Saturday 23 December 2023

The week that was

 


Samstag, trocken. Die Ruhe nach dem Sturm in der Arbeit...die Dame mit der Schwellung war im Krankenhaus, der Notarzt am Vorabend wollte ein Foto der Verletzung sehen bevor sie eintrafen, er bat uns die "GoodSam"-App auf dem Smartphone zu installieren, damit kann er die Verletzung "live" begutachten wenn wir die Kamera nutzen. Seine ersten Worte waren "broken femur", aber es stellte sich als zwei gebrochene Húften heraus. Sie konnten es nicht glauben, dass sie mit gebrochenen Rippen und zwei gebrochenen Húften selbst heimfuhr nach dem Sturz. Die andere Dame vom Wochenende davor hatte auch wieder einen Sturz in der Nacht - und rief keine Hilfe mit dem pullcord. Was ist das fúr eine Epidemie? Sie liegen lieber náchtelang herum als das Ding zu ziehen? Dafúr ist es in jedem Raum installiert! Die andere Dame, die diese Erfahrung machte, wollte nun ein Notruf-Pendant haben, das ich fúr sie programmierte. Kann nur besser werden...

Sonntag, Regen. Der Tag begann mit einer miesgelaunten Kollegin, die sich úber jeden Satz aufregte im handover. Die Kóchin schúttelte nur den Kopf - "What's with the attitude?" Ob's daran lag dass ihre Windschutzscheibe einen Knacks hatte nachdem sie das Auto erst seit drei Wochen hatte? Keine Ahnung. Im Meeting am Donnerstag hatten Area Managerin und freilaufender Chef der UnFreiwilligen die Linie in den Sand gezogen: Die Domino-Spieler, die Kollegin Nr.2 angeraunzt hatten weil sie die Tische decken wollte, hátten nichts im Speiseraum verloren. Niemand hátte etwas in der Lounge verloren wáhrend der Essenszeiten, und das beginne 15 Minuten vorher. Thank you! Dieselben Dominospieler sassen 5 Minuten vor dem Abendessen nach wie vor in der Lounge und spielten. Und unser stiller Beobachter, der dann normalerweise den Raum nicht betritt, hatte genug - er kam sich beschweren: "What's the point of putting up a sign when they just do what they want?" Er habe sich das jahrelang angesehen und angehórt und er habe genug, er wúrde sich nicht mehr zurúckhalten. Gut fúr ihn! Ich warf sie dann recht direkt aus der Lounge, in einem Ton den sie von mir bislang nicht kennen. Woraufhin sie mich nur schweigend ansahen und sich dúnne machten...



Montag, regnerisch. Mir schwante dass einige Bewohner enttáuscht wúrden, die auf singende Schulkinder warteten - der freilaufende Chef hatte der Krabbelgruppe abgesagt am Freitagmorgen, die trotzdem auftauchten. Weil er die Bewohner gefragt hatte welche Gruppe das sei, und die nannten die Grundschule, mit der wir kollaborieren. Er mailte die Schule, die dachte er habe den Schulkindern abgesagt, die Weihnachtslieder singen kommen...zuviele Kóche, die nicht nachfragen zur Sicherheit! So spielten sie eben wieder Dominos. Und der Bewohner vom Vortag setzte sich erstmals mitten in die Lounge, ihnen gegenúber mit Blick auf die Uhr...Ich bekam davon nichts mit, ich verbrachte die Mittagszeit in der Kapelle eines Krematoriums. Teil des Jobs...Diese Bewohnerin wurde von einem Dudelsackbláser gebracht, der Amazing Grace spielte. Er verabschiedete uns auch, mit Auld Lang Syne. On a cold and grey Glasgow day

Dienstag, regnerisch. An sich war es nicht als richtiger Arbeitstag fúr mich gedacht, aber die Springerkraft fiel aus und der Christmas Lunch stand an. Die UnFreiwillige schneite des Morgens ins Búro, ob Unterhaltung stattfánde, ein Bewohner habe sie darauf angehauen - und auf meine Bestátigung sagte sie , das sei zwar nicht vereinbart gewesen aber ach...hell no! Ich druckte ihr postwendend die Minuten des Meetings am 19. Oktober aus, in dem genau das vereinbart wurde. Und unterstrich sie mit Highlighter...und schickte dasselbe an die Area Managerin. Ich spiele nicht mehr, ich schiesse postwendend zurúck. Dass sie nicht lesen kann ist nicht meine Schuld, sie bekam dieselben Minuten kopiert im Oktober, die im Úbrigen auch zwei ihrer anderen Beschwerden addressiert hatten. Wir liessen uns nicht beeindrucken, wir bereiteten das Essen vor, servierten alles, begrússten eine hervorragende Sángerin und danach den Tuba-spielenden Enkel einer Bewohnerin. Und niemand beschwerte sich! Ich hatte eine halbstúndige Unterhaltung mit IT úber die plótzlich Passwort-geschútzten spreadsheets, mit denen wir stándig arbeiten - sie wollten wissen, wer die geschútzt hatte und warum...da sie das aus dem html code entfernen mussten.




