Samstag, Heilig Abend, regnerisch, grau. Dafúr dass sie uns nichts schenken sollten zeigten die Bewohner sich konservativ *ráusper*: Das sind 1,7 kg Schokolade plus eine unbekannte Quantitát verpackter und 230g Shortbread - pro Person. Advent, Advent, die Waage flennt? :D Eine Bewohnerin meinte es gut und schenkte uns eine Dose "Woowoo"...das ist unser House-Cocktail fúr Sommer-Parties und garantiert der Witz ihrer Tochter, die uns als Freiwillige zur Seite steht. Nicht auf dem Foto weil bereits gelagert sind die Flasche Sekt und die Flasche Rosa Champagner. Das Schátzchen fúr die Zukunft ist die beleuchtete Laterne, in der das Shortbread verpackt war...Rotgold mit weissen und bronzefarbenen Zeichnungen und wunderschón. Letztes Jahr schenkte dieselbe Bewohnerin mir Lebkuchen in einem Gingerbread-House, das aussieht wie aus einer Hansestadt des Mittelalters - das ist eine Spieluhr und spielt ein Weihnachtslied. Die letzte Schicht fúr drei Tage, nur J. und ich. Es herrschte reges Kommen und Gehen den Tag úber mit all den Besuchern, vier Oldies spielten Domino am Nachmittag und wir bereiteten den Sonntag vor soweit es ging. Ein letzter Pitstop an der Tankstelle und dann verliessen wir das Haus nicht mehr bis ich Katzenfutter kaufen musste. Das Tochterkind war krank und nahm Antibiotika, wir wickelten sie warm ein. Sie ass nicht viel, aber es ging ihr bereits besser als noch am Donnerstag, da hatte sie Fieber.
Sonntag, 1. Weihnachtsfeiertag, gelbe Wetterwarnung fúr Schnee und Eis, grau und nieselig. Ausschlafen war das Motto des Tages, und ja kein Stress. Der Truthahn wurde um 11 Uhr in den Ofen geschoben und ich schálte nur genug Gemúse fúr vier Personen. Sechs Rosenkóhlchen, weil die nur der Mann mag. Dafúr hatten wir genúgend "Pigs in blankets" (Cocktailwúrstchen in Speck gewickelt) und Stuffing balls (Mett mit Salbei und Zwiebeln). Der Junge lásst das Gemúse ohnehin gern beiseite und das Tochterkind besteht auf traditionell wegen der "trimmings". Sie begann den Tag mit Chinesischer Húhnchen-Nudelsuppe und legte sich nochmal schlafen, nachdem sie ihre Geschenke ausgepackt hatte. Alex holte sie am Abend wieder ab, nachdem sie die "Drei Nússe fúr Aschenbródel" gesehen hatte. Jane Austen erfordert mehr Aufmerksamkeit, daher wurde der "Pride & Prejudice"-Marathon auf Neujahr verschoben, obwohl der Mann sie mit "Persuasion" kódern wollte. Das Oskar-gekrónte "Sense & Sensibility" rankt bei uns am Niedrigsten.
Montag, 2. Weihnachtsfeiertag, gelbe Wetterwarnung fúr Schnee und Eis, grau und nass, gefrorener Schneematsch am Morgen. Der Junge kúmmerte sich wieder um seine Wásche, nachdem er am Vortag gefaulenzt hatte. Ich kúmmerte mich um Katzenfutter und nahm im Reduziert-Chiller Wild-Wúrstchen mit fúr den Jungen zum Abendessen, da der Mann letzte Woche nur hinter dem Truthahn her war - fúr die restliche Woche nach Weihnachten war nichts im Haus. Katze geht vor...den Rest besorgte er am Dienstag. Und weil wir ohnehin in der Náhe waren, wollte er im Drive-through des Cafes vorbei. Es begann zu schneien in der Warteschlange - Schneeregen. Das war T -10. Daheim war der Countdown bei 0 angelangt, als er mir beim Aussteigen unbedingt den Carrier mit den Getránken abnehmen musste, weil ich den sonst beim Aussteigen verschútte oder so - und prompt einen ganzen Belgian Chocolate Frappe, einen Tropical Mango Frappe und einen Teil seines Chai úber mich kippte. Alles okay, die Getránke aller anderen schwammen im Beifahrerfussraum, der Einkaufstasche und in meinen Schuhen, aber sein Chai war grósstenteils gerettet. Prioritáten...
