Samstag, bedeckt. Der Morgen stand im Zeichen der Wásche-slots, nicht ganz unerwartet. Einige liessen sich ausbúgeln, das war nicht schlecht wenn Bewohner einfach direkt tauschten, weil ihnen die jeweiligen Zeiten besser zusagten. Die Pfleger einer anderen Dame stiessen bereits in der ersten Woche auf die Ursache all dieser slots, da einige sich úber Regeln erhaben glauben und einfach tun was sie wollen. Nun kónnen wir das nur genau nachverfolgen :D Nach dem Mittagessen bereiteten wir fúr den Lady's Day Race Afternoon vor, der um 3 Uhr begann. 8 Rennen von je 8 Pferden, ein Lip Sync-Battle dazwischen und eine Tombola am Ende. Als wir heimgingen sassen sie alle noch in der Lounge und feierten weiter. Den Rest der Aufráumarbeiten verschoben wir auf den Sonntagmorgen. Immerhin nahmen wir fast £300.- ein fúr zukúnftige Feste.
Sonntag, Regen. Welch ein Tag...in der Arbeit erwarteten mich die Foto-Collagen der Chefin vom Vortag, ich hatte ihr meine Fotos geschickt. Die landeten bei der Dame, die den Facebook-Account des Arbeitgebers betreut. Ich schichtete die náchste Runde Tombola-Preise in den Bartrolley im Búro, die rollten wir am Freitag aus. Ich erledigte meine Routine-Arbeiten, suchte nach einem Piper online (da fand sich einer aus Sterling, der bereits fúr Princess Anne, die Sex Pistols und den Papst gedudelt hat - unser event wáre dann die Krónung seiner Karriere, wenn man der Chefin glauben darf :D ) und watete durch das Badezimmer einer Bewohnerin, die den Hahn aufgedreht liess und sich schlafen legte (da wir sie am Samstag alle "geschafft" hatten, es kursierten Gerúchte von Katern). Hátte sie das eine Stunde frúher getan wáre kein Wasser gekommen, denn einen Wasserrohrbruch hatten wir auch drei Stadtviertel entfernt. Und da sich alles um Wasser drehte, zúchteten wir uns einen neuen Wasserfall aus dem Úberlaufrohr in den Garten, der selbst nach vier Stunden eifrig weiter rauschte.
Montag, sehr windig. Es wurde definitiv Herbst, der Mann sah sich in den letzten Tagen genótigt, abends die Heizung fúr eine Stunde anzuwerfen. Obwohl er im Wollpulli unter der Bárenfell-Decke herumsass. Ich war hundemúde, das Veroppeln der Schmerzmittel an den Arbeitstagen (erst Paracetamol, 2 Stunden spáter Ibuprofen, im 2 Stunden-Wechsel ) machte sich bemerkbar. Nun musste ich das ausschlafen. Ich sah die Wohnung des Tochterkindes von innen, verwinkelt aber recht gross, mit zwei Schlafzimmern, einem Garten und einem Mini-Balkon, auf dem die Wásche trocknen kann. Noch herrschte Chaos, úberall Túten voller Zeug verstreut, aber das hat Zeit - sie arbeiten beide. Der Kúhl-Gefrierschrank fehlte ihnen auch noch. A. stritt sich gerade mit Virgin Media, weil das Equipment nicht funktionierte und sie etwa 17 security-Fragen stellten, A. kam nicht weiter als bis zum Nachnamen, weil der ein "double-barrel" ist (= z.B. Smith-Jones o.á.), der Bindestrich úberforderte sie vóllig am anderen Ende...
Dienstag, regnerisch. Das Auto musste zum TÚV, weshalb der Mann den Morgen úber im Haus der Schwiegermutter sass und auf den Anruf wartete. Den Zahnarzt hatte er auch am Nachmittag, wusste aber nicht mehr wann. Das Wetter war grauslig, Katze und Hund schliefen den ganzen Tag wáhrend ich mit Zoom herumtinkerte, damit mich auch jemand hóren konnte in der Fortbildung am Mittwoch. Die wurde neu beanraumt weil sie ein neues Performance Management Framework veróffentlichten am Donnerstag. Das Formular ist demnach noch viel extensiver als vorher und sie wollen 100% KPI erreichen (das sind Key Performance Indicators, fúr alle unter uns die sonst keinen envelope pushen oder blue sky thinken 😦). Wir sind gespannt. Ich weiss jetzt schon dass ich die ausfúllen muss, die Chefin wúrde den Computer zum Fenster rauswerfen. Und das Auto fiel durch beim TÚV, weshalb der Mann fúr den Mittwoch HO beantragen musste. Ein neuer Auspuff muss her.
