Tuesday, 21 January 2020

Plans


Nun ist schon wieder Mitte Januar und das neue Jahr geht so weiter, wie das alte aufgehört hat, mit Überstunden die sich per Telefonanruf in kürzester Zeit anhäufen. Meine Woche wurde jedenfalls nicht von mir verplant. Zur Zeit doktern wir nur am Allernotwendigsten herum in der Arbeit, was wir brauchen sind eine neue Kollegin 3 und mindestens zwei Springerkräfte! Und möglichst auch einen Koch dazu, für Notfälle. So wirtschaften wir ständig an der Schmerzgrenze. Die Bewohner witzeln, daß ich bestimmt früher wieder dort auftauche als gedacht, daß ich genausogut in die Gästewohnung ziehen könnte und daß sie mir ein dreifaches Gehalt zahlen sollten für all die verschiedenen Jobs die ich zwangsläufig schultere. 
Wobei es bis Ende Februar so aussieht als ob ich zur Abwechslung die Wochenenden mit beinahe voller Besetzung arbeite. Ich warte darauf daß die Chefin mich deshalb unter der Woche zusätzlich einspannen will...




Das macht die Planung freier Zeit natürlich etwas schwierig. Da sollte meist alles nach Feierabend stattfinden, zur Sicherheit: Diese Termine kann ich auch nach einer Schicht noch unterbringen, aber andere stehen in den Sternen. Für das Konzert habe ich Urlaub eingereicht - welcher gestrichen werden kann, falls sie keine Vertretung finden. Notfalls klappt es auch dann noch, da es um 18 Uhr 30 anfängt und wir nicht lange brauchen nach Glasgow direkt von der Arbeit, aber so muß ich das inzwischen betrachten. 
Der Mann ist gerne mal vergrätzt wenn ich selbst in meiner freien Zeit Anrufe oder SMS von der Chefin bekomme, was nicht selten der Fall ist. Das sei nicht mein Problem, ich hätte frei - so simpel ist das nicht wenn es um Menschen geht, die kann ich trotzdem nicht einfach hängen lassen. Er kann sich glücklich schätzen daß "die Arbeit" mich nicht auf dem Handy anruft - damit meine ich unsere Notrufzentrale. Wenn die eine Nummer haben ist das ihr erster Kontakt für alles, auch mitten in der Nacht. Sollte Gefahr im Verzug sein wird von uns erwartet, daß wir auch um 3 Uhr früh auf der Matte stehen - der Bonus einer Managementstelle, wenn es um die Sicherheit der Bewohner geht. 



Diese Woche werde ich eingespannt um den neuen Koch einzuarbeiten. Weil Julz noch krankgeschrieben ist und von den höheren Rängen keine Hilfe zu erwarten: Wir haben gefragt! 
In den Großraumbüros beider HQs herrscht nach dem "cull" gähnende Leere, HR ist noch "gut" besetzt mit drei (!) Mitarbeitern in verschiedenen Ecken verteilt, Allocations z.B. ist ausgestorben - niemand mehr übrig. Sie gewöhnen uns scheinbar daran, in Zukunft alles selber zu tun. Unser CEO Brian erwähnte etwas dieser Art, bevor er selbst ging.
Seitdem ich diese Stelle akzeptiert habe, ist Planung also so eine Sache - traditionell tun wir uns etwas schwer hier mit Bucketliste und so weiter. Die zweite Hälfte des Mural Trails (Weststadt) steht immer noch aus da entweder keine Zeit oder schlechtes Wetter - und der trail verändert sich auch ständig, Rogue One hat z.B. gerade ein neues Mural beendet in einer Seitenstraße, die ich erst finden muß. Auch der Barras ist noch nicht abgelichtet. 
Zumindest eins wird sich ändern dieses Jahr: Nach 20 Jahren hat unsere Bahnlinie nun endlich reguläre Pendlerzüge nach Edinburgh. Statt zwei Städte weiter auf den Bahnhof zu müssen kann ich das nun quasi vor der Haustür, und da Waverley mitten in der Innenstadt liegt erschließt sich von dort alles, was das Herz begehrt...:D
Ich will zumindest einmal im Monat all das tun, was ich bisher nur im Hinterkopf hatte, weil es so ein Aufhebens war ohne Auto. Mit Auto ist es auch nicht viel besser, wegen der raren Parkmöglichkeiten und der Vorliebe von Edinburgh Council, ihre Einbahnstraßen fortwährend zu ändern.




Ich mußte (mußte! Ts!) meinen Resturlaub einreichen vor dem 1. April, der hier das neue Finanzjahr ist - wir dürfen nur eine gewisse Anzahl von Tagen ins neue Jahr übernehmen, ich habe nun zwei übrig. Ich hatte seit Oktober keinen Tag freigenommen, deshalb fielen einige an. So habe ich Ende Februar frei und Ende März gleich zwei Wochen. 
Da kann ich mich aufmachen und all das abhaken was ich vor mir herschiebe, endlich. Die Liste wird ständig länger.



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