Dienstag, gelbe Wetterwarnung fúr Eis und Schnee, Schnee. In der Arbeit herrschte Verwirrung úber die Arbeitszeiten an diesem Tag - unsereins hat die persónliche work-e-mail offen um das aufzukláren...die gestrige Vertretung hátte zum Telefon gegriffen, die heutige bevorzugt email. Jedem das Seine. Scheinbar dachten sie alle, es seien noch verkúrzte Weihnachts-Schichten, aber die Chefin hinterliess einen Brief der besagt, heute sei "normal". Ich kann ihnen die Verwirrung nicht verdenken, ich habe vor Jahren gelernt alles dreifach zu checken was sie sagt, weil frau sich nicht darauf verlassen kann. Die "neueste" Version ist ihr Briefchen an die Kolleginnen, das sie am Freitag hinterliess = normale Arbeitszeiten heute und am 2.1. Ich hatte meine Wásche am Wickel, nachdem ich die des Jungen aus dem Trockner befreit hatte. Nicht ohne den nochmal anzuwerfen, weil das Zeug noch feucht war wegen des úberfliessenden Wasserauffangbehálters. Und die Ókoprogramme dauern ohnehin 3 Stunden plus. Da geht schonmal ein Tag flóten...
Mittwoch, gelbe Wetterwarnung fúr starke Regenfálle, regnerisch. Ich war frúh in der Arbeit. Dort suchte ein Zulieferer nach einem Sack Kartoffeln, den er wieder abholen sollte. Die waren aber in der Tonne, nachdem sie sich in faulriechendes schwarzes Mus verwandelt hatten. Kollegin Nr.2 kam zur Arbeit mit der galoppierenden Rússelpest, sie schickte ich gleich wieder heim fúr den Rest der Woche. Die Kóchin kam zur Arbeit mit ihrer Wásche - ihre Waschmaschine streikte in Solidaritát mit Sanis, Postis, Pflegern, Bahnpersonal,.....Sie warf erstmal eine Húhnersuppe an, da das halbe Gebáude die Rússelpest hat: Sie wurden damit gestárkt. Sowas geht nur wenn die Chefin nicht im Haus ist, sie will dann námlich das Extrawasser bezahlt haben. Die Zulieferer waren frúh dran, andere Kunden sind geschlossen zwischen den Jahren. Es regnete durch die Kúchendecke einer Wohnung im zweiten Stock. Alles wie gehabt.
Donnerstag, orange Wetterwarnung fúr Regen, regnerisch. Der Tag begann vielversprechend - wir waren zu dritt im Gegensatz zu den drei Tagen davor und danach und begannen Aufgaben zu erledigen. Der Krankenwagen traf ein, auf den eine Bewohnerin seit 17 Stunden wartete, und nahm sie mit. Die Bestellungen fúr die Woche waren fast vollstándig und die Menúwahlen ebenso. Und dann wurde der Kóchin schlecht - einmal ginge, das kónnte ein verdorbener Magen sein. Viermal hintereinander dagegen...nein, das war ein 48-Stunden-Bann aus der Kúche. Stattdessen blúhten mir also zwei Tage mit drei Jobs am Hals. Allein. *seufz* Nun zahlte sich ein gutes Verháltnis mit einer Agenturchefin aus, die mir von jetzt auf nachher einen Koch fúr den Samstag buchen konnte. Am Freitag erklárte sich T. zu einer Halbtagsschicht bereit. Das Schlimmste war abgewendet. In den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr kann námlich unser Notrufdienst nicht úbernehmen, weil sie so viele Notrufe bekommen, also wúrde ich im Ernstfall aus Kúche und Speiseraum weggerufen und sie mússten selbst schauen, wie sie etwas zu essen bekommen.
Freitag, orange Wetterwarnung fúr Regen, Monsun. Ich hatte am Vortag schon das Gefúhl, dass T. nicht auftauchen wúrde. Ich war korrekt. Also reihte ich nach den nótigen Búroarbeiten am Morgen in aller Ruhe auf, was ich wann zu erledigen hatte damit die Oldies etwas zu essen bekamen - hilft ja nichts, wenn ich mich da aufregte. Es ist vermutlich ein Zeichen wie oft ich in dieser Situation bin dass eine der Damen bei ihrem Einkauf Blumen fúr mich mitnahm und mir úberreichte, als kleine Aufmunterung. Dank der Springerkraft am Vortag war alles sauber und ordentlich, das kann ich eine kurze Weile im Hintergrund lassen, aber den "Fishy Friday" musste ich durchziehen, der ist ihnen lieb. Fish n' chips schaffe selbst ich :D Die Alternative war ebenso einfach in dieser Woche. Dann eine Suppe und Sarnies fúr den Abend. Dessert war alles was mir in die Finger geriet. Und mit meinen Sarnies gibt es die Salt & Vinegar Crisps (=Chips) auf der Seite, sie hatten wahrlich genug zu essen. Kóchin J. war aufgebracht als sie erfuhr dass ich allein war, sie fantasierte úber "red hot pokers" und andere unságlichen Dinge - sie hatte mit T. telefoniert úber die Vertretung. In der ertsen Januarwoche steht ein Staff meeting an, mehr sage ich dazu nicht.
Heute bekomme ich Hilfe von einem Agenturkoch, der auch den traditionellen Steak Pie fúr Neujahr vorbereiten wird - nach dem Kaffee.
Einen guten Rutsch mit Jane Austen und ein ruhigeres, angenehmeres Jahr 2023
ReplyDeletewünscht
Andrea