Saturday, 3 August 2024

The week that was

 


Samstag, wechselhaft, 19 Grad. Ich zog mich an fúr einen Sommertag und wie jedes Mal war es kúhl im Wohnzimmer, der Mann sass im Wollpulli herum mit der Fleecedecke bis zum Kinn...can't win. Oder in Glaswegian: Cannae win. Er hatte grosse Pláne, wollte mich in ein neues Cafe schleppen, das frúher auf unseren Corona-Spaziergángen gelegen hátte. Mittlerweile ist es nicht mehr unbedingt in Humpeldistanz...es war ein Experiment :D Aber stillstehen darf frau ja auch nicht, sonst rostet es komplett ein, also humpelte unsereine úber eine Brúcke und am Moor vorbei zum neuen Cafe. Und dachte daran, wie oft sie frúher diese Strecke ging ohne darúber nachzudenken. Allerdings ist das zum Teil daran schuld dass nun alles weggerieben ist im Knie. Cannae win! Das Cafe selbst war nett, es scheint etwas deplatziert wo es ist, wir fragen uns wie lange es úberleben wird. Náchstes Mal (*ráusper*) bestellen wir einen der pancake stacks, die hóren sich lecker an. Die S'mores Hot Chocolate klang interessant, ich sah eine Kreation mit úber Feuer geschmorten Marshmallows vor dem inneren Auge - Marshmallows unter einer Sahnehaube. Oh well, nicht ganz so abenteuerlustig wie meine Vorstellung. 

Sonntag, bedeckt mit sonnigen Abschnitte, 19 Grad. Ich musste zum Supermarkt und wunderte mich wieder, wo sie diese Temperaturen herhatten: Der Morgen war frisch wie im Oktober, der Mann wie immer mit dem Winterpulli unterwegs. Meine Bestellung traf bereits in der Frúhe ein, das war ein Teil meiner Steuerrúckzahlung, die ich fúr Búroklamotten vorgesehen hatte. Ich habe da gerne den Stil "wirf's an und weg": Anziehen und nicht mehr drandenken :D Bald bin ich fúr unsere Herbsttemperaturen gerústet. In der Stadt zog es ihn wieder ins Cafe, aber der geeiste Zitronentee kann nicht mit einem deutschen mithalten - seine Bewertung. Ich hatte einen tropfenden Frappe, der mir das T-Shirt und die Jacke verkleckerte. Lovely. Normalerweise schaffe ich das selber, an diesem Tag musste ich mich nichtmal bemúhen...



 

Montag, sonnig, 21 Grad. Eine der Damen in der Arbeit kam ins Búro weil sie es unfair finde dass ein Herr in ihrer Nachbarschaft Probleme bekáme, wenn es doch die krebskranke Dame sei die versuche, ihn einzuschúchtern. Here we go again. Sie stehe im Flur und starre ihn an. Er hat seine Grúnde warum er den ganzen Tag auswártig verbringt...und die Buschtrommeln besagen dass sich das Problem innerhalb einiger Wochen erledigen kónnte. Dezent angedeutet. Was ich ihr natúrlich nicht sagen konnte. Ich jonglierte Vertretungen und war frustriert, weil ich erst abwarten musste ob die Kollegin nochmal krankgeschrieben wird. Eine andere Dame reklamierte ihre Mahlzeiten, sie móge seine Suppen nicht. Die púrierte Rotkohlsuppe, in der der Lóffel stand, war scheinbar etwas zuviel fúr ihre zarten Seelen :D  Purpurfarbene Suppe ist ihnen einen Schritt zu weit. Dabei hátte sie einen Blaustich haben kónnen, das wáre noch viel schárfer gewesen :D Mit dieser Dame hatten wir schonmal das Vergnúgen, weil sie meint dass ihre Mahlzeiten ihre Pfunde schrumpfen sollten - wáhrend sie den ganzen Tag in ihrem Sessel sitzt und sich nicht rúhrt. Nun hat sie ein Kátzchen, eine Bengal - die brauchen extra viel Bewegung...

Dienstag, sonnige 21 Grad, frisch am Morgen. Unsere kanadischen Gáste verbschiedeten sich, sie flogen zurúck nach Ontario - allerdings sprach J. bereits davon, mit seiner Nichte im Márz wiederzukommen. Wir kamen endlich dazu, die Extra-Bettwásche und Handtúcher aus dem Schrank zu holen und zu waschen fúr die náchsten Personen, die unsere Besucherwohnung buchen. J. spendierte uns gar eine Banknote, die ich fúr die Erneuerung unserer Glúcksspiellizenz verwenden kann. Ohne die dúrften sie nichtmal Bingo spielen. Die Bewohner sassen im Garten, so war es friedlich im Gebáude. Sonnenschein tut ihnen gut :D Spúrbar war die Abwesenheit der einen Dame, die nur noch Party im Sinn hat nach den schlechten Nachrichten ihres Chefarztes  und wenn sie nicht im Gebáude ist, hált sich auch die UnFreiwillige nicht lange auf. Vor allem spricht sie dann in einer normalen Lautstárke, statt wie ein Nebelhorn in einer hóheren Oktave...




