Saturday 24 July 2021

The week that was

 

Samstag, sonnig und schwúlwarm. Das kommt davon wenn frau sich úber die "Hitzewelle" hier lustig macht - zack!, bekommen wir die Ausláufer der skandinavischen Hitze ab...und die geht z.Z. bis 30 Grad und ist schwúl wie in Súdostasien. Brauche ich nicht! Doch ándern kónnen wir nix, nur damit leben. Der Junge, der quasi in einer Metallhútte arbeitet, trinkt 4 Liter plus am Tag und schwitzt die komplett aus. Wir haben in der Arbeit alle Heizkórper abgedreht, aber die Fussbodenheizung kónnen wir nicht beeinflussen und die heizt weiter. Uff! Demnach sind im Búro alle Jalousien zu, die Fenster einen Spalt offen und die Túren ebenso. Ich bescháftigte mich wieder mit den Energieversorgern - nun sind wir endlich bis zu dem Punkt vorgedrungen, an dem sie uns eine Rechnung schicken. Mir ist das ja prinzipiell egal, welcher das tut...solange ich endlich eine bekomme. Die kann dann selbst die Chefin authorisieren zur Bezahlung. Der úbliche Papierkram ging úber den Schreibtisch, ich musste den Warden Call Ingenieur aufscheuchen, aber es gab auch gute Nachrichten - eine Bewohnerin mit der "schlimmsten Augeninfektion", die der Optiker "je gesehen" hatte, kam nach 2 Monaten im Krankenhaus endlich heim. Ich freute mich auf kalten Kásekuchen am Feierabend. :D 

Sonntag, teils bedeckt, warm. Der Tag war geradezu frisch mit einer Brise und nur in den Mitt-Zwanzigern...in der Sonne natúrlich immer noch pralle Hitze, weshalb wir steten Wechsel hatten im Garten, weil die Oldies es nur eine gewisse Zeit aushielten. Es war der Tag der kaputten WC-Brillen, eine nach der anderen wurde mir gemeldet. Es war auch wieder der Tag des Warden Call Ingenieurs, weil die Units in ein paar Wohnungen aufmuckten. Das Notrufsystem kann sich sowas nicht erlauben, dafúr klingle ich den Ingenieur notfalls aus dem Bett. Wir arbeiten in stándig wechselnder Besetzung, nachdem Urlaubstage anstehen fúr Kolleginnen, da wird einiges jongliert. Die Chefin ist Anfang August im Urlaub, d.h. 10 Tage Vertretung. Hoffentlich ist es dann nicht mehr so warm.
Schottland ist nun in Level 0 und einige Dóskóppe glauben schon, dass sie da tun kónnen was sie wollen - nichts da, wir haben nach wie vor Maskenpflicht, 1m social distancing und Feierabend um Mitternacht fúr Pubs und Restaurants. Und fúr alle englischen Touristen sollte úberall deutlich gemacht werden, dass das hier Gesetz ist. de Pfeffel, der grósste Idiot von allen, der an seinem sogenannten "Freedom day" in die Selbstisolierung gezwungen werden musste, nachdem der náchste Gesundheitsminister Covid hat und das in ein Pflegeheim trug, mag da nur Gewaffel dazu kundgeben, aber hier ist das anders.



Montag, sonnig schwúlwarm. Ich halte Siesta mit einer Reihe Chinesischer Kostúmdramas, weil ich es so witzig finde wie diese berockten KungFu-Meister múhelos durch die Landschaft segeln. Die beste Szene war eine Gruppe adliger Herren mit wehendem Haar, die einen Weg entlangrannten, eine Truppe Soldaten in ihrem Fahrtwind trabend - und am Ende flogen zwei KungFu-Meister Luftlinie hinterher...:D Hilarious. Wir versteckten uns vor der Hitze, wobei das Haus auch einer Sauna glich. Warum ist das so schwúl? Zuviel Wasser um eine Insel herum? Oh well...wer kann wird nachtaktiv. Der Mann, der nach schottischer Tradition sonst in der prallen Sonne liegt (Sonnencreme ist nichts fúr "Mánner", die mússen hier die Farbe eines Hummers haben, sonst war kein Sommer - das ist allgemein als "taps aff" bekannt, also "tops off"), sitzt im verdunkelten schwúlwarmen Wohnzimmer und klagt, dass er es nicht aushalte. Willkommen im deutschen Sommer. Und wir haben erst 30 Grad, keine 40.

