Saturday, 24 October 2020

The week that was

 

Stilleben mit Tiree-Tasse

Samstag, grau und kúhl. "Good morning, Nic" begrússt mich mein Laptop neuerdings. "Good morning, Edge" antworte ich...da ich ohnehin arbeiten war, stórte mich das Wetter nicht weiter. Dort wird immer geheizt. Zu tun gab es diesen Samstag nicht so viel, da ich in der Woche vorgearbeitet hatte. Und in den Búros niemand erreichbar ist am Wochenende. Daher habe ich J. unterstútzt, der vor ihrer Woche Urlaub die komplette Kúchen-Organisation der náchsten zwei Wochen aufgetragen wurde. Nun ist es ja nicht so, dass niemand unter dem restlichen Kollegium die Bestellungen erledigen kónnte, aber die Chefin delegiert eben gerne an J. Sie bekommt all die Kúchenjobs, ich bekomme all die organisatorischen und Búrosachen, wáhrend sie selbst jedes Mal an ihrem Handy oder am Telefon ist, wenn jemand ins Búro tritt. Daher mússen bei ihr die Assistentinnen draussen bleiben. An diesem Samstag fragte ich mich, wie ich einer der Kolleginnen ihre eine Stunde fúr ihr mandatorisches e-learning gestatten kann, ohne dass sie den Computer aus der Náhe sieht... 

Sonntag, nieselig und kalt. Meine Pláne gedeihen, die Kóchin nahm all die Rezepte mit nach Hause fúr Hallowe'en und Bonfire Night und wird daheim einige Dinge ausprobieren. Ebenso wie mir haben es ihr insbesondere die Schlangen aus Pizzateig angetan, die zu einer Kúrbissuppe serviert wúrden...nebst anderen Rezepten. Einfach schón anzusehen und lecker noch dazu, Herz, was willst Du mehr? (Abgesehen von einem Ende dieser Corona-Zeiten.) Ansonsten dúmpelte der Tag vor sich hin, zur Abwechslung hatten wir mal kein Drama und es brach nichts úber unseren Kópfen zusammen. Nach langen Wochen kam ich wieder zu etwas e-learning, das war schon ganz ungewohnt. Ich buchte gleich noch meine Flu-Impfung Anfang November - hatte ich noch nie, aber dieses Jahr sind die Arbeitgeber aus unerfindlichen Grúnden recht scharf darauf...meine wird mir zurúckerstattet. Solange sie mich nicht flachlegt...




Montag, regnerisch. Wie immer, wenn uns hier Wetter "versprochen" wird, ist das mit einer Prise Salz zu nehmen. So wie sie uns jedes Jahr einen Winter "kálter als in der Ant/Arktis!" ankúndigen ist es auch mit den Wetterwarnungen: Am Montag hatten wir eine gelbe fúr "torrential rainfall" mit "Gefahr fúr Leib und Leben", vom Central Belt bis nach Ayrshire. Wáhrend ich nicht bestreite dass das in einigen Gebieten so sein mag, regnete es bei uns nur kurz die Nacht úber, keinesfalls "torrential" und auch ohne Úberflutungen. Ansonsten war es der úbliche Niesel, bei dem wir nicht mal eine Kapuze aufsetzen. Wáre ich auf den Western Isles, hátte ich bei der Wettervorhersage alles am Boden festgenagelt was sich befestigen lásst, denn dort ist es meist heftiger als angekúndigt...so pauschal funktioniert das eben nicht. Schon gar nicht, wenn einen eigentlich nur der Súdwesten der Britischen Inseln interessiert. 

Dienstag, wechselhaft. Morgens verschwand die Familie wieder in die Betten - abgesehen vom Sohn, der arbeiten war. Draussen war's immer noch grau und feucht, daher habe ich am Tisch gearbeitet bis der Rest wieder aufstand. Wir machten uns auf den Weg in ein Cafe fúr's Mittagessen. Meine Gúte, war das gut besucht! Das ist aber an all deren Standorten dasselbe. Mit genúgend Abstand liessen wir uns das Essen kochen - allerdings muss ich dem Koch/der Kóchin wohl eine masterclass im Tortilla Wrap-rollen geben: Ich musste zum ersten Mal einen mit Messer und Gabel essen, weil das so ein Geschuster war, da fiel an allen Ecken und Enden die Fúllung raus! :D Sowas wurde mir noch nie vorgesetzt. War trotzdem lecker, und das Tochterkind bekam soviel, dass der Mann das heimtrug und am Abend verputzte. Der Sohn bekam eine Pizza, er hatte den ganzen Tag gearbeitet.



