Samstag, sonnig und schwúlwarm. Wieder einer dieser Tage...Die Springerkraft entschuldigte sich, weil sie im ármellosen Shirt in die Arbeit kam - an diesen Tagen tun wir was wir tun mússen, um durch den Tag zu kommen, und wie gesagt - wenn anderer Leute Kleider zu kurz zum Búcken sein dúrfen...Papierkram wie immer. Und dann wieder etwas, was mich zu einer kompletten Tangente verleitete: Eine Familie úberreichte eine Stromrechnung mit den Worten, die sei fúr den frúheren Mieter, sie hátten erst eine bezahlt. Leider fehlten 2 von 4 Seiten, darunter die, die die verbrauchten Einheiten und den Zeitraum aufgelistet hátte und ohne die ich nicht sagen kann, wer was hátte bezahlen mússen. Bei der Gelegenheit fragte ich mich, warum das úberhaupt zur Debatte stand, denn bekanntlich nehmen wir Lesungen wenn jemand auszieht und am Tag der Schlússelausgabe an den náchsten Mieter. Ich trollte also durch die emails von Ende Márz (Auszug) bis Mitte Mai (Neubezug), und fand weder eine Endablesung noch eine bezahlte Rechnung. Uff! Da schlief wer auf der Arbeit! Ich war weder zu Zeiten des Auszugs noch zu Zeiten des Neubezugs in der Arbeit, ergo? Yep. Aber es wird an mir hángenbleiben, das irgendwie zu regeln, da sie das bis zu ihrem Urlaubsbeginn locker verzógern kann. Ebenso wie ich ihren petty cash-Claim erneut korrigieren musste, weil ihre Zahlen nicht mit dem Kassenbon úbereinstimmten und sie das gar nicht bemerkt hatte selbst als die Stelle fúr sie markiert wurde. Zu mir sagte sie, die Finanzabteilung hadere wegen 2 Pence - áhh, nein, das waren a) 20 Pence Unterschied, b) die falsche Ziffer (Wechselgeld statt tatsáchlicher Kosten) und c) komplett die falschen Zahlen. Zwei hatte sie korrigiert, c) wurde Montagmorgens postwendend nochmal von "Finance" eingefordert...die Springerkraft sagte, ich dúrfte einfach keine freien Tage haben. Vielen Dank auch.
Sonntag, sonnig und warm. In der Arbeit war es wieder deutlich wármer, nachdem sich die Bewólkung am Morgen viel frúher verflúchtigt hatte. Oh well. Die Springerkraft stolperte úber das Foto von der Úbergabe des Apfelbáumchens, das die Grundschule uns geschenkt hatte zum 50jáhrigen. Ich war da im Urlaub, also musste die Chefin selbst aufs Foto - und dieses konnte sie natúrlich nicht daheim nachstellen und sich gúnstig seitlich in Pose werfen und einen beauty-filter verwenden: A. sagte, sie sehe aus wie die Head Matron. Das fuchst sie bestimmt heute noch.Fúr ein anderes Foto liess sie uns T-Shirts mit dem Slogan des 50. Jubiláums bedrucken, in denen wir als Kollegium posieren sollen - dafúr war das Geld fúr die Feier in der Einrichtung nicht gedacht...aber nachdem das T-Shirt-Drucken ihrer Tochter in Auftrag gegeben wurde...Die Hitze schlug vermutlich auf Gemúter, denn die Springerkraft und der Koch kabbelten kráftig den Tag úber. Sie hatten eine Diskussion darúber einzugestehen wenn mann einen Fehler gemacht habe - der Koch tut sich schwer damit, was teilweise daran liegt wie sein Gehirn "funktioniert" (das ist anders als unseres, sehr buchstáblich und linear). Und nachdem sie ihm gesagt hatte dass er das ruhig zugeben kónne, warf sie unsere Bestellungen fúr die Woche irgendwohin als sie den Schreibtisch "aufráumte" nach meinem Feierabend, gab das aber am Montag nicht zu als die Chefin am Rotieren war weil sie nichts fand und das vor 13 Uhr bestellen musste. Wenn ich ihr etwas auf dem Schreibtisch lasse ist das wichtig...und A. sollte das nicht anfassen, egal wie schlimm ihr OCD ist.