Dienstag, sonnig, schwúl. Die Schwiegermutter hatte Geburtstag, also gingen wir sie besuchen. Sie wollte ausgefúhrt werden, irgendwohin mit Wasser. Auf dem Weg nach Kirkintilloch zum Kanal entschied sie sich anderweitig und fúr den Forth & Clyde Kanal rund um das Auchinstarry Basin. Dort ist eine Marina und Mooring fúr Hausboote und ein Restaurant direkt am Wasser. Alles was sie haben wollte...
Zuerst gingen wir etwas am Kanal entlang, bis das Gelánde zu uneben wurde fúr sie, bevor wir uns auf die Restaurantterrasse setzten unter einen Sonnenschirm. Dringend notwendig, wenn frau nicht knusprig gebraten werden móchte. Fast hátte ich eine Sauerteigpizza bestellt, in letzter Minute ánderte ich meine Wahl. Und die kam mit einem Laugenbrótchen in der Grósse eines Burger Buns und Senfgurken - da kauft wer im Discounter aus Neckarsulm! Welch eine Freude! :D Absolute Perfektion. Vor ein paar Tagen hatte ich zudem gelesen, dass unser frúheres Lieblingsrestaurant am Kanal, das durch Brandstiftung abgebrannt war, gekauft wurde - Baupláne wurden eingereicht fúr ein Restaurant, das die denkmalgeschútzte Front restaurieren wúrde und beidseitig erweitern. Das Underwood Lockhouse war eine Goldgrube, die Investition wúrde sich also lohnen.


Die Indoor Kitty schláft durch die Mittagshitze -


Mittwoch, erst bedeckt, dann sonnig und schwúlwarm. Dass das fúr Schottland nicht normal ist, muss ich nicht mehr erwáhnen, oder? Wieder um die 30 Grad, sobald die Sonne durchkam. Ich wartete auf eine hungrige Katze des Morgens - und da herrschte Schweigen im Walde. Da die Lieferung ihrer Streu anstand, machte ich mich postwendend in der Frúh auf zum Supermarkt fúr neues Futter etc. Solange noch eine kleine Brise wehte und es nur warm war, nicht heiss. Bei der Rúckkehr war schon wieder pralle Hitze. Und immer noch keine hungrige Katze. Dass das nicht normal ist, muss ich auch nicht erwáhnen, oder? Das Tochterkind fand sie zusammengekauert im Nachbargarten in einem Bretterhaufen, wohin sie sich durch den Zaun geflúchtet hatte...das war das allererste Mal, dass sie von ihr angefaucht wurde. Ich musste vorsichtig mit ihr sprechen fúr eine ganze Weile, sie miaute und fauchte abwechselnd weil sie gar nicht wusste was sie tun soll, aber glúcklicherweise vertraute sie mir genug um aus ihrem Versteck durch den Zaun zu kriechen. Ausgehungert. Der Mann, der sie nun schon zum ZWEITEN MAL "verlor" mit seinen offenstehenden Túren und Fenstern, entging gerade so seinem Schicksal, von uns in Gemeinschaftsarbeit im Schlaf gemeuchelt zu werden! Ist er Bauer? Wuchs er im Stall auf, wo die Túren von selbst zufallen? Die Chefin wollte wissen, wo sie ihre Elektriker hinschicken solle fúr die Notfallbeleuchtung - sie hált sich nicht mit solch niedrigen Arbeiten wie den Sicherheits-checks auf...und, oh - Premiere! Das erste Album des Urlaubs wurde hochgeladen und z.T. bearbeitet. In Háppchen geht das besser.  