Mittwoch, nieselig. Das neue Smartphone des Jungen wurde nicht geliefert. Das war so eine Saga...sein altes nahm keine SIM-Karte mehr, das musste zur Reparatur. Der Junge fragte, ob er nicht gleich ein neues haben kónne und sah sich online um. Er fand eins, das úber 36 Monate hátte abgezahlt werden mússen - die SIM wáre zusátzlich fállig geworden. Am Ende liess er sich úberreden, das alte reparieren zu lassen: Er gehórt nicht zu denen, die dauernd was Neues brauchen, er akzeptierte diese Lósung. Nun ging der Mann das alte reparieren lassen - und liess sich von dem Menschen dort ein anderes "neues" zum Preis von £120.- aufschwatzen. Mit einem Gummicase kostenlos obendrauf, damit er das Gefúhl hatte, ein Schnáppchen zu bekommen...ohne Rúcksprache mit dem Jungen, ohne sich das genauer anzusehen und ohne sich úber die komplett zerfledderte Schachtel dafúr zu wundern. "Genau das gleiche!" Oh boy...es war das falsche Modell, ein J4+, der Junge hat ein J6+, es war alles andere als neu und er weigerte sich das zu nehmen, weil er nicht wisse ob da Spyware drauf wáre oder ob es geklaut sei. Vóllig zurecht. Er hat sich dann doch selbst eins bestellt. Und der Mann versuchte, "genau das gleiche!" zurúckzugeben. Denkste, der Mensch wollte nichts davon wissen, zumal der Mann nichtmal einen Kassenbon hatte...er hat es dann einem anderen Secondhand-Laden verkauft, fúr £60.-. Ich fragte ob er daraus gelernt habe, aber da kam nur ein undefinierbares Gebrumm zur Antwort. Hátte er sich mal nicht eingemischt...!

Donnerstag, grau und feucht. Am Morgen hechelte ich kurz in die Stadt zum Einkauf, da wir auf die Smartphone- Lieferung warteten und das Tochterkind am Nachmittag fort musste. Ich hatte ein paar Dinge auf dem Einkaufszettel wie Brot und Saft. Naturgemáss kann Saft etwas schwerer ins Gewicht fallen, deshalb riss im Supermarkt der Henkel der Tasche gerade als ich mich von der Kasse entfernte...*gaaah!* Ich musste zum self-service checkout und mir eine Túte kaufen, in die ich die Tasche reinstellen konnte...wie immer wenn es schneller gehen sollte. Am Abend zuvor hatte ich eine Runde Sachen entsorgt, die ich eigentlich nachkaufen sollte, aber dazu hatte ich dann keine Geduld mehr. Anstelle dieser kam ich mit drei Knáueln himbeerfarbener Tweed-Wolle heim. Ich habe bereits einen betráchtlichen Vorrat an Wolle, aber da hirne ich fúr gewóhnlich endlos darúber, was ich aus welchen Farben anfertigen sollte und kann mich nicht entscheiden. Aus dieser wird ein "Shawl", mein erster, fúr unter den Mantelausschnitt. Fúr den "arktischen Winter"...:D Ich weiss jedenfalls, was ich mit dieser anfangen werde.


                                 

Freitag, bewólkt. In der Arbeit hat jemand im Glasgow HQ es gut mit uns gemeint - sie haben die Erneuerung der Thermostate auf denselben Tag gelegt wie die Runderneuerung unseres Feuermeldesystems. Das kann heiter werden! (Wie immer fállt das natúrlich auf einen Tag, an dem ich vertrete, das kenne ich bereits.)  Auf jeden Fall war jemand von Property Services im Gebáude, mit einem Ingenieur der Firma, die unser Feuermeldesystem instand hált. Jede Wohnung braucht nun einen Rauchmelder in Kúche, Wohn- und Schlafzimmer und im Flur. Das gilt auch fúr Privatháuser, weshalb wir daheim auch zwei weitere anbringen lassen mússen, die im Flur in beiden Stockwerken sind bereits vorhanden. In der Arbeit geben sie sich dann die Klinke in die Hand. Unsere neue Kollegin hatte Schmerzen, ihr waren Antibiotika verschrieben worden, die die Apotheke nicht auf Lager hatte (das passiert nun aus unerfindlichen Grúnden ebenfalls immer ófter, mit allerlei Medikamenten) und sie hatte Schmerzen bei jeder Armbewegung. Wir versuchten sie zu úberzeugen, dass in diesem Fall ihre Gesundheit vorgehe, aber ehrlich gesagt will sie sich auch etwas vor der Behandlung drúcken, denn die wáre eine kleine OP unter Narkose...und 6 Wochen krankgeschrieben. Sie wolle uns nicht hángenlassen. 

Wir werden sehen. Ich hatte J. bereits vorbereitet dass wir ihn unter Umstánden heute brauchen. Aber vorher setze ich mich noch schnell an den Kaffeetisch in Berlin


3 comments:

  1. Bei Euch ist wirklich immer wieder eine Menge los. Hoffentlich lernt der Mann aus seinem Fehler (irgendwie kommt mir das bekannt vor...)
    Darfst Du dich am Wochenende ausruhen, oder geht es im selben Tempo weiter?
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. Oh, halte die Kollegin von der Selbstaufopferung ab! Das dankt ihr niemand! Ich bin eine Woche mit völlig zertrümmertem linken Ellenbogen in die Schule gegangen, weil ich die 5. Lehrerin für die armen Kinder zu Beginn des 3. Schuljahres war und sie nicht im Stich lassen wollte. Die Eltern haben es mir quasi heimgezahlt, die Schulleitung war auch keine Stütze. Von da an ging es mit mir und meinem Beruf bergab...
    Wettermäßig scheinen wir ja gleichgeschaltet gewesen zu sein. Wir hatten allerdings bei all der Feuchte & Gräue an einem Tag auch mal 20 Grad. Und bald dann wohl auch so ne Art Lockdown...
    Alles Gute, vor allem weiterhin a good sense of humor!
    Astrid

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  3. Wenn der Vater sich einmischt...
    Deine Woche war ganz schön voll.
    Liebe Grüße
    Andrea

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