Mittwoch, sonnig, 21 Grad. 3 Tage in Reihe, wir hatten Sommer :D Der Tag war hektisch, ein Krankentransport nach dem anderen, Krankenwágen zwischendurch und Lieferungen im Dutzend billiger. Die hatten sich alle verabredet...und dann geisterte ein warden call Ingenieur durch die Flure und die Wohnungen, um das System zu testen. Demnach klingelte das Notruftelefon die ganze Zeit. Wobei das nicht alleine klingelt - beide Notruf-Handsets im Gebáude vibrieren mit lautem Brummen, wáhrend das Telefon auf dem Schreibtisch klingelt...Mit all den Lieferungen kamen auch all die Rechnungen, die ich coden, absegnen und zurúckscannen musste damit sie bezahlt werden. Dann bat eine Pflegerin um Rúckenstárkung, sie bekomme keine Antwort von einem Bewohner. Unser Einsiedler starrte in die Leere, als ob er nichts mehr wahrnehme. Normalerweise wúrde er mit mir sprechen, selbst wenn er nicht mit irgendwem sonst spricht - komplette Leere im Blick. Er wurde von einem Krankenwagen abgeholt...

Donnerstag, regnerisch, 20 Grad. Ich hatte die Area Managerin im Haus fúr eine Scheme Development Visit. Da prúft sie die Finanzen, záhlt das Geld, ceckt unsere Checklisten usw. usf. Nebenbei sprach sie auch úber alles andere, was bei uns vor sich ging, daher war das alles etwas "hinterschefúr", wie das im heimischen Dialekt hiesse - oder "higgledypiggledy" in der schottischen Diaspora. Es ging alles kreuz und quer durcheinander - und sie bat mich etwas zu tun, das ich laut unserer Admin nur fúr neue Applikanten tun solle, nicht fúr die vor dem 25. Juli...da hakte ich nach, aber die anderen Formulare sollte ich auf den neuesten Stand bringen und zurúckscannen. Statt meiner Mittagspause hatten wir dann Supervision im hinteren Búro, bevor sie mit dem Koch sprechen wollte. Sie hatte mich angewiesen, eine Stunde frúher zu gehen, was sich gut traf, da wir am Abend Pláne hatten. Da fuhren wir nach Glasgow - der Mann hatte den Gips ab, zwar noch etwas geschwollen und mit einem Splint, aber der Chefarzt fand alles in Ordnung - fúr zwei Stunden in der fúnften Reihe vor der Búhne des King's Theatre mit einer Produktion von "Jesus Christ Superstar", die úberall begeisterte Bewertungen eingeheimst hatte wo sie davor tourten. Kann ich nur bestátigen: Standing ovation. Selbst den Mann hatten die Stimmen umgehauen und er kennt nichtmal den Film dazu...




Freitag, wechselhaft, 21 Grad. Keine Óffis mehr, ich musste mich erst wieder daran gewóhnen morgens so lange im Haus zu sein. Das da oben hallte noch nach - vor allem Judas, Jesus, Pontius Pilatus, Annas und Kaiaphas. Und "Pilatus" sah irgendwie bekannt aus mit seiner elektrischen Gitarre - er war als Sánger fúr die Jethro Tull & Ian Anderson Band und als Gastsánger fúr Jusuf Islam unterwegs (= Cat Stevens). In der Arbeit wechselten sich die frúhere Kóchin mit der Kollegin der Schwestereinrichtung ab. Sie lerne ich immer noch ein, weil ich sie als Vertretung zur Hand haben móchte wenn sie sich das zutraut. Wir sahen uns das neue System an und wie sich herausstellte nutzen sie das in der Schwestereinrichtung nichtmal in dem Umfang wie wir das tun. Ein Realitáts-Check dafúr, was ich den Kollegen noch alles beibringen muss. Die Bewohner waren hibbelig, da ein Herr am Abend seinen Geburtstag feierte, den 70., in einem Club. Nein, nicht in einem Nightclub, in einem "Social Club" - different beast altogether :D

Zeit fúr ein Frúhstúck im Cafe...


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