Vergangenen Samstag machte Schottland dem üblichen Spruch für Touristen alle Ehre: "If you don't like the weather - wait 5 minutes!"
Wir hatten ständigen Wechsel zwischen Sonnenschein, Schneeregen, Graupel, Regen und Schnee, die einzige Konstante war der Sturmwind. Wasser in all seinen Formen blies es uns um die Ohren, so sehr daß wir unser Duracell-Bunny daran hindern mußten, seine Runden um das Gebäude zu drehen wie er es an allen anderen Tagen tut. Der Wind hätte den 93jährigen umgeworfen.
Ich hatte Glück, ich mußte zur Bank und hatte einen sonnigen Abschnitt für den Hin- und den Rückweg - eine Betreuerin konnte es nicht fassen, sie war naßgeregnet: "You swine, talk about luck!" Ich sagte ihr daß das mit Glück nichts zu tun hätte, ganz nach dem deutschen Sprichwort "Wenn Engel reisen..." :D
Daheim verbrachte ich die Stunden damit, den Sensor meiner Kamera zu reinigen. Ob der nun sauber ist kann ich aber nur bei Tageslicht testen indem ich den Himmel fotografiere - Tageslicht ist an Arbeitstagen schlecht beizukommen. Wir fragen uns nebenbei wieviel Tageslicht sie für den neuen Batman-Film haben, der gerade rund um die Nekropolis gedreht wird. Mit Robert Pattinson in der Hauptrolle - "Edward Cullen" aus der "Twilight"-Saga...nun hat auch die Nördliche Nekropolis ihren Vampir.
Sonntag hatten wir etwas Sonnenschein zwischen Schneestürmen, zum Glück blieb nach wie vor nichts liegen.Für den Montag hatten wir eine gelbe Wetterwarnung wegen "Schneechaos" bis 22 Uhr. Wir sahen etwa 15 Flocken, die nichtmal eine Viertel-Minute auf den Dächern überlebten...mag sein daß anderswo 30 Flocken fielen, aber sie übertreiben es schon gerne - "thundersnow".
Ookay.
Wir sahen uns im Cafe an, wie die Lage gegen Ende des Monats war bei den Mitmenschen - kaum jemand dort, alle blieben daheim und sparten ihre Pennies bis zum nächsten Zahltag, trotz Schietwetter. Der Junge hatte immer noch 3-Tage-Woche, aber sein Boss rechnete damit daß sie kommenden Montag schon wieder Vollzeit arbeiten könnten.
Dienstag ließen wir uns den kalten Wind um die Ohren blasen - mir tränte jedenfalls das Auge auf dem Hundespaziergang. Der Wollpulli war eine sehr gute Wahl dafür - wenn das ein Indikator für die Westküste Ende März ist, packe ich besser die Skiunterwäsche.
Hinter den Bäumen verstecken sich die verschneiten Ochils |
Für den Mittwoch hatten wir Pläne: Wir waren im Kino für einen Ausflug ins England der Regency-Periode. Nicht weil wir Fans all dieser geschönten Dramen über Herren und Diener wären - in der Tat zeigten sie hier, daß die Herrschaften selbst von ihren Dienern angezogen wurden, bis hin zur Unterwäsche - , sondern weil wir den Witz von Jane Austen lieben, die genau das auf die Schippe nahm. Wir brachen auf als die Sonne schien, wir kehrten im Schneegestöber heim und für Donnerstag war gleich die nächste Wetterwarnung auf den elektronischen Warntafeln der Autobahn zu lesen, dieses Mal wegen Schnee und Eis.
Am Donnerstagmorgen standen wir auf zum angekündigten "Schneechaos". Ich war neugierig was dafür qualifiziert - aahhh...okay.
Da mich das nicht gerade um Fassung ringen ließ, war ich trotzdem lange in der Kälte unterwegs, wenn auch mit tränendem Auge vom kräftigen Wind.
Freitag, der "Tag X" - gegen 12 Uhr wurde die Schwiegermutter in die Klinik gebracht am anderen Ende des Landkreises, für ihre Operation um das Knie zu ersetzen. Sie dachte sie käme am nächsten Morgen wieder heim - oh no, sie werden nächste Woche entscheiden ob sie fit genug ist! Sie vergißt daß sie 83 ist und allein lebt, nicht gerade vertrauenserweckend für einen Chefarzt der das dann verantworten müßte. Zumal wir immer noch Schneeregen haben und es kalt ist, nicht gut für die Arthritis. Einige Tage in der warmen Klinik, wo sie sie mit Adleraugen beobachten werden wenn sie sich bewegt.
Ich habe heute zur Abwechslung frei, wir gehen am Abend auf einen Fundraiser für die Krebsforschung, leider aus aktuellem Anlass im weiteren Umfeld des Mannes. Der Rest des Tages ist frei...
Nach dem Frühstückskaffee bei Andrea sehen wir worauf wir Lust haben.