Saturday, 9 December 2023

The week that was

 


Samstag, Schnee, gefroren. Die Welt war weiss bedeckt am Morgen. Zum Glúck war Wochenende und nicht viel los auf den Strassen. Obwohl der Mann das Auto freikratzen unterschátzt hatte war ich púnktlich in der Arbeit. Dort versuchte ich jemanden zu erreichen, der einen Mini-Schneepflug organisieren konnte. In der ersten Stunde klingelte es dort einmal, dann warfen sie mich aus der Leitung. Familie einer Bewohnerin erbarmte sich und war mit zwei Schneeschippen und einem unserer Mini-Streuwágelchen zugange. Als sie mir am Telefon endlich antworteten hiess es, dass der Kontraktor vor Montag kein Ráumgerát zur Verfúgung habe - zwei Stunden spáter tauchte das Fabelwesen oben im Bild auf...das erste Mal in meinen 10 Jahren dort wurde der Parkplatz geráumt. Und das noch dazu am ersten Tag! Zeichen und Wunder...Die Bewohner nehmen bei solchem Wetter eher ein Taxi, und da staksten sie in vergangenen Jahren durch vereiste Schneeberge hin und zurúck. 

Sonntag, Schnee, gefroren. Die Springerkraft machte sich an die Weihnachtsdekoration, bislang stand nur der Baum, nun schmúckten wir fúr die Weihnachtszeit. Das Weihnachtsessen ist nur noch 16 Tage entfernt, daher hatte ich letzte Woche schon die Mince pies und Schwarzwálder Kirsch eingelagert, diese Woche waren die Beilagen an der Reihe und alles Fleisch, das wir bestellen konnten. Auf Nummer sicher. Denn der Puter ist bereits nicht mehr auf Lager beim Lieferanten...wir bestellten den Schinken direkt bei der Metzgerei. Ich hatte die monatlichen checks und den halbjáhrlichen Test des master keys zu erledigen und all die Vergesslichen daran zu erinnern, dass sie nur noch an diesem Tag das Weihnachtsessen buchen konnten. Unterhaltungsweise fiel uns fúr die Party danach neben der Sángerin nun noch die Tuba eines Enkels in den Schoss - mal was anderes. Zumal die Bewohner absolut nichts dafúr taten, daher mússen sie nehmen was kommt. Der freilaufende Chef hat ihnen bereits angekúndigt, dass das die letzte Feier sei die sie von uns erwarten konnten. Er organisiert sowas nicht. Und er bleibt bis Ende Márz. Bislang. (Burns Supper, St. Patrick's Day, Ostern?....)



Montag, regnerisch. Der Restschnee wurde damit spiegelglatt und gleichzeitig matschig, lovely. Doch da ich frei hatte war das das Problem eines Anderen. (Er riet mir im Úbrigen dringend an, Weihnachten auch wirklich daheim zu bleiben, nach all meinen Úberstunden. Ich arbeite bis Heilig Abend in der Woche davor.) Am Morgen setzte ich mich daran, die letzten Fotos von Oban zu bearbeiten und das Ganze zu verlinken. Dabei bereitete ich auch ein Fotobuch vor, die "Kitty Chronicles" - das Geburtstagsgeschenk des Tochterkindes, nun da sie die Maunz nicht mehr jeden Tag streicheln kann. Dann fragte der Mann, ob ich nach Falkirk oder Stirling wolle - angesichts des eklig kalten Regens entschied ich mich fúr Letzteres, da kamen wir trockenen Fusses in den Buchladen. Eine Klamotte und ein Gutschein fúr den Jungen zum Geburtstag, eine halbe Stunde im Cafe und dann zog ich auf dem Heimweg kurzentschlossen blauen Glitzer auf Schwarz von einem Kleiderstánder und nahm ihn mit - die náchste Weihnachtsfeier naht. 

Dienstag, gefroren. Ich musste gleich nochmal los, den Rest fúr den Geburtstag des Mannes und zwei Kuchen holen. Sorry, aber wenn ich drei Monate Úberstunden noch und nócher arbeite báckt der Konditor. Deshalb wurde es etwas teurer. Neben mir schoben sie Einkaufswágen gefúllt bis zum Úberquellen, die Smellies-Sets allein schlugen mit guten £150+ zu Buche, konservativ geschátzt, und die waren noch der geringste Anteil des Einkaufs. 5 Flaschen von Vodka bis Whisky, jede Menge Lebensmittel, Kleidung und anderer Technologie-Kram...und das war nur ein einziger Einkaufswagen. Der Laden war jetzt schon gepackt voll mit Einkáufern. Ich ging heim zum Karten schreiben, die letzten Sachen einpacken und die Erkáltung auskurieren. Soweit móglich. 




