Wednesday, 1 August 2018

bucketlist No.8: Meteorkratermuseum Steinheim

Vor 14-15 Millionen Jahren steuerten ein Asteroid und sein Satellit aus dem Asteroidgürtel auf die Erde zu, der größere mit einem Durchmesser von 1km und um die 72.000 kmh schnell, der kleinere etwa 100-150 m und um ihn kreisend. Der Asteroid schlug im Nördlinger Ries ein und hinterließ einen Krater von etwa 25 km Durchmesser, der kleinere in Steinheim (etwa 3,8 km Durchmesser und nahezu kreisrund). Die freigesetzte Energie (~ gleich 18.000 Hiroshima Bomben) und die Druckwelle schmolzen Stein, erschufen neues Gestein, töteten alles im Radius von ~100 km und verwüsteten weite Teile der Ostalb .

(Werbung, da Namens- und Ortsnennung)



Eine Außenstelle des Landesmuseums für Naturkunde Stuttgart: Das Meteorkratermuseum in Steinheim, das im Stadtteil Sontheim im Inneren des Kraters selbst liegt.



Die Karte zeigt den Krater und die Stadt, die im Inneren liegt: Die Kraterwände
 sind noch fast vollständig, wenn auch etwas erodet. Der Krater ist heute um die

100 m tiefer als das umliegende Land, die mittlere Erhöhung ~50 m hoch .



Die Flora und Fauna nach dem Einschlag - der Krater füllte
sich später mit Wasser und wurde zum Habitat: Verendete Tiere im
Kraterbecken wurden von Sediment bedeckt und zu Fossilien.

Der Krater verlandete im Laufe der Zeit, er floß durch das Wental 
ab (heute ein UNESCO Geopark).


Oben im Foto ist der Krater des Steinheimer Beckens zu sehen. Er ist ungewöhnlich weil er zur selben Zeit entstand wie der des Nördlinger Rieses darunter, aber der kleinere Eisen oder Stein-Eisen Meteorit auf eine Weise einschlug in der sich durch das zurückfedernde Gestein eine mittlere Anhebung bildete (im Foto weiß). Der Nördlinger Krater ist um Einiges größer aber heutzutage weniger definiert. Der Steinheimer Krater ist nach wie vor deutlich als solcher erkennbar, inklusive mittlerer Anhebung (= der Hügel "Steinhirt").

Gestein mit eingeschmolzenem Meteorfragment. Die Kraterwände
bestehen vorwiegend aus verschobenen Jura-Kalkschollen.

entstehen durch die Druckwelle des Einschlags
beim Durchgang durch das Gestein.
Zweiter von oben: Ein Stück des Meteoriten




Die Seesedimente sind reich an Fossilien aus dem Miozän (23,03 Millionen bis etwa 5,333 Millionen Jahre) und eine der bedeutendsten Fundstellen für dieses Erdzeitalter.

Fisch

Frosch




Nashornkiefer





"Vampir"-Zwerghirsch (man beachte die kleinen Säbelzähne)





Schädel einer Schnappschildkröte

Im vordersten Schaukasten wird die Entstehung der
mittleren Anhebung erklärt.


Der mehrsprachige Film versucht eine Rekonstruktion der Ereignisse. Seit 2014 liegt der Steinheimer Krater im Naturschutzgebiet Steinheimer Becken, neben dem Landschaftsschutzgebiet Steinheimer Becken, dem Vogelschutzgebiet Albuch und dem FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat Richtlinie) der EU. Kraterwände-Wanderwege rundherum mit einigen Aussichtspunkten auf den Krater sind gut ausgeschildert mit Erklärungstafeln.

1 comment:

  1. Das war gestimmt total interessant. Mein Mann hat über das Steinheimer Becken seine Diplomarbeit verfasst (vor vielen Jahren) und kennt es in- und auswendig.
    Liebe Grüße
    Andrea

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