ich sollte eine Dame im Aufzug begleiten, die sie am vorherigen Tag schon dreimal pro Mahlzeit gerufen hatte und an diesem Tag auch wieder, weil sie nicht ganz versteht dass das nur fúr Notfálle ist. Und alle 5 Minuten ihre Meinung ándert. Welcome to our day! :D Die Anzahl an Bewohnern, die von Mittag auf Abend vergessen dass das Essen an die Túr geliefert wúrde, da ich mich nunmal nicht vierteilen kann, nimmt auch stetig zu. Das hat etwas mit dem Voranschreiten der Zeit zu tun...
Montag, sonnig, orange Wetterwarnung fúr Hitze. Ich hatte die Kóchin nur bis zum Mittagessen. Aufgrund der Hitze ánderten wir das Menú und servierten einen grossen Salat mit Aufschnitt je nach Gusto und Kroketten. Das ging gerade so was den Appetit der Bewohner betraf. Und ein Eis hinterher. Die Meisten gingen nicht vor die Haustúr...Im Garten sassen nur die Sonnenanbeter unter dem Sonnenschirm und der Pagode. Ihnen lieferte ich eine Kanne "gestreckten" Orangensaft mit vielen Eiswúrfeln...Ich war auf der Jagd nach unseren Ventilatoren, wir haben zwei fúr den Tisch und einen grossen freistehenden. Ich hórte mir immer wieder einen Kommentar an dass es zu heiss sei zum Arbeiten, bei Temperaturen eines normalen deutschen Sommers (=30 Grad) - watch and learn! :D Hier musste ich wenigstens nicht in einem heissen Zug heimfahren, in dem ich an den Sitzen klebenblieb. Oh, die Freuden des Pendelns!
Dienstag, sonnig, orange Wetterwarnung fúr Hitze. Einfúhrung fúr die neue Kollegin. Das heisst an meinem Ende mir den Mund fusslig zu reden fúr einige Stunden, und an ihrem Ende sich mit Information bombardieren zu lassen bis das Hirn wegen Úberlastung abschaltet. Wobei frau zuschauen kann. Weshalb ich zu allen sage dass das kein einmaliges Ereignis ist und danach abgehakt, sondern ein Prozess. Vieles wird sie erst verstehen wenn sie ganz praktisch damit zu tun hat, das ist normal. Immerhin, sie hat Humor, das ist die wichtigste Voraussetzung fúr unsere Klientel :D Die Ventilatoren und die Air Con im Speiseraum liefen auf vollen Touren. Wir haben Air Conditioning aber wir waren noch nie extravagant damit, das ist etwa das dritte Mal in 8 Jahren dass die lánger eingeschaltet wurde. Nur wenn es sich nicht vermeiden lásst...Spáter sahen wir mit Blumen und Geschenk bei der Schwiegermutter vorbei, weil sie an ihrem 85. Geburtstag nicht daheim war. Da wollte sie stattdessen die "Great Tapestries of Scotland" in Galashiels sehen, ein Gemeinschaftsprojekt von 1000 Sticker/innen. Sie umfassen die Geschichte Schottlands seit der Eiszeit.
Mittwoch, erst bewólkt, spáter sonnig. Der Tag war angenehm den ganzen Vormittag úber, bevor die Wolken sich aus dem Staub machten und der Sonne das Feld úberliessen. Wir lasen und hórten was wir einerseits nur ungláubig und kopfschúttelnd quittieren konnten, was uns andererseits aber nicht im Geringsten úberraschen wúrde...es sah danach aus als ob die Partei der Conmen die zweitdúmmste Frau in der Politik zum neuen PM wáhlen wúrde. Weil, und da machte das Ganze furchterregenden Sinn, dann de Pfeffel der Deputy PM sein kónnte und durch die unfáhige Tante weiterregieren. Sie ist so "langsam" dass Putins Team ihr die dubiose "Ehre" erwies, dass sie ihre nukleare Drohung an Europa zu verantworten habe. Da sie ihren Beratern nicht zuhórte. In den Debatten glánzte sie damit, dass sie ihre leidenschaftliche Rede in die falsche Kamera lieferte und bei ihrem dramatischen Exit in einem Raum mit einer Túr die Túr nicht fand. Kónnen die vergreisten Parteimitglieder so einfáltig sein? Ja, ohne jeden Zweifel.
Donnerstag, bewólkt, spáter sonnig. Der Nachbar hatte den grossen aufblasbaren Pool im Garten mit Wasser gefúllt, es ging nur niemand rein. Als wir aus dem Urlaub kamen hatte er sámtliche Báume in seinem Garten abgeholzt, wie vor Jahren angekúndigt mit dem Kommentar "Ich hasse Báume, Ihr werdet eine grosse Veránderung sehen wenn ich fertig bin." Yep, sieht kahl aus. Ich traf das Tochterkind und die Schwiegermutter im Cafe fúr einen Fika und etwas Geschnatter, bevor ich einen Abstecher in einen Laden machte mit den Scheinen aus der Geburtstagskarte: Schnieke schwarze Sportschuhe mit Memory Foam Fussbett kamen mit nach Hause...dieser Tage stehe ich vor all dem úblichen Kram und er ódet mich an, ich habe genug Zeug daheim. Bequeme Schuhe dagegen? Her damit! Auf Reisen hatte ich andere Scheine in Earpods investiert, klein aber oho. An der Bushaltestelle sah ich dann ein vertrautes T-Shirt aus der Ferne - schwarz mit einem teal und bronze-glánzenden Elefantenmotiv vorne drauf. Das hatte ich vor Jahren gekauft, aber Anfang diesen Jahres der Kollegin geschenkt, weil ich es nie anziehen wúrde (ármellos, nicht mein Ding sondern ihres). Im T-Shirt steckte die Kollegin! Sie war ausgebúchst, allein, weil sie seit dem Schlaganfall und der Sepsis zu Tode bemuttert wurde...:D Sie stóhnte úber Krankenhaustermine noch und nócher, aber sie sah fitter aus als ich gedacht hátte. Wir freuten uns!
Freitag, regnerisch mit sonnigen Abschnitten. Wir mussten ein Haustúrschloss auswechseln lassen, nachdem einer Bewohnerin nach einem Krankenhausaufenthalt ihre Schlússel abhanden gekommen waren. Das ist immer die Gefahr bei Notfállen. Und wenn sie etwas dranhángen haben, das ihre Adresse preisgeben kónnte, mússen wir die Polizei anrufen. Alles so Dinge, die wir nicht brauchen...Die Kóchin laboriert seit fúnf Wochen mit einer schmerzenden Schulter herum, mittlerweile strahlt der Schmerz die ganze Wirbelsáule hinunter und sie bekommt immer noch keinen Arzttermin. Fúr Mittel gegen solche Schmerzen arbeitet sie in der richtigen Branche! Die Oldies brachten all ihre Heil- und Wundermittel daher, um ihr auszuhelfen. Sie roch wie eine mobile Apotheke als sie heimging. Wenn's hilft...
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