Monday, 25 August 2014

Ein neuer Ausblick

"Fireweed"





Der Herbst schleicht sich ein auf leisen Sohlen. Während in Deutschland soooo Viele noch nach Sommer verlangen (jammern? :)) ), ist er uns herzlich willkommen. Wir hatten Sommer dieses Jahr, und was sich in Deutschland abspielt ist ein ganz normaler schottischer Sommer. Da regnet es schonmal 6 Wochen lang ohne Unterbrechung in besonders feuchten Jahren...Versucht da mal die Kinderbespaßung! Danach betrachtet frau auch Niesel noch als schönes Wetter.



Das mußte ich mal so loswerden. (Meine "Epiphanie" erreichte mich eines Tages in Tobermory mitten im kräftigen Niesel, vor einer Töpferei die einen wunderbaren Blick über die Landschaft hat. Der erste Gedanke war: Oh, wenn es bloß nicht regnen würde wäre das sooo toll anzuschauen...der zweite Gedanke war: Moment mal, warum?! Ist doch jetzt schon eine tolle Aussicht, warum "gilt" das nur wenn die Sonne scheint? Wer hat unsere Hirne so vorgeprägt daß wir nicht-sonniges-Wetter für "minderwertig" halten? Damit machen wir uns doch nur selbst das halbe Leben "mies"...)







Seitdem haben wir ein ganz einfaches Prinzip - Flexibilität, wenn es wechselhaft ist: Da fahren wir spontan in die Richtung, in der das Wetter weniger naß ist. Und: Nimm's wie's kommt. Kalt? Warm anziehen und ein schönes Cafe, Kino oder Museum besuchen. Niesel? Ist doch schönes Wetter, also Regenjacke an und raus. Regen (=strömend): Siehe "Kalt"...funktioniert wunderbar und erspart einem die Falten auf der Stirn zwischen den Augenbrauen. Ich bin mittlerweile sehr geübt im Fotografieren unter dem Regenschirm.  






Nicht daß wir den hier gebraucht hätten. Das war ein wunderbarer Spaziergang am Wasser entlang durch die ersten herbstlichen Spuren in der Landschaft. Der Hund hatte eine Gaudi,schnüffelte und rannte durch die Gegend...einmal verschwand er im Gras und Unterholz und - haste nicht gesehen! - prompt flatterte ein schimpfender Fasan davon. Der klingt wie eine Gans...und der Hund mußte danach wieder an die Leine. So ein Hundeleben!





Mit dem Hund entdecken wir so jede Menge neuer Spaziergänge, an denen wir früher nur vorbeifuhren. Dort am Kanal und an Antonine's Wall entlang ist ein Netzwerk von Wanderwegen angelegt worden, das von einem historischen Monument zum anderen führt. Gelesen hatte ich davon, doch nun erkunden wir die selbst nach und nach. Zwei weitere "Teilstrecken" habe ich auch schon im Auge. Da geht's dann allerdings kräftig bergauf!










Es tun sich einige Dinge hier im Schottenland...es wird aufgeforstet und wieder angesiedelt und die Landschaft "gepflegt". Nach vielen Jahren der Vernachlässigung kümmern sich wieder Menschen darum, was einst war und was wieder sein kann - von den Highland Cows, die die Hügel grasen, bis zu Bären und Wölfen, die in den Highlands wieder angesiedelt werden sollen. Dort, wo auch der "Caledonian Forest" wieder angepflanzt wird. 





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