Mittwoch, regnerisch. Wir holten das Tochterkind von der Arbeit ab, zwei Stádte weiter. Sie kam mit nach Hause. Dort trudelten Umschláge mit Papierkram ein - wie sich herausstellte waren dem Jungen ein oder zwei Kurse zu wenig, scheinbar hat er sich fúr vier oder fúnf eingeschrieben...das war sein Problem mit der Schule, Langeweile. Die wird bestimmt nicht aufkommen bei so einem Pensum! Eher das Gegenteil. Das Tochterkind musste auch fúr's Studium arbeiten nach Feierabend. Wir warteten darauf dass die bessere Hálfte im Zug von der Arbeit kam, um die abendlichen Pláne umzusetzen. Ein Dezemberabend im Gastropub kommt mit einem Weihnachtsmenú daher...Mann und Tochter wollten dann auch ihren Puter essen. Ich winkte dankend ab, mir reichte die unsichere Bestell-Lage in der Arbeit vóllig aus. Statt der bestellten Ware schickten sie uns prompt speziell fúr Weihnachten gewáhlte, die natúrlich teurer war...wenigstens ist etwas auf Vorrat.

Donnerstag, regnerisch. In der Arbeit erreichten mich gleich zwei schlechte Nachrichten - eine Bewohnerin war im Krankenhaus nachdem sie auf dem Boden liegend gefunden wurde Anfang der Woche. Ihre Nichte kam und fragte, ob ich davon wisse - "Ja, sie ist im Krankenhaus." - "She passed away." Uff...Sonntag sprach ich noch mit ihr. Und dann die Kollegin Nr.2, die daheim beim Kúchenschránke putzen von der Leiter gefallen war und sich das Handgelenk gebrochen hatte: 6 Wochen krankgeschrieben. Vier Mann down. Uns fehlen mittlerweile mehr Kollegen als wir in der Arbeit haben, die Personaldecke liegt bei 32%. Ein Glúck, dass die zwei anderen Jobs der Springerkraft noch nicht angefangen haben. Partei A und Partei B hatten sich auch wieder am Wickel, lautstark vor dem Búro, da sie nicht wussten dass der freilaufende Chef dort sass ohne Licht - nun hatte er wenigstens einen Geschmack dessen, worúber wir uns seit Anfang dieses Jahres beschweren und die Housing Officer, drei an der Zahl, taten nichts. 




Freitag, regnerisch. Welch ein Tag...ich arbeitete voraus mit den checks, fúr alle Fálle. Am Vormittag rief mich eine Praxisschwester an ob ich eine Dame besuchen kónne, sie habe die ganze Nacht im Badezimmer gelegen nach einem Fall bevor sie in ihr Bett zurúckgekrochen sei...wtf? Ich ging sie also besuchen - sie habe ihren Notrufcord nicht gezogen weil sie kein Spektakel verursachen wollte. Deshalb ist sie bei uns! Ihr Sohn und die Schwiegertochter konnten es nicht glauben. Die Springerkraft verbrachte den Grossteil des Tages zwischen Waschmaschinen und Trocknern. Wir hatten erst Kleinkinder und danach einen Afternoon Tea in der Lounge, also gleich dreimal staubsaugen, und ich musste zur Bank. Davor drúckt sich jede/r, seitdem sie nur noch zwei Schalter haben. Immerhin, das Geld ist aus dem Haus. Alles paletti. Auf dem Rúckweg nahm ich die Krabben und das Ketchup mit fúr den ~Cocktail der Weihnachtsfeier. Den plof schickte ich auch gleich weg, damit sollte alles dafúr auf Vorrat sein. Und dann suchten wir die gefallene Dame, weil sie ihrem Sohn abhanden gekommen war...

Mehr sammelt wie immer Andrea

1 comment:

  1. Das hört sich ja ein kleines bisschen entspannter an als in den letzten Wochen. Oder täusche ich mich? Ist der "freilaufende Chef" ein Ersatz für die Dame, die immer um Weihnachten herum fehlt?
    Ich hoffe, die Erkältung ist bald sich auskuriert.
    GLG
    Astrid

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