Saturday 30 December 2023

The week that was

 


Samstag, regnerisch mit kráftigen Windbóen. Ich war auf der Zielgeraden. Mit der Springerkraft und dem Agenturkoch. Der war sehr hilfsbereit, fror extra Róstkartoffeln ein fúr den Sohn der Bewohnerin, der von der Isle of Lewis kam um mit ihr Weihnachten zu feiern, nachdem sie noch nicht wieder fit genug war um das Haus zu verlassen (gebrochenes Becken). Und er bot mir an, dass er Mahlzeiten vorbereiten und einfrieren kónne nach Weihnachten, da ich vermutlich drei Tage lang keinen Koch haben werde in der ersten Januarwoche. Wir haben jede Menge Lammhack fúr Shepherd's Pie auf Lager...oder fúr einen Hotpot...Er bereitete bereits die doppelte Menge Suppe zu und fror die Hálfte ein. Das sei gar kein Problem. Dem Himmel sei Dank dass es ihm bei uns gefállt und er gerne zu tun hat. Die Krebskranke landete im Krankenhaus mit einer Entzúndung - sie war der Úberzeugung dass das vermutlich der Countdown werde: Das Krankenhaus werde sie ins Beatson úberweisen (Krebskrankenhaus) und das Beatson wúrde ihr ein Hospizbett organisieren. Eine andere Bewohnerin war auch immer noch im Krankenhaus, 97 Jahre jung. 

Sonntag, Regen. Die Kollegin und die Kóchin traten ihren Weihnachtsdienst an. Fúr mich war es Tag 10 vor den Feiertagen. Uns fiel auf wie still es war ohne Partei B im Gebáude, da auch die UnFreiwillge nun nicht durch die Gegend schrie wie sonst. Und wie wenig (= úberhaupt nichts) dieselben Beschwerer taten fúr die anderen stillen Mitbewohner, die ihnen sonst als Argument herhalten mússen wenn sie in ihre Schranken verwiesen werden. Ich gab drei Schachteln Schokolade "fúr die Kollegen" direkt an die Schulkinder weiter, weil niemand ihnen etwas als Dankeschón besorgt hatte fúr ihr Weihnachtssingen. All diese "Nebensáchlichkeiten" haben immer wir im Auge behalten. Den meisten Bewohnern war immer noch nicht klar was unsere Nicht-Beteiligung fúr sie bedeutet. Im neuen Jahr finden Festlichkeiten nur noch fúr den Essensservice statt - was mich nicht daran hinderte, das óffentlich zu machen. Sie haben schliesslich das Recht, sich spontan fúr ein Essen anzumelden...und so hatten wir eine Extra-Dame fúr den Steak Pie an Neujahr und fúr Burns Night am 28. Januar - die Mutter der UnFreiwilligen. Irony is officially dead.



Montag, regnerisch. 1. Weihnachtsfeiertag. Es fing ruhig an, der Junge schlief bis Mittags. Wir hatten keine Eile, die Geschenke liefen nicht davon. Kerze an, eine ruhige Kugel schieben mit dem Ultrabook und gemáchlich den zu grossen Puter in den Ofen schieben standen auf der Tagesordnung. Viel anderes tut sich da nie. Ich hatte nach wie vor Erholungsbedarf und wollte nur meine Ruhe haben. Der Junge tauchte gen Mittag auf und packte seine Páckchen aus, wir warteten auf das Tochterkind und die bessere Hálfte mit unseren. Irgendwann fiel mir ein, dass ich A. ganz vergessen hatte - in meinem Haus kein Problem: Sie liest gerne Krimis, ich hatte mehr als einen ungelesenen auf Lager der verpackt wurde bevor sie eintrafen. Don't sweat the small stuff. Das Essen war hit and miss, ich bin eben kein Fan von Truthahn und Rosenkohl und Wúrstchen in Speck. Ich hátte lieber Gulasch, Linsen und Spátzle oder was auch immer. Das Tochterkind ass nicht mehr mit, sie wurde mir bislang jedes Jahr als Begrúndung vorgehalten fúr den Truthahn. Die zwei trafen ein und blieben einige Stunden fúr Familytime. 

