The week that was

Auf ein ereignisreiches Wochenende in der Arbeit folgte ein langsamer Montag - der Termin in Glasgow fiel nochmal urlaubsbedingt aus. War auch gut so, denn Freitag der 13. hatte genug angerichtet. Das gipfelte in einem Familienmitglied, die den Ersthelfern auf deren Frage: "Was ist das Problem mit ihr?" mit "Sie atmet noch!" antwortete...weil sie so wütend war, daß ihre Mutter ohne assessment einen Scooter gekauft hatte, der sie bei ihrer ersten größeren Ausfahrt abwarf. Zweimal. 
Mit einer Beurteilung eines OT hätte sie keinen bekommen, da sie die linke Hand nicht gebrauchen kann und das linke Bein nur mit Gehhilfen. Selbst in der Klinik, nach der Diagnose einer gebrochenen Hüfte, verteidigte sie ihren Scooter noch - schließlich nehme man einem Kind ja auch nicht das Fahrrad weg wenn es mal runterfalle...
Und sie war nur das größte Drama in einer Auswahl mehrerer.    

Der Montag war ruhiger, wir warteten allein schon eine halbe Stunde bis die Dame vom Fotoservice endlich ihren Drucker auf Vorderfrau gebracht hatte - ich sah schon von Weitem daß sie zuerst nicht auf den Knopf zum Drucken gedrückt hatte - während sie am Handy quatschte - und daß der Computer dann neue Tinte und eine Reinigung einforderte - während sie am Telefon quatschte...am Ende schickte ich das Tochterkind solo einkaufen, weil das offensichtlich eine Weile dauern würde. Oh well. 
Und am Abend kam der Sohn mit lädiertem Daumen heim, auf den ihm ein Werkzeug gefallen war. Premiere! Ein kleiner Arzttermin am Dienstag ("Alles okay") und ein freier Kranken-Tag für ihn...der dritte in einem Jahr. Ich hatte drei in fünf Jahren, aber für ihn ist das wirklich gut. Und weh tut das natürlich sakrisch. 

Caramel Apple Pie

Hot Chocolate Deluxe

Der Dienstagmittag war für Herbstfreuden vorbehalten. Der Sohn blieb im Bett, doped up mit Schmerzmitteln, aber das Tochterkind kam mit uns für Fika...das Cafe war meine Wahl und ich mag es, weil es gemütlich ist wie ein Wohnzimmer in den Highlands, mit Coos und Stags an der Wand. So eine Highland Coo mit Gold würde ich sofort daheim an die Wand hängen:

Der Boilerservice ist fällig bevor es richtig kalt wird, einkaufen mußte ich und meine Liste abarbeiten vor dem 31. Oktober. Das Rezept für Deutschland steht nach wie vor aus, da mußte ich auch nachhaken (Nachtigall, ick hör dir trapsen usw...). Und Salat aussäen, nebst anderem Obst und Gemüse...

Statt der versprochenen Wärme hatten wir bislang nur herbstliche Frische und einen sonnigen Freitag, die Wetterfrösche waren wieder mal zu optimistisch ("Sonnige Tage bis zum Oktoberanfang!"), aber die ersten roten Blätter fallen mittlerweile. Wie sich das gehört.

Der Court of Sessions tagt wieder, dieses Mal wollen sie daß er de Pfeffel zwingt um eine Verlängerung zu bitten - und Lord Kerr für die Regierung hat vor dem Supreme Court quasi durch die Blume zugegeben, daß de Pfeffel die Queen angelogen hat. Heiter bis lustig, wenn es nicht so haarsträubend wäre und nicht soviel davon abhängen würde. De Pfeffel hatte auch seinen Osram-Moment im Gespräch mit Juncker, als ihm erstmals aufging was der Single Market tatsächlich bedeutet und daß sein genialer Plan nicht funktionieren wird - woraufhin er prompt seinen Brexitminister angefahren hat...so ist das wenn mann zu faul ist, sich selbst mit der Materie zu befassen...

In der Arbeit sind wir wieder Telefon- und Internetlos. Wie schon letztes Mal gab BT unsere Büronummer dem neuen Mieterpaar im Haus der Ex-Managerin. Wie sie das jedes Mal schaffen ist uns ein Rätsel, aber scheinbar ist das eine Grundvoraussetzung für ein Kommunikationsunternehmen - siehe Telecom. Unser "papierloses" Büro ist nun genau das: Stillgelegt. Und letztes Mal dauerte es zwei Wochen bis BT das auf die Reihe brachte, und IT aus dem Head Office in Edinburgh anrückte um unseren Netzwerkcomputer wieder unter die Schäfchen einzureihen. Wir telefonieren mit einem vorsintflutlichen Mini-Handy, weil wir sonst gar nicht erreichbar wären. Und können rein gar nichts erledigen. Ich habe gestern die Ordner unserer Mieter durchgeblättert und lose Papiere in Polyhüllen gesteckt...endlessly riveting. Und nun habe ich nichts zu tun heute.

Dieser post versammelt sich wieder mit all den anderen in Berlin, während ich mir überlege was ich dort denn noch ordnen könnte...