Montag, teils bedeckt und sonnig, warm, gelbe Wetterwarnung fúr Donner und strómenden Regen. Ich hatte ein lángeres Gesprách mit der Chefin úber "verschollene" Formulare und eine Bewohnerin, die mit einer Anklage aus heiterem Himmel aufkam - ihre Tochter habe eine Kamera in ihrer Wohnung installiert damit sie dort Geld stehlen kónne wenn sie fort sei und niemand von uns "auf Schicht"...wir fragen uns schon eine gewisse Weile, ob sie die ersten Anflúge von Demenz verbirgt, manche kónnen das ja recht geschickt fúr eine geraume Zeit. Das Problem dabei ist, dass das "offiziell" wurde sobald die Tochter im Búro anrief um uns das mitzuteilen, soll heissen nun wúrde die Polizei involviert. Ich glaube nicht dass der Bewohnerin klar war, dass sie Beweise liefern muss - Daten, Zeiten, Betráge, eine Kamera...Das "verlorengegangene" Bestellungsformular tauchte am Nachmittag auf - im Stapel unbenutzten Druckerpapiers. A. wurde von der Chefin darauf hingewiesen, nichts im Búro anzufassen von nun an, oder sie bússe ihre Hánde ein. A. wusste von nichts: "Did I do that? I don't remember!" Im Rahmen der wóchentlichen Routinen sind die Bestellungen fúr die Kúche so ziemlich das Wichtigste, sonst sind keine fehlenden Lebensmittel, kein Fleisch, kein Fisch, kein Obst und kein Gemúse im Haus fúr die gesamte náchste Woche. Nur die Milch wúrde trotzdem geliefert, weil die von einem Grossbauernhof kommt.
Mittwoch, bedeckt und am Abend sonnig. Nach wie vor kein einziger Tropfen Regen. Ich hatte am Computer zu tun, der Mann ging nun scheinbar wieder zwei Tage pro Woche ins Búro statt heimzuarbeiten, der Junge war in der Arbeit statt dem College (Sommerferien). Ihn nimmt das Wetter mit in der Metallhalle, in der er arbeiten muss...immer schón Wasser nachfúllen. Ob er es danach noch ins Fitness-Studio schafft hángt vom Grad der Hitze ab. Das Tochterkind ging nun auch ófter, sie wollte schon eine Weile Jogaklassen besuchen, aber auch ihre Muskeln in den Armen stárken (sie kann nichtmal die Deckel von Glásern óffnen und reicht mir normalerweise auch ihre Softdrink-Flaschen). Meine Handgelenke beschwerten sich zunehmend úber das Tippen am Keyboard, da winkt Karpaltunnel in naher Zukunft - ein vererbtes Problem, diese Schwáche in den Handgelenken. Ich versuche es erst mit B12, aber das braucht wohl einen Splint oder eine Armbandage zum Geradehalten. Mittlerweile kann ich auch die Ellbogen nicht aufstútzen ohne dass was taub wird in den Hánden. *seufz* Irgendwas ist doch immer.
Freitag, wolkig mit drei Regentropfen. Die Kóchin hatte sich einen Nerv im Kreuz eingeklemmt und konnte kaum gerade stehen, daher blieb sie nur bis Mittag (4 Stunden) und wir ánderten das Abendessen. Das stand dann vorbereitet im Kúhlschrank. So begann der Tag...und so ging er weiter. Die Bewohnerin mit dem Tochter-Kamera-Demenz?-Problem sah mich unter vier Augen, will nicht dass irgendwer erfáhrt was sie sagte und daher kann ich das nicht weiter erláutern, aber es wird mich eine Weile bescháftigen. Das Wespennest im zweiten Stock, das Jemand angeblich bereits zweimal ausgeráuchert hatte, produzierte munter weiter Wespennachwuchs im Dutzend billiger, der die Teppichfliesen ziert und an den Fenstern herumbrummt. Die Chefin wurde am Vortag gestochen, eine Betreuerin an diesem Mittag und die Dame in der danebenliegenden Wohnung traute sich kaum zur Túr hinaus. Und nun ward der Wespenmeuchler schon zum zweiten Mal nicht gesehen. Ich kann das nur eintelefonieren, ich kann ihn nicht am Kragen ins Haus schleifen...und die Krónung war dann Kollegin Nr.1, die am Montag eine andere Vollzeitstelle anfangen wird und bei uns noch gar nicht gekúndigt hatte, nachdem die sie diesen Mittag anriefen mit der Zusage und sie drei Tage spáter anfangen muss...das ging erst zum Boss der Chefin, dann úber HR und erst dann zur Chefin selbst. Ganz gezielt.
Läuft ja alles sehr merkwürdig ab im Kollegium. Aber darin zeigt sich auch Führungsschwäche und Vertrauensverlust... Wie du das aushältst!
ReplyDeleteDemenz ist schon furchtbar. Mit einem gewissen Altersstarrsinn komme ich ja noch zurecht. Ich weiß, warum ich lieber mit 6-11jährigen gearbeitet habe. Da geht's aufwärts...
Und das Wetter scheint auch bei euch sehr zu beschäftigen ( mich eher, weil ich immer noch im Keller aufräumen muss nach dem Wasser ).
Ich wünsche dir, dass du nicht immer alles retten mußt, was andere verbrocken.
Alles Liebe!
Astrid
Unglaublich, was bei dir immer los ist! Demenz ist schon was merkwürdiges.
ReplyDeleteIch hoffe eshat sich nichts schlimmes mehr zugetragen.
Liebe Grüße
Andrea