Dienstag, gefroren. 2. Weihnachtsfeiertag. Am Vortag hielt ich mich noch zurúck, aber nun war es Zeit fúr meine Wásche. Die sollte erledigt werden bevor ich wieder Vollzeit arbeiten ging in den stillen Tagen. Ich "entsorgte" die Schokolade der Feiertage, damit keine mehr im Haus war. Mein Bluttest kam zurúck von letztem Monat und der Arzt fand den nicht berauschend: Metabolic syndrom, soll heissen Insulin-resistent. Wenn der Mann einkauft kommt kein Gemúse úber die Túrschwelle, Rohzutaten sind Mangelware und Vollkorn ebenso, seit gut fúnf Jahren. Nun wurde er mit der Keule úber den Kopf geklobbert...fortan muss er seinen Autopiloten beim Einkauf umstellen. Ich begann vor einiger Zeit wieder deutsche Gerichte zu kochen, weil mir das Britische alles zum Hals heraushing. Da meldete sich wohl der Kórper zu Wort. Krombieraspatza - na, wer kennt die? :D Dienstag ist Cafetag: Ich nahm die heisse Schokolade ohne Schlagsahne und Extrasússe mit. Ich muss langsam zurúckschrauben...



Mittwoch, gefroren. Arbeit. Von nun an bis Ende Januar. An den letzten Urlaub erinnern nur noch die Fotos von Oban. Mir standen gleich zwei Area Manager ins Haus. Sie záhlten Geld. Und sahen sich die Hinterlassenschaft des Mannes an, dessen Wohnung wir damals aufbrechen mussten weil sie seit úber einem Jahr leer stand. Das war 2021...und ich dachte bisher dass sie zwei Rolex fanden - nein, es waren vier. Die zwei schwanten den halben Tag durch das Gebáude. Neugierigen Bewohnern sagten wir nur, dass sie im hinteren Búro arbeiteten. Das tun die Kollegen manchmal wenn sie unterwegs Internet und einen ruhigen Raum brauchen. Die Bestellungen wurde auch bereits auf den Weg gebracht, da zwischen den Jahren der Lieferant auch keine Mitarbeiter im Búro hat. Obst und Gemúse bestellen wir fúr eine ganze Woche statt zweimal pro Woche. Die Lieferung an diesem Tag bestand u.a. aus Fertiggerichten fúr kochlose Tage.

Donnerstag, Regen. Es schúttete den lieben langen Tag, Sturm war angesagt. Im Norden setzte es kráftig Neuschnee, die Autobahn Richtung Perth war gesperrt und einige Autofahrer sassen vier Stunden im Schnee fest. Wie das auf den Western Isles aussah will ich gar nicht wissen. Ich bekam wieder eine Rechnung fúr eine andere Einrichtung in Musselburgh - der Auslieferer litt an Frust und Faulheit, das liess sich an der Addresse ablesen. Das "Mussselburgh" fand ich am Schárfsten...klang wie Fauchen :D Vor dem Abendessen fragte ein Bewohner nach einem Covid-Test. Der sich in kúrzester Zeit als positiv herausstellte...traf ihn etwas aus dem Blauen. Die Springerkraft war danach am Desinfizieren wie besessen, in diesem Fall ein Glúckstreffer dass sie an diesem Tag arbeitete. Sturm Garret meldete sich am Abend auch zu Wort, mit Blitz, Donner, Bóen und jeder Menge Wasser.




Freitag, trocken. Am Sonntag sagte ich zur Kollegin, dass alle Dinge in Dreien kámen - eine Beerdigung hatte ich bereits hinter mir. Nun rief die Tochter unserer áltesten Bewohnerin an und teilte mir mit, dass sie am Vortag gestorben sei. Sie wolle das nur mir sagen, niemandem sonst - weder Kollegen noch Mitbewohnern. Ich schlug ihr vor dass sie Abends kommt und die Wohnung leert, da sind nicht viele andere Gesichter im Gebáude unterwegs. Sie vermeidet die meisten Anfragen auf diese Weise. Ich hatte passenderweise die Hinterlassenschaften des Bewohners vor mir, der damals durch das Netz fiel. Die Area Managerin wollte eine Liste dessen haben, was in den Kartons verstaut ist, sowie alle Info, die wir úber ihn finden konnten. Seine Sozialversicherungsnummer war da der Jackpot, die erschliesst alles was die Behórden úber ihn gespeichert hatten. In diesem Job wird frau auch noch zur "Heir Hunter/in", die Erbberechtigte aufspúren muss...

Nach dem Kaffee nehme ich die veganen, glutenfreien Schwarzwálder Kirsch-Cookies fúr eine Dame mit in die Arbeit, die sie an Neujahr als Nachtisch bekommt.

1 comment:

  1. Da muss wohl mehr Gemüse auf den Tisch! Puter wäre mir auch zu viel. Bei uns gab es wie immer Gans. Einmal im Jahr fettes Fleisch für mich.
    Ich mag gar nicht daran denken, wenn es so weit sein sollte, die Wohnung der Eltern auszuräumen.
    Rutsch gut ins neue Jahr und denke auch ein bisschen an dich.
    Andrea

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