Mittwoch, trocken. Der Computer machte seit úber zwei Wochen Mátzchen und unterbrach immer wieder die Internet-Verbindung - an diesem Morgen war es soweit, dass ich den Router abschalten musste um úberhaupt auf einen grúnen Zweig zu kommen. Zum Glúck herrschte Ruhe nach dem Fest, sie erholten sich langsam davon. Ich hatte einen Klempner im Haus und dann schneite ein Fire Panel Engineer herein, der sich das Schloss ansehen wollte, das wir quasi aufbrechen mussten. Ich hórte ihn daran herumdrehen, das klang genau so wie in der letzten Woche. Er nahm es heraus, zerlegte es , baute es wieder zusammen, probierte nochmal - und dann kam er und sagte, er músse ein neues einbauen. Wer auch immer das eingebaut habe hátte etwas vergessen, denn da solle ein quadratisches Teil in einer dreieckigen Óffnung greifen - quasi die Quadratur des Kreises. Nope, not happening. Und dann erklárte mir ein Herr der Finanzabteilung per email, dass einige Kástchen der spreadsheets geschútzt seien, ich solle versuchen die leeren Kástchen auszufúllen...hat der ein Glúck, dass er in Edinburgh im Búro sitzt!!! Ich schoss zurúck mit der Erklárung von IT und dass sie auf dem Laufenden gehalten werden wollen, weil sie wissen wollten, wer das getan habe, wann und warum.  

Donnerstag, gelbe Wetterwarnung fúr Sturmwinde. Es blies ordentlich úber Nacht, aber von entwurzelten Báumen war nichts zu sehen. Wir hatten ein Sozialkaufhaus im Gebáude, das die Wohnung der Verstorbenen leerte. Dabei lernte ich, dass selbst sowas scheinbar sauer aufstósst...diese B****** wúrden das verkaufen! Billig! Áhhh - ja, das ist der Sinn der Sache? Und im Gegensatz zu einem der Charity shops der British Heart Foundation, der sich die Rosinen herausgepickt hátte und dafúr bezahlt werden wollte, nahmen die alles mit. Weil andere Menschen das weiterverwenden kónnen. Ich weiss was ich bevorzuge...Die Krebskranke (Partei B) hielt Hof in der Lounge, sie hatte viel zu sagen, unter anderem beschwerte sie sich bitterlich darúber dass Partei A ja im Sommer wieder in den Garten kommen kónne um zu gártnern, wenn sie nicht mehr da sei...Kleinkrieg ums Gártnern? Hat sie sonst nichts anderes zu tun, nun da die Chemo sie schlauchte? Wie sich herausstellte bekam sie an dem Tag den Brief der Area Managerin, dass sie nicht mehr mit Partei A sprechen solle.




Freitag, trocken. Der Computer spielte nicht mit, seit Wochen warf er mich fast stúndlich raus und ich rief zum xten Mal bei IT an. Die nichtmal zurúckriefen...Ich musste zuerst die Bestellungen auf den Weg bringen, damit uns in der Weihnachtswoche nichts ausgeht. Vorsichtshalber wanderten drei der Fertiggerichte auf den Bestellzettel, die der Lieferant in Backblechmengen verkauft. Da ich nach wie vor keinen Agenturkoch fúr die erste Januarwoche hatte und so am 4. allein dastúnde. Fúr alle Fálle. Als der Agenturkoch des Tages davon hórte bot er an mir Gerichte in die Gefriertruhe zu packen, fúr alle Fálle. Was ich ebenfalls nicht ablehnte...in den Vor-Chefin-Tagen hatten wir immer etwas auf Vorrat gefroren, da sie dereinst eingeschneit waren. Da kam das gelegen. Er verdopple die Suppe und friere die andere Hálfte ein, sagte er, die Mahlzeiten solle ich mir úberlegen. Wir haben jede Menge Lammhack...Die Krabbelgruppe wurde vom Weihnachts-Afternoon-Tea abgelóst, es war ein gescháftiger Tag. Und dann kam die Dame mit der Schwellung heim aus dem Krankenhaus - aus den zwei gebrochenen Húften wurde eine dislokierte. Glúck gehabt.

Nach dem Kaffee steht der vorletzte Tag an vor den zwei freien Feiertagen.

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