Mittwoch, regnerisch, Sturmbóen, Warnung fúr starke Regenfálle. Meine Vorbereitungen waren erfolgreich, ich konnte problemlos einloggen und Zoom registrierte sogar Audio input. Und dann liess Zoom die Tutorin keine Dokumente teilen und warf sie raus, weshalb sie auf Teams umdisponierte. Und ich mit zwei Smartphones und dem Laptop dasass und versuchte, irgendwie in die App reinzukommen. 5 Versuche mit dem Company Portal waren erfolglos, daher folgte ich auf der privaten Seite des Arbeits-Handies (die dafúr vorgesehene Arbeits-Seite liess mich nicht rein) und installierte nebenher Teams auf dem Laptop ("Your Company Administrator wants access to your laptop - yes/app only?"). Das zeigte mir dann die Dokumente gross genug zum Lesen, wáhrend ich auf dem Handy den Ton und die emails verfolgen musste. Einfach geht anders. Der Mann telefonierte unterdessen im Schlafzimmer mit Peers und die Katze rannte dreimal zum Briefkasten der Haustúr, weil sie sich nun fúr den Wachhund hált. Ein Paket lieferten sie auch aussgerechnet an diesem Morgen. Das Auto war ebenfalls fertig, nur die Rechnung teilten sie dem Mann noch nicht mit.
Donnerstag, bedeckt, windig, die Sonne schaffte es nicht durch die Wolken. Der Mann arbeitete von daheim, daher traf ich die Schwiegermutter und das Tochterkind in der Stadt zum Brunch. Nach einer Stunde Schwatz ging das Tochterkind mit mir einkaufen, sie kaufte sich eine Bluse fúr die Arbeit, die sie selbst als "Muster eines grottigen Hotelteppichs" bezeichnete...die 70er scheinen "in" zu sein und die Muster auf der Stange lósten in mir das Bedúrfnis aus, meine Augen zu spúlen. Ich fand das in den 70ern schon grausam, diese Farbkombi von dunkelbraun, senfgelb und orange in psychedelischen Mustern kann ich nicht ab :D Erst vor Kurzem amúsierte ich die Bewohner mit meinem knallrot gestrichenen Kinderzimmer von dereinst - man sollte meinen es kónnte nicht schlimmer werden - ich sage nur dunkelbrauner Teppich...Nachdem ich mich grúndlich geschúttelt hatte ging sie heim zum Wohnung einráumen, wáhrend ich noch in den Supermarkt abbog.
Are they trying to tell us something??? #BrexitBritain |
Freitag, windig, wechselhaft mit Regen spáter. Wir hatten den MacMillan Coffee Afternoon in der Arbeit, mit dem wir Spenden fúr die MacMillan Krebs-Krankenschwestern sammelten. Wir nahmen úber £600.- ein. Die Springerkraft wollte nicht dabei sein nach dem Race Afternoon am Samstag, sie sagte zu mir dass die Chefin an dem Tag zwei "strikes" von ihr bekommen habe und nach dem dritten habe sich das erledigt - sie werde nicht mehr fúr uns arbeiten, zumindest nicht fúr die Chefin. Sie traf Event-Management-Chefin, die - áhhh - nicht nett ist...wenn ich dafúr bezahlt wúrde, wieviele Kolleg/innen das zu mir sagten in den letzten fúnf Jahren ("I'll come in for you, I won't come in for her" oder "I do it because you asked me, if she had I wouldn't", "I will help you, I won't work with her"), ich wáre reich. Sie wird total gestresst vor einem Event und entsprechend ungeniessbar, mit hochrotem Kopf herumpflaumend wenn etwas nicht so ist wie sie das geplant hatte. Dabei hat mein Team bewiesen dass sie sowas mit einer Vorlaufzeit von nur zwei Wochen perfekt durchziehen kónnen (zumal J. fúr diesen Afternoon Tea das Meiste fertig eingekauft hat, T. hatte das alles selbst gebacken und gepreppt innerhalb von sechs Tagen). Wenn man sie nur selbstándig arbeiten lásst...
Nach dem Kaffee geht es ans Aufráumen und Putzen der Reste vom Feste.