Donnerstag, bedeckt, warm, spáter sonnig und heiss. Sie versprachen uns schon eine Weile Gewitter, bislang hatten wir nicht das leiseste Grummeln, geschweige denn einen einzigen Tropfen aus dem Himmel. War der Mai viel zu kalt, ist der Juli viel zu warm. Wir sind gespannt was das Klima sich noch einfallen lásst - die Ernte verhageln? Das Getreide und das Gras sind bereits mager dieses Jahr, da es lange zu kalt war. Die Obstbauern haben úberraschenderweise keine freiwilligen Brexiter Schlange stehen zum Pflúcken - die die vollmundig verlauten liessen, dass sie die Arbeit táten wenn man ihnen denn die Chance gebe statt "all diesen Osteuropáern", hielten keinen Monat durch nachdem sie herausfanden, dass das beinharte Arbeit ist. Also wie erwartet und vorausgesehen. Wáhrend eine Tory-Dame im Parlament die Rede schwang, dass sie als frúhere Remainerin úberredet sei nachdem sie gesehen habe, wie Landwirtschaft und Fischerei von Brexit profitiert hátten...can we get some of whatever she's having? Die Drogen ihrer Wahl mússen exquisit sein, wenn sie solche Halluzinationen produzieren. Der Zyniker in uns fragte prompt, welchen Job sie im Auge hatte mit dieser Rede: Wer wird "gegangen"? Wie in good ole Donald's Fall fúhrt Speichellecken direkt in de Pfeffels Kabinett...Und Stephen Yaxley-Lennon (so heisst der in Wahrheit, nicht "Tommy Robinson"), der Oberrassist der "English Defense League", wurde dazu verurteilt, einem Syrischen Teenager wegen Verleumdung £100,000 Schmerzensgeld zu zahlen - und die Menschen feiern! :D Kónnte besser nicht sein, da sich Mr. Yaxley-Lennon ausschliesslich von "Spenden" rassistischer Zeitgenossen unterhált: Werden die ihm weiterhin Geld in die Tasche stecken, wenn das direkt an einen Muslim geht?  


nicht ahnend dass keinen halben Meter entfernt auf der anderen Seite der Hauswand
die Nachbars-Outdoor Kitty dasselbe tut. (Das war bevor sie "verlorenging".)



Freitag, bedeckt, spáter heiss und sonnig. Die Arbeit rief. Und mit ihr Kommentare der Kolleginnen úber den Kleidungsstil der Chefin, die scheinbar wieder aus ihren Klamotten "fiel". So verlautbarte Kollegin Nr. 2. An diesem Tag war der Ausschnitt auch etwas unterirdisch, aber - es sei heiss. Solange die Kolleginnen dann auch Shorts tragen dúrfen...Ich hab fúr sowas keine Zeit, ich hatte Papierkram zu erledigen. Die Chefin ist nach wie vor auf dem Kriegspfad, was diverse Dinge betraf, wir bekamen wieder einmal Anweisungen was wie zu tun sei. Wir hatten einen Klempner im Haus, der WC-Sitze feilbot, eine Tochter auf der Suche nach dem heiligen Gral (einer Schaufel) und einen Sohn, der telefonisch seine Mutter suchte, die er den ganzen Morgen nicht erreicht hatte, wáhrend sie mit einem Handwerker-Grossprojekt bescháftigt war. Die Kóchin war so fertig von der Hitze in der Kúche, dass sie nach dem Mittagessen ins Búro floh zum Abkúhlen, und vorbereitete Speisen in allerletzter Minute kochte zum Abendessen. Je weniger die Ófen an sind desto besser, der Geschirrspúler ist schlimm genug. 
   


Nach dem Kaffee mit Andrea geht es heute gleich so weiter...



2 comments:

  1. Ah, bei euch ist also das Wetter gelandet, dass mir die Sommer so unerträglich macht? Dafür nun also hier eine Hochwasserkatastrophe ( mein Keller ist jetzt wieder fast trocken, aber noch nicht aufgeräumt, nur partiell ). Den Freunden sind ihre Häuser erhalten geblieben, aber ihre Dörfer haben keine Infrastruktur mehr. Das alles lässt mich dann einen Sommer ganz nach meinem Geschmack ( bis 25°C ) nur eingeschränkt genießen. So what! Eure zigste anrollende Corona-Welle ist auch nicht gerade stimmungsaufhellend.
    Bon week-end!
    Astrid

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  2. Wer um Himmels Willen ist für die Fußbodenheizung zuständig. Das ist ja unzumutbar und eine extreme Energieverschwendung. Da müssen sich die Schotten jetzt auch mit den Folgen des Klimawandels auseinandersetzen. Hummerrot ist bald ein Fall für den Hautarzt.
    Die arme Mieze sollte sich ein neues Zuhause suchen, menno!
    Liebe Wochenendgrüße
    andrea

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