The week that was...

Eine arbeitsreiche Woche mit zwei freien Tagen zwischen den Arbeitstagen: Dienstag und Donnerstag hatte ich frei. Die Oldies freuen sich wenn ich oft dort bin, aber daheim bleibt das Meiste auf der Strecke. Diese Woche schaffte es eins der Kinder eine Wäsche aus dem Trockner zu holen, eine nasse reinzustecken und die nächste Ladung zu waschen - akuter Kleidungsmangel?

Montag war ich immer noch in der Arbeit, aber am Dienstag hatte ich frei und damit Zeit für den Arzt. Der hat mir nun Antibiotika verschrieben. Wir werden sehen ob das endlich hilft...der Mann wollte Mittagessen gehen hinterher - am Ende hatte er gerade Mal eine mickrige Tüte Chips. Nicht meine Schuld, er hat das Cafe selber angesteuert und dann befunden, daß ihn da nichts reizte! Nur halb so schlimm, hier in Schottland ist abends die Hauptmahlzeit und zwei davon am selben Tag braucht er ja nun auch nicht.
Ich hatte auch Beschwerden von beiden Kindern was die Abendessen betrifft. Da der Mann alleine einkauft seit ich jedes Wochenende arbeite bringt er immer dieselben fünf Mahlzeiten heim. Er hatte als Single seinen Wochenplan, an jedem Wochentag gab es dasselbe Essen, dann mußte mann nicht darüber nachdenken. Dazu tendiert er nun erneut.  Und den Kindern hängt es zum Hals heraus! Soviel kann ich gar nicht variieren wie das in den letzten 10 1/2 Monaten auf den Tisch kam. Inzwischen ißt er drei von fünf allein, weil wir das über haben...Ich muß wohl in Zukunft vor der Arbeit nicht nur Gemüse lose kaufen, sondern auch den Rest dazu. Something's gotta give.

Die Wochenmitte kam mit blubberndem Magen (die Antibiotika wirken dort zuerst - kann ja gar nicht anders sein! :D) und gleich zwei Krankenwägen in der Arbeit. Nein, das haben wir gar nicht gern! Schon gar nicht wenn die nächste Woche gleich mit einem Begräbnis beginnt. Über die Nachbarn dort müssen wir uns als Kollegium auch mal unterhalten, nachdem unsere Chefin einen Feierabend beschrieb, an dem in einem der Häuser ein Mann im Panorama-Fenster stand und die Straße beobachtete als sie heimfuhr ("wir" sind das Ende einer Sackgasse, es gibt also keine Ausweichsmöglichkeit). 
"Stark bollock naked!" 
Wir haben ja sonst nichts das uns auf Trab hält, ne. :D  Daheim war nur meditatives Hundehaare-aus-dem-Trocknerfilter-Putzen im Angebot...und wo ist der Rottweiler der früheren Chefin wenn er gelegen käme?

Unser neuer Mieter ist eingezogen, wir haben die Tische umbesetzt zu den Mahlzeiten und plötzlich hat unsere älteste Dame in den 90ern ein Sozialleben entwickelt, weil sich jemand mit ihr unterhält während der Mahlzeiten...die anderen zwei an ihrem Tisch haben sonst immer nur den stummen Wettbewerb um die Krone - wer ist "Queen Bee"? Wer ist die Wichtigste im ganzen Land? Das legt sich selbst mit 80 und als allsonntägliche Kirchgängerinnen nicht mehr. 
Ich freue mich auf die Gesichter wenn "Queen Bee II" heute hautnah erlebt, wie sehr sich die Lage in nur drei Tagen verändert hat. :D  Die Zeiten, in denen sie als einzig "Auserwählte" zu Kollegiumsfeiern mitgebracht wurde, sind vorbei.
Während diese Fotos nach Berlin flattern, schleppe ich mich in die Arbeit.